Samstag, 30. April 2011

Gänsegeierküken: 22 Tage alt

Mittlerweile ist das kleine Gänsegeierküken im Duisburger Zoo drei Wochen alt und hat sich prächtig entwickelt. Das Fellknäuel wird größer und größer, die vor kurzem noch winzigen Flügelchen wachsen deutlich und der Flaum wird dichter. Ein wunderschönes Tier!!! Liebevolle Küken-Massage mit einem Blätterzweig.


Zwischendurch verließen sogar beide Eltern kurz das Nest. Dem Küken war dies offenbar nicht ganz geheuer: Erst flatterte es hektisch mit den kleinen Flügeln......dann tapste es zwei Schritte durchs Nest......und reckte sich dann nach links und rechts auf der Suche nach seinen Eltern.Diesmal habe ich nach einigen Wochen auch endlich die beiden ausquartierten Geier wieder besucht, die in ihrem kleinen, abgeschiedenen Gehege leider weniger zur Geltung kommen. Statt saftigem Frisch-Aas, wie im großen Gehege, lag bei den beiden nur ein muffiges Ranz-Aas herum und auch der Wassertümpel sah ziemlich moderig aus. Kein Wunder nach dem Unwetter gestern Abend. Einer der beiden Geier lag gemütlich auf dem Boden und bewegte sich kaum. Der andere saß auf seinem großen Baumstamm, von dem er in letzter Zeit immer so fleißig Flugversuche gestartet hatte. Heute versuchte er das nicht, sondern gab eine eher traurige Gestalt ab :-( Immer wieder würgte er sich seine letzte Mahlzeit (?) hoch und spukte graubraunen Schleim aus. Diesen schleuderte er mit ruckartigen Halsbewegungen in alle Richtungen und wischte danach seinen Schnabel am Baumstamm ab... nur um wenig später von erneuten Würganfällen geschüttelt zu werden :-( Das sah so ganz anders aus als bei den Geier-Eltern, die den Aasbrei fürs Küken hochwürgen. Ich mache mir richtig Sorgen um den armen Geiern, aber leider waren weit und breit auch keine Tierpfleger zu sehen, die ich hätte fragen können. Naja, hoffentlich ist es nichts Schlimmes!!!

Montag, 25. April 2011

Happy Easter!!!

Wenn auch etwas spät, aber ich wünsche euch allen frohe Ostern und hoffe ihr hattet wunderschöne, sonnige Feiertage!!!
Leider ist mir gerade jetzt zu Ostern wieder bewusst geworden, dass in vielen Zoos, Tierparks und auch Geier-Restaurants sehr häufig tote Karnickel als Geier-Nahrung dienen. So eine Fütterung hatte ich selber vor einigen Jahren miterlebt und war ziemlich geknickt. Kann natürlich nur hoffen, dass all diese Karnickel an Altersschwäche gestorben sind, aber sehr wahrscheinlich ist das wohl leider nicht :-( Daher möchte ich all diesen Karnickeln in einer besinnlichen Minute gedenken und hoffe, dass der Osterhase es uns verzeihen möge!

Sonntag, 24. April 2011

Sperbergeier, ein Rekordhalter

Bei meinem Besuch in der Greifenwarte Wildpark Edersee Anfang April wurde ich zum ersten Mal richtig auf die Gattung Sperbergeier aufmerksam. Sperbergeier ähneln in ihrer Erscheinung sehr stark meinen Lieblingen, den Gänsegeiern. Allerdings stechen sie sofort durch ihr graubraunes, weißlich geschecktes Gefieder ins Auge.Sperbergeier leben in den Savannen und Gebirgen Afrikas, nördlich des Äquators. Sie sind sehr gesellig und brüten in großen Kolonien mit oft mehreren hundert Brutpaaren [1]. Ihre Horste bauen sie in Felsnischen und brüten je nach Gebiet zu unterschiedlichen Jahreszeiten, vorwiegend während der Trockenperiode.
Bei den Sperbergeiern ist das Weibchen oft stärker als das Männchen und sie erreichen ein Gewicht von ca. 6,5 kg bis 9 kg. Das gesamte Federkleid nimmt mit etwa 633 g ca. 9 % der Körpermasse ein [2]. Mit einer Flügelspannweite von etwa 2,4 m ist der Sperbergeier nur geringfügig kleiner als sein Artgenosse, der Gänsegeier.
Eines zeichnet den Sperbergeier ganz besonders aus: Er ist Höhenflugrekordler unter den Vögeln!!! 1973 kollidierte ein Sperbergeier an der Elfenbeinküste mit einem Flugzeug in ca. 11280 m Höhe [2]. Eine größere Flughöhe wurde in der Tierwelt noch nie gemessen!
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[1] Wolfgang Fischer: Die Geier; Berliner Tierpark-Buch Nr. 6; A. Ziemsen Verlag; Wittenberg Lutherstadt; 1974
[2] Wolfgang Baumgart: Europas Geier – Flugriesen im Aufwind; Sammlung Vogelkunde; AULA-Verlag; Wiebelsheim; 2001
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Bei meiner Recherche zum Thema Sperbergeier stieß ich auf die Homepage der Greifvogelstation Hellenthal im Wildgehege Hellenthal Nationalpark Eifel, die ich bisher leider weder kannte noch besucht habe. Nach meiner Anfrage erhielt ich auch hier sehr schnell eine nette Antwort und die Erlaubnis folgende Fotos für meinen Blog nutzen zu dürfen: Bilder des erstmaligen Hellenthaler Nachzuchterfolges eines Sperbergeier-Kükens im Jahr 2010!!!
Nachdem das Sperbergeier-Ei angepickt wurde,wurde es direkt vom Tierarzt Dr. Böttcher begutachtet.Auch den weiteren Schlupfvorgang behielt er genauestens im Auge. Kurz nach der Geburt gab es erste Kontrolluntersuchungen in der Praxis von Dr. Böttcher durch seine Assistentin.Ein Prachtexemplar, der kleine Sperbergeier!!!
Vielen Dank nach Hellenthal, dass ich diese süßen Bilder nutzen durfte!!!

Gänsegeierküken: 12 Tage alt

Hier ein kurzer Nachtrag von meinem Besuch beim Duisburger Gänsegeierküken am 20.04.2011, als der kleine Krummschnabel 12 Tage alt war.
Am späten Nachmittag, als der Zoo Duisburg trotz herrlichen Wetters langsam leerer wurde, döste Familie Gänsegeier bei meinem Eintreffen gemütlich vor sich hin. Papa-Geier lag vor dem Nest auf dem Boden ausgestreckt, das Küken schlief gemütlich mit geschlossenen Augen im Nest und Mama-Geier saß neben dem Küken und bewachte es. Zwischendurch beschnäbelte sie es immer wieder ganz liebevoll, woraufhin es mit seinen winzigen Flügelchen flatterte oder den langen Geier-Hals reckte.Mama-Geier schien aber auch sehr müde zu sein, denn immer wieder gähnte sie herzhaft.Nach einiger Zeit verließ Mama-Geier dann schließlich das Nest, um sich ein wenig die Beine zu vertreten und einen Brocken vom frischen riesigen Aas zu verschlingen. In der Zwischenzeit schüttelte der Papa-Geier seinen Hals, um noch ein wenig Futter für das Küken hochzuwürgen. Die fiel ihm aber sichtlich immer schwerer und er musste sich mehr und mehr anstrengen. Dabei schüttelte er teilweise nicht nur seinen Hals, sondern den gesamten Körper, bäumte sich auf, schlackerte mit dem Hals hin und her, als stecke er mitten im Erstickungskampf. Leider traf er dabei einige Male mit seinem spitzen Schnabel das kleine Küken im Nest, was wirklich traurig und schlimm aussah. Nach ein paar unsanften Schnäbelhieben stolperte es tollpatschig an den Rand des Nests, mit seinen winzigen Flügelchen flatternd. Daraufhin kam Mama-Geier zurück und gemeinsam kuschelten sie wieder sehr vorsichtig und liebevoll mit ihrem Nachwuchs herum.Das Küken japste und keuchte mittlerweile immer heftiger nach Aas, aber beide Eltern konnten es nicht mehr füttern. Daher machte sich diesmal Papa-Geier auf den Weg und schlang sich eine Viertelstunde gierig den Schnabel voll. Als er zurückkam brauchte er etwa eine weitere Viertelstunde bis zwanzig Minuten, bis er das Aas offenbar so weit zersetzt hatte, dass er mit dem hochgewürgten Aas-Brei sein Küken füttern konnte. Diesmal bereitete ihm das Hochwürgen auch wesentlich weniger Anstrengungen! Genüsslich gierte sich das Küken die Pampe runter und wurde immer fitter.Zwischendurch richteten die Geier-Eltern immer wieder ihr Nest her, rückten Zweige und Federn zurecht und auch das Küken half fleißig mit. Hin und wieder hatte es einen kleinen Zweig oder Blätter im Schnabel, mit denen es vergnügt herumspielte.Zwei Stunden lang konnte ich das süße, flauschige Gänsegeierküken in aller Ruhe beobachten. Nur sehr selten gesellten sich andere Zoo-Besucher daneben, bei denen sich Begeisterung mit Sprüchen wie "Baaaaah, die hässlichsten Tiere des Zoos!" abwechselten. Konnte mir dementsprechend den ein oder anderen bitterbösen Blick nicht verkneifen ;-) Wenn man beobachtet, wie liebevoll die Geier-Eltern mit ihrem Nachwuchs umgehen und wie tollpatschig-süß das Küken im Nest hin und her stolpert - dann muss sich doch automatisch das Herz für Gänsegeier erweichen...






















Mittwoch, 20. April 2011

Gänsegeierküken "Beli"

Gestern früh erhielt ich eine wunderbare Nachricht aus dem Tierpark Nordhorn:
Am 13.04.2011 ist das Gänsegeierküken geschlüpft!!! :-)
Laut Tierpfleger bei meinem letzten Besuch sollte es ja erst im Mai soweit sein, aber offenbar ein Missverständnis, denn das Gänsegeierküken kam nach genau 52 Bruttagen zu Welt.
Letztes Jahr hatte ich aufgrund meiner frisch abgeschlossenen Patenschaft die große Ehre das Gänsegeierküken 2010 benennen zu dürfen. Damals hatte ich den Namen "Lucky" vorgeschlagen, weil es immer wieder ein wahnsinns Glück ist, wenn ein Gänsegeierküken im Zoo geboren wird. Leider starb Lucky nach etwa einem halben Jahr überraschend - Bericht siehe Geier-Archiv November 2010 :-(
Als Trost durfte ich dieses Jahr wieder einen neutralen Namen für das neue Gänsegeierküken vorschlagen. Einen neutralen Namen deshalb, weil man bei Gänsegeiern das Geschlecht nicht erkennen kann. Erst mit einer Blut- oder Federprobe könnte man das Geschlecht genetisch bestimmen, aber das ist bei so einem Winzling natürlich erstmal nicht möglich.
Aufgrund meiner tollen fünf Wochen im Gänsegeier-Paradies Eko-Centar Caput Insulae Beli auf der kroatischen Insel Cres letztes Jahr kam ich auf den Namen "Beli". Im Eko-Centar werden seit Jahren verletzte Gänsegeier gerettet, aufgepäppelt und nach einem Jahr wieder ausgewildelt. Außerdem werden die in Kroatien (vor allem auf der Insel Cres) wild lebenden Gänsegeier gezählt, beobachtet, Jungtiere beringt und insgesamt sehr viel für den Schutz dieser wunderschönen Geier-Art getan. Gänsegeier in Europa sind akut vom Aussterben bedroht und somit trägt das Eko-Centar mit seiner Arbeit einen wichtigen Teil zum Erhalt dieser Tierart bei. Das Eko-Centar hat mich mit seiner liebevollen Geier-Pflege und der tollen Aufklärungsarbeit so begeistert, dass ich gerne überall, länderübergreifend auf dieses Eko-Centar aufmerksam machen möchte. Nicht nur die geretteten Geier, sondern auch die vier alteingesessenen Geier fühlen sich im Eko-Centar sichtlich wohl, so dass der Name "Beli" für mich immer in Verbindung mit prachtvollen, glücklichen Gänsegeiern stehen wird. Daher fand ich den Namen auch passend für den kleinen Krummschnabel in Nordhorn.
Der Tierpark Nordhorn offensichtlich auch, denn er hat den Namen bereits offiziell verkündet.
Noch einmal herzlichen Dank an den Tierpark Nordhorn für die große Ehre wieder ein Gänsegeierküken benennen zu dürfen!!!
Wie schon im letzten Jahr wird übrigens auch diesmal wieder eine Kamera montiert, die den Besuchern einen Blick ins Nest und auf das Gänsegeierküken ermöglicht.

Samstag, 16. April 2011

Familienglück: 8 Tage alt

Am 08. April 2011 war es soweit, freudiger Nachwuchs im Duisburger Zoo bei Familie Gänsegeier!!! ;-)Was für eine freudige Überraschung! Eher spontan führte mein Weg mich heute in den Duisburger Zoo, um nach Wochen endlich wieder nach dem Gänsegeier-Ei zu schauen. Ich hätte nicht im Traum damit gerechnet, dass mich ein winziges Küken dort erwarten würde ;-)

Kaum am Gehege angekommen sah ich, dass beide Geier am Nest saßen und ihre Köpfe ins Nest gesenkt hatten. Sollte das Küken schon geschlüpft sein, oder nur Platzwechsel auf dem Ei? Drum herum standen Zuschauer. Das ließ mich noch mehr stutzen, weil der Weg am Nest doch eigentlich abgesperrt war. Eiligen Schrittes wetzte ich durch die Menschenmassen um das Gehege herum, ab zum Nest. Und tatsächlich, kaum dort angekommen, sah ich durch die Gitterstäbe ein winziges, weißes, flauschiges Fellknäuel!!! Gänsegeier-Nachwuchs!!!! Was für ein schöner Tag und was für ein Glück solch ein Erlebnis miterleben zu dürfen! Eine Tierpflegerin, die zu dieser Zeit selber den Anblick genoss, erzählte mir, dass das Küken bereits Freitag vor einer Woche geschlüpft sei und die Eltern sich sehr gut um das Kleine kümmern. Auf Beschwerde vieler Besucher ist der Besucherweg vor Kurzem wieder freigegeben worden, bis auf eine kleine Absperrung rund um das Nest. Sollten sich die Geier bei ihrer Aufzucht allerdings gestört fühlen, so wird der Weg wieder komplett gesperrt. Besser für die Geier wäre es wohl, aber ich bin dennoch sehr glücklich, dass ich durch diese Neuregelung die Gelegenheit hatte das Küken stundenlang zu beobachten. Die ersten zwei Stunden nach dem Platzwechsel passierte nicht viel. Mama-Geier wärmte das Küken gemütlich mit ihrem Gefieder und fauchte jedes Stachelschwein und jedes Perlhuhn an, dass dem Nest zu nah kam. Auch Reiher und Raben, die zu niedrig über das Nest flogen, ließ sie nicht aus den Augen und verfolgte argwöhnisch jede Bewegung.


Papa-Geier nahm derweil ein Bad und ließ sich danach auf einem Stein nieder, um in der Sonne sein Gefieder zu trocknen. Hin und wieder stand Mama-Geier auf, damit das Gänsegeier-Küken etwas frische Luft schnappen und Sonne tanken konnte.


Nach zwei Stunden kam Papa-Geier dann zurück zum Nest und trocknete sich nach abschätzendem Blick seiner Geier-Dame noch einmal gründlich jede einzelne Feder. Erst dann durfte er sich dem Nest nähern und stolz sein Küken bewundern.Mama-Geier verschwand nach wenigen Minuten Richtung Aas und schlang sich ausgehungert einige Brocken rein, während der Geier-Papa weiterbrütete. Nach gut 20 Minuten kam sie zurück und würgte für das gierig hechelnde und nach Aas schreiende Küken ihr Mittagessen wieder hoch. Gierig mampfte sich der Kleine den Fleischbrei rein und wenn es kleckerte, schob der Papa die Brocken liebevoll Richtung Winzlingschnabel. Lange Zeit konnte ich meine Augen kaum von dem Geschehen im Nest abwenden, weil es so ein liebevoller, stolzer Anblick war.Diese winzigen Flügel, total süß!!! Kaum zu glauben, dass das Küken schon bald eine Spannweite von 2,70 m erreichen wird... Am Hals erkennt man aber schon jetzt, dass es sich um ein prächtiges Gänsegeier-Küken handelt!!! Auch als Papa-Geier später wieder auf Wanderschaft durchs Gehege ging, bliebe Mama-Geier so im Nest sitzen, dass ich bestimmt eine weitere Stunde lang ihr Küken beobachten konnte. Kamera-Akkus waren in der Zwischenzeit zwar leer und die Speicherkarte voll, aber das Warten hatte sich mehr als gelohnt. Letztendlich war ich wohl knapp vier Stunden am Nest ohne zu merken wie schnell die Zeit verging. Ein wirklich aufregender und magischer Moment!!!

Donnerstag, 14. April 2011

Neuigkeiten aus dem Allwetterzoo Münster

Bereits im Frühjahr 2010 hatte ich von meinem Besuch im schönen Allwetterzoo Münster berichtet. Dort sind in einer großen Gemeinschafts-Voliere viele Gänsegeier, Mönchsgeier und Sekretäre beheimatet, die mehrere Paare gebildet haben. Wie schon im letzten Jahr habe ich auch heute auf meine Anfrage bei der Pressestelle des Zoos eine sofortige, sehr nette Antwort und Informationen zum Brutverhalten der Geier erhalten. 2010 sind in Münster zwei Gänsegeier-Küken herangewachsen, die sich auch heute noch im Allwetterzoo befinden. Netterweise wurden mir auch direkt Fotos der Junggeier zur Verfügung gestellt!

© Allwetterzoo Münster


Auch dieses Jahr brüten wieder zwei Gänsegeier-Pärchen, Eier sind gelegt und einem erneuten Bruterfolg kann optimistisch entgegengesehen werden. ;-)


Im Februar ist ein neues Mönchsgeier-Zuchtpaar aus Italien in den Allwetterzoo Münster gezogen und hat direkt mit dem Brüten begonnen. Allerdings haben sie für ihren Horstbau den Boden nahe dem Gitter der Voliere bevorzugt, statt den geschützten höherer gelegenen Brutplatz. Wollen wir abwarten, ob es direkt beim ersten Anlauf mit dem Nachwuchs klappt in der neuen Heimat.


Mit seinen künftigen Nachzuchten wird der Allwetterzoo übrigens das Auswilderungsprojekt "Recovery of the Populations of Large European Vultures in Bulgaria" der "Green Balkans"-Organisation unterstützen. Ich meine mich zu erinnern, dass ich in Kroatien bereits von diesem Projekt gehört habe. Jetzt muss ich mich aber selber erstmal schlauer machen, aber ich werde mit Sicherheit bald darüber berichten.


Vielen herzlichen Dank an den Allwetterzoo Münster für all diese interessanten Infos aus erster Hand!!!

Dienstag, 12. April 2011

Geier-Flugshow am Edersee

Der besondere Tipp, der mich bewogen hat in die "Erlebnisregion Edersee" zu fahren, war die Flugshow der "Greifenwarte Wildpark Edersee", bei der auch Gänsegeier mitfliegen!!! So etwas habe ich definitiv noch nie bei einer Flugshow miterlebt!!! Die Flugshow findet (außer montags) jeden Tag um 11 Uhr und um 15 Uhr vor einem wahnsinns Panorama statt. Oben auf dem Hügel auf einem Plateau mit Blick über den Edersee und das "Schloss Waldeck". Traumhaft, vor allem bei strahlend blauem Himmel und herrlichstem Sonnenschein, wie ich ihn am Wochenende erleben durfte! Die Flugshow wird stark von den Winden am Hang beeinflusst, der die Greifvögel entweder Richtung See drückt, so dass sie sich mühselig wieder hochkämpfen müssen, oder ihnen wie an diesem Wochenende beste Gleit- und Segelmöglichkeiten über den Köpfen der Zuschauer ermöglicht. Die Zuschauer sitzen auf Bänken vor der Wiese, auf der einer der beiden Vogel-Trainer steht und die unterschiedlichen Tiere vorstellt. Zu den "trainierten" Vögeln gesellen sich jeden Tag pünktlich zu den Flugshows auch mehrere wilde Greifvögel wie die am Edersee heimischen Milane. Für ein paar Gratis-Aasbrocken starten sie doch bereitwillig ein paar Flugmanöver zur Begeisterung der Menge.


Zuerst werden Bussarde, Falken und Milane präsentiert, bei denen einige Zuschauer die Möglichkeit bekommen einen Vogel zu füttern. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, auch wenn es KEIN Geier war ;-)Und immer im Hintergrund die herrliche Aussicht in die Natur... Während ein Vogel-Trainer vor der Menge stand, befand sich ein zweiter Trainer hinter den Bänken. Das hatte zur Folge, dass die Vögel beim Flug von Trainer zu Trainer mitten durch die Zuschauer geflogen sind! Echt klasse! Nach etwa 20 Minuten dann mein persönliches Highlight: Der Auftritt der Geier!!!Nacheinander hüpften einer der alten Gänsegeier und ein Sperbergeier über die Wiese und flatterten auf zwei Baumstämme, auf denen sie sich niederließen. Dort bekamen sie von einem Trainer Aas-Häppchen hingehalten, die sie sich mit ausgestrecktem Hals schnappten. Von den Baumstämmen aus flogen sie dann immer abwechselnd hinüber zum zweiten Trainer und zurück. Das Genialste an der Sache: Ich saß direkt in der Geier-Einflugschneise, so dass die Geier direkt über meinen Kopf segelten. Traumhaft zu sehen, wie diese riesigen Vögel direkt auf einen zusausen und den Luftzug nur wenige Zentimeter über den Haaren spüren!!! Einmal hat mir einer der Geier sogar seinen Flügel über die Rübe gezogen, aber ich nehme an, dass es nur eine Willkommens-Streicheleinheit war ;-)


Bestimmt zehnmal flogen die Geier hin und her, bevor sich der Sperbergeier elegant in die Lüfte schwang und Richtung Voliere verabschiedete. Der Gänsegeier hatte noch einen weiteren Auftritt, für den er erstmal total niedlich hinter seinem Trainer her über die Wiese lief. Der Trainer versteckte Aas-Bröckchen in einem Erdloch, woraufhin der Gänsegeier seinen Hals ausfuhr und den Kopf (wie ein Strauß) in das Erdloch streckte. Sowas würden sich nicht viele Tiere trauen. Aas hack! Nachdem er dieses Kunststück zweimal vollführte, flog er auch gemütlich von dannen zur Voliere zurück. Ehrlich, so eine tolle Flugshow vor solch einer traumhaften Kulisse hätte ich nie erwartet und kann euch allen nur empfehlen schnellstens zum Edersee zu fahren!!! Der Teil ohne Geier ist ja schon klasse, aber wenn dann die riesigen Geier herangesegelt kommen - zum Greifen nah - HAMMER!!!



Restlos begeistert bin ich am nächsten Tag direkt noch ein zweites Mal hingegangen ;-)