Mittwoch, 30. Mai 2012

58 Tage altes Gänsegeierküken

Traumhaft, wie sich das Gänsegeierküken im Duisburger Zoo entwickelt! Jeden Tag ist etwa Neues zu entdecken, so auch heute! Anfangs wurde noch fleißig im Nest mit den beiden Geier-Eltern gespielt...
... bis das Küken plötzlich munter einen Ausflug aus dem Nest machte. In der Art habe ich das bisher noch nie erlebt! Während Papa-Geier in etwa einem Meter Entfernung im Gras und Mama-Geier im Nest lag, tapste der süße Fratz auf wackeligen Krallen mutig und vorsichtig zugleich drauflos. Langsam, Schritt für Schritt, wackelte er aus dem Nest heraus, um den Baum und einen großen Stein herum.
Das Stehen klappt mittlerweile schon prima, das Laufen ist wohl noch Übungssache.
Deutlich zu erkennen war heute vor allem der Flugdrang. Munteren Flügelschlags flatterte der Junggeier immer wieder mit seinen beeindruckende Schwingen umher. Nicht mehr lange, dann hebt er ab ;-) 2 Monate hat das zwar noch Zeit, aber wenn er sich weiter so super entwickelt, dann wunders mich nicht mehr, wenn ihm bald schon vorsichtshalber die Federn gestutzt werden müssen.
Ja, Großer, auf die Flugeinlage kannst du wirklich schon stolz sein!
Zum Abschluss noch ein ausgiebiges Stretching, damits morgen keinen Muskelkater gibt.
Ungewöhnlicher Anblick, oder? Das Küken links vom Baum und Mama-Geier allein im Nest, als würde sie bereits das nächste Ei ausbrüten! Natürlich ist das aber leider nicht der Fall.
Was für ein melancholischer Anblick! Ihr Küken hat das Nest verlassen und so langsam muss sie loslassen! Und das bereits nach 58 Tagen... wo Menschen selbst nach 30 Jahren noch traurig reagieren, wenn "das Küken flügge wird"...

Sonntag, 27. Mai 2012

55 Tage altes Gänsegeierküken

Riesen-Gänsegeier-Küken im Duisburg Zoo.
Das Stehen klappt mittlerweile immer besser!!!
Bei der Hitze Sonntagmittag hat das Küken allerdings pausenlos nach Luft gehechelt.
Beinahe alle auf gleicher Höhe.
"Luft, ich brauche Luft!"
Majestätischer Geier-Papa.
Wie ich soeben von Katja gelernt habe, nennt sich diese Haltung "Unihemispheric Sleep". Die Gehirnhälfte hinter dem OFFENEN Auge schläft, nicht wie spontan eher logisch die Gehirnhälfte hinter dem geschlossenen Auge. Sehr interessant! Daber entspannt meist auch die komplette Körperhälfte, so dass gerade bei Vögeln häufig ein Flügel schlaff herunter hängt. Ich meine mich zu erinnern sowas in Kroatien oft beobachtet zu haben. Allerdings dachte ich natürlich, dass die geschlossene Seite die schlafende ist...

Freitag, 25. Mai 2012

53 Tage altes Gänsegeierküken

Ein mieses Unwetter hat mir einen früheren Ausflug zum Gänsegeierküken im Duisburger Zoo verdorben, so dass leider wieder vier Tage seit meinem letzten Besuch vergangen sind. Und natürlich ist es weiter gewachsen, hat prächtige Federn und ähnelt seinen Eltern immer mehr!
Anfangs saß es noch im Schatten und wurde von seinem Papa abgeschirmt.
Als die tiefer stehende Sonne dann irgendwann ins Nest knallte, stellte sich Geier-Papa extra so hin, dass das Küken wieder im kühleren Schatten saß. Vorbildlich fürsorglich!
Auch ein Geier-Papa möchte einmal im Scheinwerferlicht stehen. Schöne Beleuchtung.
Als das Küken noch einmal einnickte, schaute ich kurz bei den Ausquartierten vorbei. Was für ein fetter Aasknochen, der da im Gehege lag! Kein Wunder, dass einer der Geier alles am liebsten auf einmal runtergeschlungen hätte. Aber in diesem Extra-Gehege nimmt es ihm ja keiner weg.
Vollgefressen und zufrieden mit einem fetten Aas in Schnabelreichweite ;-)
Zurück am Nest tauschten die Geier-Eltern nach einer Weile den Platz. Und obwohl das Küken bereits einen Tennisball-großen Kropf hatte, schrie es plötzlich so gierig nach Aas, als hätte es seit Ewigkeiten nix mehr in den Schnabel bekommen!
Das Gefiepe und Gekrähe wurde immer verzweifelter, so dass Mama-Geier anfing Hochwürg-Bewegungen mit ihrem langen Hals zu vollziehen.
Dem gierigen Raffschnabel ging das offenbar nicht schnell genug, so dass er tatsächlich einige Male nach seiner Mutter hackte! So frech habe ich ihn ja noch nie erlebt.
Als die Fütterung endlich losgehen konnte, schlang sich das Küken so schnell Aas und Flüssigkeit aus Mamas Schnabel rein, als hätte es Angst jemand anderes könnte schneller sein.
Papa-Geier saß einen Meter weiter entfernt gemütlich in der Sonne und versuchte das Gefiepe zu ignorieren. Naja, nachdem das Küken bisher immer so brav und zufrieden war, darf so ein kleiner Motzanfall ruhig mal vorkommen.
Irgendwann musste selbst der kleine Raffschnabel einsehen, dass in seinen Kropf einfach nichts mehr reinpasst. Vollgefressen und zufrieden kuschelte es sich zurück ins Nest und hielt von da an endlich den süßen Schnabel.
Mama-Geier schien sichtlich erschöpft, so dass sie sich zu Geier-Papa außerhalb des Nestes gesellte und sich die Sonne aufs Gefieder schienen ließ... während sich das Küken im Nest gekonnt in Szene setzte.
Alle paar Minuten drehte es sich um 90 Grad und ließ sich von allen Seiten in der herrlichen Sonne bewundern!!! Prachtküken!
Und irgendwann dann der lang ersehnte Moment: Aufstehen....
... und Flügel ausbreiten! Wahnsinn!
Riesenküken!
Familie Geier im und neben dem Nest. Größenunterschiede gibts kaum noch!
Immer noch ein seltener Anblick, wenn das Küken sich mal auf seine dünnen Beinchen stellt. Sieht auch noch sehr unbeholfen und wackelig aus, aber soooo süß!