Samstag, 12. Mai 2012

40 Tage altes Gänsegeierküken

Morgenstund' hat Aas im Schlund!
Kaum morgens im Duisburger Zoo angekommen, da konnte ich bereits beobachten, wie das Gänsegeierküken fleißig gefüttert wurde. So richtig voll war sein Kropf heute allerdings selbst nach der Fütterung nicht.
Skeptisches Beobachten der Stachelschweine, die angriffslustig ihre Mikado-Stäbchen aufgerichtet hatten.
Die wunderbare Familie Geier wieder am Nest vereint. Kein Wunder, so ein hübsches Küken würde ich auch nur verlassen, um mit einem vollen Kropf Aas wiederzukommen...
Bei so einem Riesenküken muss natürlich auch das Nest dementsprechend angepasst werden. So zupften die Geiereltern heute fleißig Stöckchen zurecht und schleppten auch immer wieder neues Nistmaterial zum Nest.
Kräftiges Aas hack! Neben so einem riesigen Aas sieht Papa-Geier richtig winzig aus!
Am Mittwoch hatte ich mich mit einem netten Zooangestellten auch über VulPro in Südafrika unterhalten und von dem süßen Dikkop erzählt, der jeden Morgen neben meinem Zimmer auf mich gewartet hatte. Daraufhin wurde mir gesagt, dass es doch auch im Duisburger Zoo Dikkops gibt und zwar direkt neben dem Geiergehege in einer Vogel-Durchlauf-Voliere. Als sich das Geierküken nach einem kurzen Regenschauer erstmal verkroch, ging ich heute auf die Suche... und wurde tatsächlich fündig!
Muss wohl gestehen, dass ich vor lauter Geierwahn kaum noch auf anderes Federvieh geachtet habe. Wobei ich eine gute Ausrede habe: Seit über einem Jahr lebt ein prachtvoll bunt-schimmernder fetter Fasan in einer der Durchlauf-Volieren. Dieses hübsche Ding hat einen kräftigen Schnabel und wollte letztes Jahr nicht nur mich, sondern auch jeden anderen Besucher anfallen. Nicht wenige trugen kräftige Bissspuren und Löcher in ihren Hosenbeinen davon! Daher habe ich mich auch lange nicht mehr reingetraut... aber das Vieh auch irgendwie gedrängt. Bis zu dem Moment, wo es heute auf mich zugerannt kam und direkt wieder zuhacken wollte ;-) Wie gut, dass mir jemand auf meiner Flucht zuhilfe kam und schnell die Fluchttür zur nächsten Voliere aufgehalten hatte.
 Zurück am Nest lag das Küken noch immer geschützt ins elterliche Gefieder gekuschelt.
 Was für ein Riesenbrocken!!!
Wie immer werden die Exkremente im hohen Bogen aus dem Nest heraus gespritzt, damit das Nest schön sauber bleibt.
Kann mich an diesem Prachtküken gar nicht sattsehen!!!
Die Stachelschweine kamen auch heute dem Nest wieder besonders nahe. Grund genug für die tapferen Geiereltern das Küken zu verlassen, um die Stachelschweine schon in sicherer Entfernung zu verjagen.
Dem kleinen Küken war es allerdings sichtlich unbehablich, als es so ganz allein im großen, ungeschützten Nest saß. Hilflos nach links und rechts geschaut und nach wenigen Sekunden jämmerlich gefiept.
Kaum hörten die Geiereltern ihren Nachwuchs fiepen, da kamen sie sofort wieder zum Nest zurück geeilt, ließen die Stachelschweine aber nicht aus den Augen. Immer wieder eine interessante Körperhaltung:
Geierküken von hinten.
Erste Flugversuche!?
Und noch ein paar Stretch-Übungen hinterher.
Erneuter Stachelschwein-Alarm und Küken allein im Nest. Früher hatten sie es nicht sofort allein gelassen, kaum dass sich die Stachelschweine auf etwa 3 m näherten. Ob das wohl heißt, dass die Eltern ihr Nest jetzt häufiger und schneller verlassen, statt pausenlos neben dem Küken zu sitzen? Wenn ja, dann wird es wohl zu seinem eigenen Schutz leider bald hinter die Kulissen gebracht werden müssen.
Gefiederreinigung. Mittlerweile kann das Küken dies schon sehr gut allein. Dennoch helfen die Eltern immer wieder aus und reinigen ihr Küken zärtlich bzw. zupfen seine schnell wachsenden Federchen zurecht.
Halbleerer Kropf und Riesenfuß.
Ich will es sofort in den Arm nehmen!!! Was für eine niedliche, flauschige "Kugel"...
Es fiel mir noch nie so schwer, mich vom Küken loszureißen, wie heute...

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