Es ist mal wieder Zeit für einen kurzen Rückblick auf Reckas und Dagmars Entwicklungen der letzten Tage. Wir berichten über ihr Verhalten außerhalb der Nische, die Schlafplatzwahl, Flugübungen und ein paar ungebetene Gäste.
Dagmar zeigt ihre Spannweite © Richard Straub |
Bereits fortgeschrittene Flugeigenschaften
Der Fortschritt der Flugfähigkeiten ist enorm, auch wenn die beiden immer wieder ausgedehnte Ruhephasen einlegen. Im Vergleich zum letzten Jahr hat es zum Beispiel viel kürzer gedauert, bis sie wieder in die Nische hineingeflogen sind und Dagmar hat schon nach relativ kurzer Zeit den zweiten der außerhalb in Schuttrinnen angelegten Futterplätze entdecken können.
Auch Recka beweist, dass sie trotz des späteren Ausflugsdatums bereits einiges gelernt hat. Sie zeigte mit 4 Minuten am Stück den bisher längsten Flug und hat sich auch mit Hilfe der Thermikströmung am weitesten das Knittelhorn hinauf tragen lassen. Ihre Leistung hat innerhalb kurzer Zeit die von Dagmar überflügelt. Wir erwarten in den nächsten Tagen eine deutliche Steigerung und vor allem eine Ausweitung ihrer Reichweite.
Schlafplätze und Verhalten im Gelände
Auch wenn die beiden erstaunlich oft in die Nische zurückkehren, so werden die Nächte in steilen Felspassagen auf oft sehr kleinen Absätzen verbracht. Glücklicherweise suchen sie hierfür nicht mehr so oft die am meisten vom Steinschlag betroffenen Wände aus. Auch zu Fuß werden so manche steile Bereich erkundet. Hierbei zeigt sich wiederholt die gute Fähigkeit zum Bergaufklettern der Bartgeier. Abwärts geht es nun deutlich einfacher. Häufig suchen sie hierbei zumindest im weiteren Sinne auch die Nähe der anderen.
Reckas Schlafplatz in der Morgensonne © David Schuhwerk, LBV |
Auch in den weiten Felswänden der Halsgrube bleiben sie ganz gerne beieinander © David Schuhwerk, LBV |
Besucher an den Futterplätzen
An den bis jetzt bestückten, außerhalb der Nische liegenden Futterplätzen, tummeln sich nicht nur unsere Bartgeier. Besonders Rabenkrähen, Kolkraben und der Fuchs tauchen immer wieder auf den Bildern der Fotofallen auf. Wie auch letztes Jahr verlaufen die Begegnungen meist sehr unaufgeregt ab. Die Bartgeier tolerieren weitgehend den Besuch der gefiederten Kollegen und abgesehen von vereinzelten, kurzen Versuchen die Eindringlinge mit einem kleinen Schnappen zu vertreiben, wird einhellig nebeneinander gefressen. Um es gar nicht erst zu ungewünschten Situationen kommen zu lassen, füttern wir deutlich mehr, als für die Bartgeier alleine notwendig wäre. Diese Entwicklung ist in unsere Planungen mit einbezogen und kommt in ähnlicher Form an allen Wiederansiedlungsprojekten vor.
Dagmar teilt sich den Futterplatz mit zwei frechen Rabenkrähen © Fotofalle NPV/LBV |
Die Nische als wiederholter Anziehungspunkt
Im Gegensatz zum letzten Jahr erweist sich die Nische auch nach den Ausflügen als beliebter Anziehungspunkt. Besonders Dagmar ist schon viele Male elegant in die Nische hineingeflogen - das erste Mal nach nur erstaunlichen zwei Tagen nach ihrem Verlassen. Dabei werden vor allem die Horste zum Schlafen und die Wasserstelle zum Trinken und Baden benutzt. aber auch das ein oder andere Futterstück war hier noch zu finden. Nachlegen werden wir in der Nische aber nicht mehr, wollen wir die beiden doch dazu ermutigen, ihren Radius weiter auszudehnen und eigenständig auf die Suche nach Nahrung zu machen.
Mit freundlicher Genehmigung des LBV. Weitere spannende Infos findet ihr im Bartgeier-Blog des LBV!
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