Vergangenen Montag wurde die Geierwelt schockiert, als in Bulgarien vier wertvolle Mönchsgeier vergiftet wurden und starben. Ein Riesenrückschlag für Geierschutzprojekte wie Green Balkan, Vultures Back To LIFE, Bright Future for the Black Vulture und die Vulture Conservation Foundation, die seit Jahren verzweifelt für die Wiederansiedlung der Mönchsgeier in Bulgarien kämpfen. Unter den toten Geiern war auch Geier-Liebling Michev-Boev, der nach 28 Jahren erste wilde Mönchsgeiernachwuchs in Bulgarien.
Gemäß des Protokolls zum Umgang mit Vergiftungsvorfällen wurden sofort umfangreiche Ermittlungen gestartet. Mittlerweile wurden die Kadaver der vier toten Mönchsgeier, des Mäusebussards, der zwei Schakale und der zwei Schäferhunde untersucht. Außerdem wurde 6 km vom Tatort entfernt der Kadaver eines Gänsegeiers entdeckt. Dieser wird ebenfalls untersucht, um festzustellen, ob er ebenfalls durch den gleichen Giftköder verendet ist.
Untersuchung der unschuldigen Opfer des Giftköders © Green Balkan, VCF-Webseite |
Leider ergaben die Untersuchungen noch einen größeren Frust, als bisher sowieso schon angenommen: Das verstorbene Mönchsgeier-Weibchen Vratsa war schwanger! In ihrem Körper wurde ein Ei entdeckt, dass sie dieses Frühjahr gelegt hätte. Vratsa kam 2019 aus Spanien nach Bulgarien und wurde 2020 im Vratsa Balkan Naturpark ausgewildert. Bisher war den Geierschützern nicht bewusst, dass sie bereits brütete. Umso trauriger, dass von einem Moment auf den anderen eine junge, künftige Geierfamilie ruiniert wurde und ein massiver Rückschlag für die Wiederansiedlung der Mönchsgeier in Bulgarien.
Das ungelegte Ei von Mönchsgeier-Weibchen Vratsa © Green Balkan, VCF-Webseite |
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