Mittwoch, 18. April 2012

16 Tage altes Gänsegeierküken

Super Entscheidung heute trotz schwarzer Regenwolken einen Abstecher in den Duisburger Zoo zu machen. Kaum dort angekommen brachen die Wolken auf und warme Sonnenstrahlen schienen auf das patschnasse Gefieder der Gänsegeier.
Papa-Geier saß im Nest und das Küken kuschelte sich schlafend an seinen Fuß. Schon von Weitem konnte ich sehen, dass sich das kleine Küken seit meinem letzten Besuch vor drei Tagen fast vervierfacht hat! Es ist ja schon fast so groß wie ein halbes Huhn!!! Schnief, es wird ja so schnell erwachsen! ;-)
Mama-Geier wachten ganz in der Nähe des Nestes, aus gutem Grund: Die Stachelschweine waren heute Nachmittag besonders aufgedreht und kamen immer wieder auf das Nest zugerannt. Um das Küken zu schützen, sprangen die Geier-Eltern fauchend auf die Stachelschweine los, ohne sich Sorgen um die vielen Stacheln zu machen. Wirklich mutig! Die Stachelschweine waren davon so beeindruckt, dass sie schnell Reißaus nahmen, zum Glück! Musste ja schon beim letzten Mal grinsen, als ich im Nest verarbeitete Stachelschwein-Stachel sah. Hehe, die Viecher sollen bloß aufpassen, ihr Küken verteidigende Geier-Eltern werden mit ihnen allemal fertig!
Nach der zwischenzeitlichen Aufregung tauschten Papa- und Mama-Geier ihren Platz. Papa-Geier verschwand auf einen Baumstamm, während sich Mama-Geier weiter ums Küken kümmerte.Der kleine Raffschnabel schien mächtigen Hunger zu haben, denn schon bald würgte sich Mama-Geier unter großer Anstrengung dicke Aasbrocken hoch, die das Küken gierig verschlang. Viel schien Mama-Geier aber nicht gegessen zu haben, denn das Hochwürgen sah diesmal sehr schwergängig aus. Bei Papa-Geier hingegen hatte ich vorher schon den vollen Kropf gesehen - aber wahrscheinlich war das Fressen noch nicht genug vorverdaut, um das Küken damit zu füttern.
Kaum fertig gemampf, kam ein Regenschauer runter und das Küken kroch Kopf voran unter das wärmende, trockene Gefieder seiner Mama. Sein Kropf war mittlerweile so prall gefüllt, dass sich das Küken nur noch träge hinlegen und den Kropf neben sich legen konnte. Wäre es aufgestanden, dann wäre es bestimmt vornüber gekippt ;-) Kein Wunder, dass es nur wenige Minuten später gemütlich an seine Mama gekuschelt einschlief. Selbst von den kurze Zeit später wieder auftauchenden Sonnenstrahlen ließ es sich nicht hervorlocken. Kann ich aber auch verstehen, denn solche Geierfedern sind einfach zu flauschig und kuschelig.
Unglaublich, wie süß dieses strahlendweiße Flauschgeierchen doch ist mit seinen winzigen Flügelchen und den im Gegensatz dazu riesigen Füßen! Ein wunderschönes Geschöpf!!!

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