Sonntag, 17. Juni 2012

5 Zoos in 4 Tagen - Osnabrücker Mönchsgeierküken

Auf der schwesterlichen Tour "5 Zoos in 4 Tagen" führt uns der Weg zum ersten Mal in den Zoo Osnabrück, wo es ein Mönchsgeier-Paar zu beobachten gibt.
Am Zaun der Voliere dann der überraschende Hinweis: Vor nicht einmal einem Monat, am 21.05.2012, hat sich ein kleines Mönchsgeier-Küken aus der Eier-Schale gepickt und gesund und munter das Licht der Welt erblickt.
Und da ist es: Das allererste Mönchsgeier-Küken meines Lebens! Was für ein flauschiges, endniedliches Geschöpf!!!






Vorsichtige Fütterung.

Was reingeht muss auch wieder raus.


Eine wirklich entzückende Geierfamilie!





Während wir die drei süßen Tiere bestaunten, fiel uns plötzlich auf, dass einer der Geiereltern aus eine Wunde im Gefieder blutete. Auch wenn sich der Geier etwas unwohl zu fühlen schien, kümmerte er sich dennoch weiterhin aufopferungsvoll um den hungrigen Nachwuchs.




Leider hörte die Wunde nicht auf zu bluten und immer wieder rannen Bluttropfen die Federn herunter.



Während wir uns Sorgen machten, schienen viele Besucher das eher witzig zu finden. "Ey geil, der Geier blutet!" war noch einer der harmlosen Sprüche. Mir schnürte sich bei dem Anblick eher die Kehle zu. Es ist einfach traurig, wenn Geier verletzt sind.



Auch das Küken wurde irgendwann auf die Wunde aufmerksam und schnäbelte leider daran herum. Das schien dem Elterngeier sehr weh zu tun, denn er zuckte gequält zusammen.


Daraufhin flitzte ich zu einem Tierpflegerhäuschen, wo ich eine halbe Stunde vorher einen Tierpfleger sitzen gesehen hatte. Als ich ihm von dem blutenden Geier berichtete, kam er sofort mit zur Voliere.




Bei unserer Rückkehr kaute das Küken vergnügt auf einem kleinen Zweig herum. Immer wieder schluckte es den Zweig fast herunter, nur um ihn dann wieder hochzuwürgen. Nunja, wems Spaß macht...






Leider blutete die Wunde weiter. Der Tierpfleger klärte uns auf, dass es sich offenbar um einen Federkielbruch handelt. Das heißt, dass die Feder nah am Ansatz zur Haut abgebrochen ist und der Kiel noch steckt. Normalerweise würde er den Geier jetzt einfangen und den Federkiel entfernen. Mit einem kleinen Küken im Geiernest ist so eine stressige Aktion jedoch nicht möglich.





Wir unterhielten uns also gut eine Stunde über Geier, den Zoo Osnabrück und die Welt, bis die Wunde endlich aufhörte zu bluten. Ein Glück! Es war wirklich herzzerreißend sich so hilflos zu fühlen.

Beeindruckend, wie der Geier trotz Wunde und Schmerzen so ruhig bleiben konnte, nur um sein Küken nicht zu verunsichern. Zumindest vermute ich das. Kurz darauf wurde bereits wieder fleißig Nistmaterial eingesammelt, um das Nest gemütlich auszupolstern.





Jetzt fehlt nur ein kleines Bad, um die Blutreste zu entfernen.













Auch wenn es geiermäßig sonst nichts im Zoo zu sehen gab, dieses traumhaft schöne Küken und das nette Tierpflegergespräch waren den Besuch allemal wert!!!

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