Freitag, 23. Oktober 2020

Geiermassenvergiftung in Botswana

Traurige Nachrichten aus Botswana. 

 

Am 22.10.2020 wurden mindestens 55 Weißrückengeier in Mmadikola, nahe des Boteti River, tot aufgefunden. Der Verdacht liegt nahe, dass alle Geier vergiftet wurden. Sofort schalteten sich BirdLife Botswana, das Department of Wildlife and National Parks, Raptors Botswana und andere Naturschutz-Organisationen in die Ermittlungen ein.

Leider ist es nicht das erste Mal in dieser Gegend, dass zahlreiche Geier vergiftet wurden, so zuletzt 2015 nahe Mopipi, ebenfalls am Boteti River. Hinzu kommen diverse Vorfälle über ganz Botswana verteilt, darunter die verheerende Massenvergiftung im Juni 2019, als in Chobe während einer Elefanten-Wilderung 537 Geier vergiftet wurden. Anfang 2019 gab es zwei weitere, größere Vorfälle mit wenigstens 60 toten Geiern in Tuli Block und weiteren 80 vergifteten Geiern an der Grenze zum Moremi Game Reserve und mindestens 16 toten Weißrückengeiern im Februar 2020 nahe des Mosu Village.

Für die Geier wird das Überleben immer unwahrscheinlicher, vor allem da mittlerweile 90 % aller Geier-Verluste in Afrika auf Vergiftungen und illegalen Handel im Rahmen der traditionellen Medizin und des Aberglaubes zurückzuführen sind. Dies führt dazu, dass 7 Geierarten Afrikas auf der IUCN Roten Liste der bedrohten Tierarten als critically endangered und damit vom Aussterben bedroht eingestuft sind.

Ein Gesetz in Botswana besagt zwar, dass das Töten von Geiern mit einer Geldstrafe von 500 USD und/oder einem Jahr Gefängnis bestraft wird. Allerdings kam es bisher noch nie zu Verurteilungen.

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