Zitat von Schwesti: „Vielleicht hat die Eierschale ja schon einen Riss!?“
Am Geiergehege angekommen fiel uns sofort auf, dass der Besucherweg zwischen Geiergehege und Tapir-/Ameisenbär-Gehege „aus technischen Gründen“ gesperrt war. Direkt an diesem Besucherweg liegt auch das Gänsegeier-Nest, so dass es eigentlich nur eines bedeuten konnte: Das Küken ist da oder zumindest soll die Geburt durch Besucher nicht gestört werden!
Leider hatten wir kein Fernglas dabei, so dass wir vom anderen Ende des Geheges aus kaum etwas erkennen konnten. Ein Geier saß auf dem Nest, ein zweiter in unmittelbarer Nähe und die anderen beiden auf einer Plattform nicht weit entfernt.
Als der brütenden Geier kurz aufstand meinte ich etwas Winziges auf dem Boden sehen zu können, das sich bewegt. Aber sicher war ich mir aufgrund der großen Entfernung nicht. Kurze Zeit später ging der zweite Geier auf das Nest zu, wie vorher immer bei den Platzwechseln beim Brüten. Also Kamera-Zoom ausgefahren und immer wieder abgedrückt, in der Hoffnung später in der Vergrößerung ein Küken erkennen zu können.
Auf einmal fing einer der Geier an seinen langen Hals zu schütteln und ruckartige Würg-Bewegungen durchzuführen, als würde er das Futter für sein Küken hochwürgen. Junge Gänsegeier erhalten von beiden Elternteilen Nahrung aus dem Kropf. Außerdem werden sie in den ersten Lebenswochen „mehrmals täglich mit aus dem Magen hervorgewürgtem vorverdauten Brei versorgt“ [1]. Genau so sah es heute auch aus!
Und dann war der entscheidende Moment endlich da: Zweifellos konnten wir erkennen, dass die beiden Geiereltern tatsächlich ein winziges Geierküken fütterten!!!
ENDLICH GÄNSEGEIERNACHWUCHS IM DUISBURGER ZOO!!!!!
Geierküken-Fütterung
Im Geiergehege und vor allem in der Nähe des Nestes trieben sich heute auffällig viele Reiher herum. Eigentlich mag ich die ja, aber sollte einer dem Geierküken zu nahe kommen, dann drehe ich ihm eigenhändig den Hals um!!!
Wie im Bericht „Wie pflanzen sich Gänsegeier fort!?“ bereits beschrieben wiegen Gänsegeierküken bei der Geburt etwa 200 g und nach drei Wochen bereits gut 2 kg (von 2 kg ist es allerdings, soweit ich sehen konnte, noch weit entfernt). Daher werde ich in nächster Zeit noch häufiger das Geiergehege besuchen, um die spannende Wachstumsphase des Kükens möglichst gut beobachten zu können.
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[1] Wolfgang Baumgart: Europas Geier – Flugriesen im Aufwind; Sammlung Vogelkunde; AULA-Verlag; Wiebelsheim; 2001
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