Sonntag, 17. März 2013

Rückkehr nach VulPro

Nach über einem Jahr bin ich tatsächlich nun nach VulPro in Südafrika zurückgekehrt, ins wohl geierhafteste Geierschutz-Zentrum, das ich je kennengelernt habe. Es hat sich einiges geändert. Hier laufen nun Kühe und Karnickel rum - die Karnickel sind zum Glück diesmal kein Geierfutter und hoppeln direkt neben meinem Zimmer rum. Es gibt zwei neue Volieren, eine große mit einem ungewöhnlichen "Pärchen", einer Wollkopfgeier-Dame (bzw. Weißkopfgeier) und einem Adler...
...und das Ohrengeierpärchen ist zusammen mit den Palmgeiern in eine neue Voliere mit hübschem Baum inklusive Baumhaus bzw. Baumnest gezogen.
 
Außerdem gibt es hier nun zwei Fischadler, bei den Falken, Milanen und kleinen Eulen hatte ich noch nie den Überblick und es gibt einen verletzten Storch, der nur noch einen Flügel hat. Dazu die wohlbekannten Hunde und Pferde.
Am wichtigsten sind aber natürlich die Geier. In den vielen Volieren leben insgesamt  
76 Geier, 6 verschiedenen Arten
60 Kapgeier
  6 Weißrückengeier
  5 Ohrengeier
  2 Palmgeier
  2 Andenkondore
  1 Weißkopfgeier / Wollkopfgeier
Die alten Volieren wurden etwas umgebaut. So gibt es in der Eskom-Voliere nun statt vieler Stromleitungs-Atrappen nun einen langen Schwebebalken, der hin und her schwingt. Da wird der Spaziergang schonmal zum Balance-Akt...
...oder zum Gleichgewichtsverlust.
Aas hack.
Kaum wurden die Geier mit fettem Aas gefüttert, da tauchte ein wilder Kapgeier nach dem nächsten auf. Nach wenigen Minuten kreisten über 30 Stück teils sehr dicht über VulPro hinweg. Ein traumhafter Empfang!!! Und direkt ein super Foto!
Wunderschön, wieder unter so vielen Geiern zu sein!!!
Cody ist leider nicht mehr so zahm wie im letzten Jahr. Er kam nicht ans Gitter gerannt, so dass ich ihn in der Menge nicht erkennen konnte. Wir müssen uns wohl erst wieder langsam aneinander gewöhnen ;-)
Leider sind hier nun mehr denn je Krüppelgeier, die teils schrecklich jämmerlich aussehen. Die meisten mit verstümmelten oder amputierten Flügeln nach Stromleitungs-Kollisionen, die hier in der Gegend das größte Problem für die Geier darstellen.
Der Anblick ist wirklich herzzerreißend und am liebsten würde ich sie alle kuscheln und gesundpflegen.
Vielen geht es aber sehr gut, vor allem den Geiern in der Brutvoliere. Hier sind zwar auch viele invalide, aber zu Beginn der Brutsaison zeigt sich, wie schrecklich verliebt die meisten doch sind! Außerdem kamen sie besonders neugierig ans Gitter geeilt, um mich zu begrüßen.
Prachtflügel.
Die Brutvoliere wird übrigens zur Zeit auf doppelte Größe erweitert. Dann kommen sich die über 10 Geierpärchen nicht mehr in die Quere und vielleicht können weitere erwachsene Geier in diese Voliere umziehen.
Nachmittags tauchte dann sogar das kleine Stelzenbeinchen wieder auf, das letztes Jahr immer jeden Morgen vor meiner Zimmertür gewartet hat. Keine Ahnung, ob es "Speedy" oder "Spotty" ist, aber es ist sehr schön wieder einen Diekkop in der Nähe zu haben!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen