Dienstag, 9. Juni 2015

61 Tage jung und fast erwachsen

Nach zweieinhalb wunderbaren Wochen bei VulPro ging es am Tag nach meiner Rückkehr direkt in den Duisburger Zoo, um das mittlerweile 61 Tage alte Gänsegeierküken zu besuchen. Zwar war das Küken anfangs sehr schläfrig, aber der Riesengockel war im Nest kaum zu übersehen! Unglaublich, wie viel das Küken in der kurzen Zeit gewachsen ist. Nun kann es sich ganz bestimmt nicht mehr unter Mamageiers Gefieder verstecken.
Mamageier und Riesenküken.
Papageier liegt im Hintergrund im Gras und ruht sich aus.
Liebevolles Kuscheln und Beschützerinstinkt.
Bei mühsamen Aufstehen von Papageier wurde sein schlimmes Humpeln wieder deutlich.
Erinnert ihr euch noch an die zarten Federansätze beim letzten Blogartikel? Jetzt ist der Flügel schon deutlich befiedert!
Fütterung.
Flügelstretching. Spätestens in zwei Monaten wird das Küken flügge sein.
Wie immer wird das Geschäft aus dem Nest herausgespritzt, damit die Wohnstube schön sauber bleibt.
Als der Tierpfleger das Gehege betrat, um die Stachelschweine und Perlhühner zur Nachtruhe in den Stall zu rufen, verließen plötzlich beide Geiereltern das Nest. Mamageier mochte das Schlüsselgerassel des Tierpflegers noch nie, zumindest überließ sie in der vergangenen Wochen immer schlagartig das Nest und überließ die Kükenwache Papageier. Diesmal verließen allerdings beide Geiereltern das Nest. Es scheint fast so, als sei das Küken mittlerweile so alt, dass sie nicht mehr beide rund um die Uhr das Nest bewachen "müssen".
Dem armen Küken schien es aber ganz offensichtlich gar nicht zu gefallen, dass es allein gelassen wurde. Verängstigt kauerte es sich ins Nest und fiepte jämmerlich nach seinen Eltern. Herzzerreißend!
Immer weiter entfernten sich die Geiereltern vom Nest.
Auch ein heranflatternder Marabu schien die Geiereltern nicht zu beunruhigen, das Küken jedoch umso mehr :-(
Erst nachdem der Tierpfleger verschwunden war, kehrte wieder Ruhe ein und die Geiereltern kamen zurück zum Nest.
Nun begann die Renovierung des Nestes. Gemeinsam zupften und schoben beide Geiereltern Stöckchen zurecht.

Das Küken fühlte sich schlagartig wieder sicherer und glücklich.
Nach einem jämmerlich humpelnden Ausflug quer durchs Gehege kam Papageier mit einem frischen Laubzweig zurück. Jetzt begann das schwierige Schauspiel, an welcher Stelle der Zweig am besten deponiert werden sollte, ohne das Küken dabei zu ärgern.
Leider klappte das nicht so einfach, die Geiereltern sahen ehrlich gesagt ziemlich ungeschickt aus. Zunächst dachte ich sie wollen das Küken mit dem Zweig spielerisch zudecken, aber als sie dann versuchten den Zweig runterzudrücken, also auf das Küken, da war dieses nicht wirklich begeistert und protestierte fiepend.
Der Kampf mit dem Zweig zog sich also ein wenig in die Länge, aber es war faszinierend zu beobachten.
So eine süße Familie!!!
Als würde Papageier seine geliebte Familie umarmen wollen!
Ich bin sehr glücklich, dass es dem Küken gut geht und es so groß geworden ist. Jetzt kann ich es wieder öfters besuchen!
Die beiden Ausquartierten habe ich natürlich auch besucht.

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