Den Weltvogelpark Walsrode wollte ich schon seit zwei Jahren besuchen, seit ich das erste Mal bewusst von ihm gehört hatte. Daher hatte ich mich beim "5 zoos in 4 Tagen" vor allem auf diesen Tag gefreut. Leider spielte das Wetter ganz und gar nicht mit: Regen ohne Ende :-(
Daher fiel die Vormittags-Flugshow im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser und musste in den kleinen Indoor-Bereich verlegt werden. Die Federn der Flugshow-Teilnehmer hatten sich durch den Regen so aufgesogen, dass sie nicht mehr hätten fliegen können. Das große Zittern ging also los, ob wir zumindest die Nachmittags-Flugshow würden bewundern können. Aber das Wetter war Mist, mistiger, am mistigsten! Erst etwa eine Stunde vor Beginn hörte der Regen auf, aber der Himmel war nach wie vor grau. Naja, das große Zittern wurde letztendlich doch noch belohnt, denn die Nachmittags-Flugshow konnte stattfinden. Auf die anderen Greifvögel möchte ich jetzt gar nicht großartig eingehen, auch wenn sie natürlich nette Flugeinlagen präsentierten.
Mein erster Star war "Socke", der prachtvolle Sekretär. Hektisch kam er hinter einem Tierpfleger her auf die Bühne gerannt und flatterte dabei niedlich mit den Flügeln. Da Sekretäre kräftige Beine haben und mit einem kraftvollen Tritt ihrer Lieblingsnahrung Schlangen das Genick brechen können, wurde diese Verhalten während der Flugshow simuliert. Dafür herhalten musste eine riesige Stoffschlange, die ein Tierpfleger rennend hinter sich her zog. Socke rannte natürlich hinterher und attackierte die Stoffschlange wann immer es möglich war.
Wie in der freien Natur hatte die Schlange keine Chance ;-)Mit prachtvollen Schwingen segelten sie kreuz und quer über die Zuschauerränge.
Nächster Star war Andenkondor-Mann "Macho", der eindrucksvoll zeigte, wie gerne er gestrandete Wale verschlingt ;-)
Fürs Fliegen zeigte er sich allerdings zu bequem bzw. zu faul! Lieber rannte er über die Wiese, statt abzuheben.
Der jüngerer Andenkondor-Mann "Carlos" hingegen wurde direkt per Hebebühne in etwa 20 m Höhe gebracht, damit er nicht selber Kräfte fürs Abheben aufbringen musste. Aber aufgrund mangelnder Thermik in Walsrode kann er höchstens von dort oben auf die Wiesen hinabsegeln, statt majestätisch am Himmel seine Kreise zu ziehen. Die fehlende Thermik macht das Flugtraining sehr schwer... ein paar hohe Berge um den Vogelpark herum könnten daher nicht schaden.
So landete Carlos auch recht bald wieder auf der Wiese, wo er von einem Tierpfleger eingesammelt werden musste. Carlos hat aufgrund seiner jungen Jahre noch ein graues Gefieder. Erst wenn Andenkondore im Alter von etwa 7 oder 8 Jahren vollständig ausgewachsen und geschlechtsreif sind, haben sie das typische, prachtvolle schwarz-weiße Gefieder.
Gegen Ende der Flugshow wurden plötzlich Ibisse, Papageiern und allerhand sonstiges buntes Federvieh freigelassen, um über der Wiesen-Bühne ihre Runden zu drehen.
Der bis dahin im Gras dösende junge Andenkondor-Mann ließ sich allerdings nicht die Show stehlen und kam mit stolz geschwellter Brust zurück auf die Bühne. Die anderen Vögel wichen ehrfurchtsvoll zur Seite!
Eine tolle Flugshow, bei der man vor lauter schöner Eindrücke kaum noch gleichzeitig den vielen interessanten Informationen lauschen kann! Wäre in jedem Fall einen zweiten Besuch wert, wenn Walsrode nicht so weit entfernt wäre.
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