Mittwoch, 9. Mai 2012

37 Tage altes Gänsegeierküken

In letzter Sekunde entschied ich mich heute trotz dunkler Regenwolken dafür, wieder in den Duisburger Zoo zum Gänsegeierküken zu fahren. Wer weiß, wie lange ich noch die Möglichkeit haben werde es zu bewundern.
Anfangs lag das prachtvoll-fette Geierküken gemütlich im Nest und erfreute sich weicher, trockener Papa-Geier-Federn...
... bis der Himmel später seine Schleusen öffnete. Schon nach den ersten schweren Regentropfen kam Mama-Geier sofort zu ihrem Nest gerannt kam, um gemeinsam mit Papa-Geier das Küken vor dem Regen zu schützen. Wie wunderbar fürsorglich!!! Es kam allerding plötzlich so ein heftiger Wolkenbruch runter, dass ich schnell Unterschlupf nahe des Geheges suchen musste. Von dort aus konnte ich die Marabu-Kolonie beobachten, die bewegungslos den Regenguss über sich ergehen ließ, während die Stachelschweine und Perlhühner in den Stall getrieben wurden.
Etwa eine Viertelstunde später hörte der Regen auf und die Geier-Familie war im wahrsten Sinne des Wortes nass bis auf die Federn! Die prachtvolle weiße Halskrause völlig ruiniert und das flauschige Küken ein nasses Häufchen Huhn.
Nachdem sich das Küken patschnass unter dem Gefieder seines Geier-Papas verkroch und einschlummerte, wollte ich eigentlich nach Hause fahren... aber während eines langen, sehr netten Gespräches mit dem Zoopersonal (viele liebe Grüße an dieser Stelle!!!) kam plötzlich noch einmal die Sonne heraus. Da die Luft nach dem Regenschauer zudem sehr lecker roch, drehte ich spontan noch eine zweite Runde am Küken vorbei.
Der kleine Fratz war mittlerweile wieder unter dem Gefieder hervorgekrochen und putzte seine eigenen schnell wachsenden Federansätze auf Rücken und Flügeln.
Auch Mama-Geiers Halskrause sah mittlerweile wieder gut hergestellt aus, die Federn zudem fast trocken.
Es ist so süß mit anzusehen, wie fürsorglich die Geier-Eltern mit ihrem Küken umgehen. Wann immer es ein Stöckchen mit dem Schnabel greifen möchte und aus irgendwelchen Gründen scheitert, kommen seine Eltern zu Hilfe und reichen das Stöckchen ihrem Küken an.
Seine riesige Geier-Pranke kann das Küken übrigens noch nicht wirklich beherrschen. Wie ein Gummibeinchen zappelte die riesige Kralle immer wieder wild in der Luft herum, ohne von großem Nutzen zu sein. Die Krallennägel sind übrigens gruselig lang mittlerweile. Kein Wunder, dass ich das Küken zwischendurch sogar beim Nägelkauen beobachten konnte ;-)
 
Was für ein Pfundsgeierchen!!!

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