Ein mieses Unwetter hat mir einen früheren Ausflug zum Gänsegeierküken im Duisburger Zoo verdorben, so dass leider wieder vier Tage seit meinem letzten Besuch vergangen sind. Und natürlich ist es weiter gewachsen, hat prächtige Federn und ähnelt seinen Eltern immer mehr!
Anfangs saß es noch im Schatten und wurde von seinem Papa abgeschirmt. Als die tiefer stehende Sonne dann irgendwann ins Nest knallte, stellte sich Geier-Papa extra so hin, dass das Küken wieder im kühleren Schatten saß. Vorbildlich fürsorglich!
Auch ein Geier-Papa möchte einmal im Scheinwerferlicht stehen. Schöne Beleuchtung.
Als das Küken noch einmal einnickte, schaute ich kurz bei den Ausquartierten vorbei. Was für ein fetter Aasknochen, der da im Gehege lag! Kein Wunder, dass einer der Geier alles am liebsten auf einmal runtergeschlungen hätte. Aber in diesem Extra-Gehege nimmt es ihm ja keiner weg.
Vollgefressen und zufrieden mit einem fetten Aas in Schnabelreichweite ;-)
Zurück am Nest tauschten die Geier-Eltern nach einer Weile den Platz. Und obwohl das Küken bereits einen Tennisball-großen Kropf hatte, schrie es plötzlich so gierig nach Aas, als hätte es seit Ewigkeiten nix mehr in den Schnabel bekommen!
Das Gefiepe und Gekrähe wurde immer verzweifelter, so dass Mama-Geier anfing Hochwürg-Bewegungen mit ihrem langen Hals zu vollziehen.
Dem gierigen Raffschnabel ging das offenbar nicht schnell genug, so dass er tatsächlich einige Male nach seiner Mutter hackte! So frech habe ich ihn ja noch nie erlebt.
Als die Fütterung endlich losgehen konnte, schlang sich das Küken so schnell Aas und Flüssigkeit aus Mamas Schnabel rein, als hätte es Angst jemand anderes könnte schneller sein.
Papa-Geier saß einen Meter weiter entfernt gemütlich in der Sonne und versuchte das Gefiepe zu ignorieren. Naja, nachdem das Küken bisher immer so brav und zufrieden war, darf so ein kleiner Motzanfall ruhig mal vorkommen.
Irgendwann musste selbst der kleine Raffschnabel einsehen, dass in seinen Kropf einfach nichts mehr reinpasst. Vollgefressen und zufrieden kuschelte es sich zurück ins Nest und hielt von da an endlich den süßen Schnabel.
Mama-Geier schien sichtlich erschöpft, so dass sie sich zu Geier-Papa außerhalb des Nestes gesellte und sich die Sonne aufs Gefieder schienen ließ... während sich das Küken im Nest gekonnt in Szene setzte.
Alle paar Minuten drehte es sich um 90 Grad und ließ sich von allen Seiten in der herrlichen Sonne bewundern!!! Prachtküken!
Und irgendwann dann der lang ersehnte Moment: Aufstehen....
... und Flügel ausbreiten! Wahnsinn!
Riesenküken!
Familie Geier im und neben dem Nest. Größenunterschiede gibts kaum noch!
Immer noch ein seltener Anblick, wenn das Küken sich mal auf seine dünnen Beinchen stellt. Sieht auch noch sehr unbeholfen und wackelig aus, aber soooo süß!
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