Für Geierschützer in Bangladesch wird der 08.02.2021 von nun an ein ganz besonderes Datum sein: Heute wurde durch die Regierung das Verbot des geiertödlichen, veterinären Schmerzmittels Ketoprofen beschlossen! Ein wichtiger Meilenstein, um die letzten 260 vom Aussterben bedrohten Bengalgeier in Bangladesch zu schützen. Ketoprofen hat genauso wie Diclofenac und andere Entzündungshemmer und Schmerzmittel zu einem katastrophalen Kollaps der Geierpopulation in Asien geführt, bei dem u.a. rund 99,99 % der Bengalgeier ausgerottet wurden. Auch die Bengalgeier-Population Bangladeschs wurde schwer getroffen und anstelle von ca. 50.000 Exemplaren, die es in den 70er-Jahren noch gab, können heute nur noch 260 Exemplare gezählt werden. Mit dem Verbot von Ketoprofen hat also ein weiteres asiatischen Land einen wichtigen Schritt gemacht, um das drohende Aussterben der Geier zu verhindern.
Zu diesem großen Erfolg haben viele Geierschützer und Schutzorganisationen beigetragen, u.a. das Bangladesh National Vulture Recovery Committee, Ministry of Health, Drug Administration, Department of Livestock, RSPB und SAVE. Außerdem spielt die IUCN eine signifikante Rolle beim Geierschutz in Bangladesch. Es wurde ein Geierschutz-Komitee gegründet, der Einsatz von Diclofenac in der Tiermedizin seit 2010 verboten, 2 Geierschutzgebiete (Vulture Safe Zones) eingerichtet, die vollkommen frei von geierschädlichen Substanzen sind, ein National Vulture Action Plan verabschiedet und vieles mehr. Außerdem bewarben IUCN und SAFE erfolgreich das Medikament Meloxicam, das als geierfreundlicher Ersatz für Diclofenac, Ketoprofen u.ä. gilt. Vielerorts wurde die Produktion und somit auch die Nutzung von Meloxicam bereits ausgeweitet.
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