Nach einer kleinen Runde Aas einsammeln und säckeweise Federn harken, versorgten wir unseren Geierpatienten bei VulPro. Der arme Weißrückengeier wurde vor einer Weile aus einer schlechten Einrichtung gerettet und von anderen Geiern verletzt. Seitdem trägt er einen großen Verband, fast wie eine Pampers, der mindestens einmal die Woche gewechselt wird. Heute war es wieder soweit.
Der Verband wurde entfernt und der Geier mit Kerris Lasermaschine behandelt. Danach bekam er etwas Salbe auf die Wunde geschmiert und einen neuen Verband umgewickelt. Geduldig ließ er die Prozedur über sich ergehen. Hoffentlich verheilt alles gut.
Was wäre VulPro ohne Aasspaß!? Weil viel Aas im Geierrestaurant bereits alt und abgenagt war, hatten wir es bereits gestern Nachmittag auf einen großen Haufen geharkt. Heute schmissen wir das Zeugs auf einen Anhänger und brachten es zum Aascontainer am anderen Ende der Farm. Zum Glück blieb und das mühsame Schieben mit Schubkarren erspart - das wären bestimmt 20 Ladungen gewesen, bergauf!
So aufgeräumt schien das Geierrestaurant für die wilden Geier verlockender zu sein, den gegen Mittag kamen sie endlich runtergeflogen und fingen an zu fressen. Anfangs nur ein Dutzend, später rund 50 zeitgleich und bei fliegendem Wechsel tippe ich auf insgesamt über 100 Kapgeier. Allerdings konnte ich nur drei mit Markierungen ausfindig machen. Seit nur noch die geierfreundlicheren Krallenringe statt Flügelmarkierungen genutzt werden, sind die Sichtungen im Geiergewühl allerdings deutlich schwieriger geworden.Zu schade, dass die Geier aufgeschreckt wurden und abhauten. Aber auch ihre Abschiedsrunden über VulPro sahen spektakulär aus!
Außerdem erhielten wir einen Anruf, dass mitten in Johannesburg ein junger Weißrückengeier gefunden wurde. Zum Glück leben VulPro-Unterstützer ganz in der Nähe und bringen den Pechvogel heute Abend noch vorbei. Hoffentlich geht es ihm gut und wir können ihn gesund pflegen!
Nachtrag:
Mittlerweile ist der arme Pechvogel heil hier angekommen und wurde sofort behandelt. Er ist total geschwächt und abgemagert, so dass er sofort an den Tropf gehängt wurde. Neben Flüssigkeit bekommt er auch Glukose für einen kleinen Energieschub. Außerdem haben wir ihm schnabelgerechtes Aas gereicht, aber er wollte nicht von alleine Fressen. Einige Aasbröckchen bekam er also mit einer großen Pinzette eingeflöst. Danach ging es rüber ins ruhige Hospital Camp, wo wir es ihm mit seinem Tropf auf einer Decke bequem gemacht haben. Jetzt heißt es Nachtschicht, um gegen 22 Uhr nochmal den Tropf zu wechseln und zu prüfen, wie es ihm geht. Es bleibt spannend, aber hier ist er in besten Händen!!!



.jpg)
.jpg)
.jpg)
.jpg)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen