Leider ist mir der genau Tag der Ei-Ablage von Papageier im Zoo Duisburg nicht bekannt, aber nach meinen Berechnungen könnte es ab heute so weit sein. Zufälligerweise hatte ich heute früh eine Stunde Zeit und der Zoo lag direkt an meiner Wegstrecke, so dass ich einen kurzen Abstecher zum Gänsegeier-Gehege machte. Bei meinem Eintreffen lag Papageier im Nest, während Mamageier in der Nähe auf einem Baumstamm saß und ihre Flügel streckte. Ein Kükengefiepe unter Gefieder konnte ich allerdings noch nicht vernehmen.
Im Gehege lagen zwei saftige Aasbrocken, weil Geier in der Brutsaison besonders viel Nahrung brauchen. Heute früh machte sich allerdings einer der Marabus über das Festmahl her.
Als ein Reiher nahe des Nestes landete, machte Papageier die müden Äuglein auf und sträubte seine Nackenfedern in Alarmbereitschaft.
Die Reiher werden immer dreister!
Dieser hier ging ganz nah ans Nest heran und klaute Papageier das Nistmaterial unterm Hintern weg! Aber das Ei zu beschützen war ihm natürlich wichtiger als die paar Stöckchen zu verteidigen.
Nur wenig später würgte sich der Reiher sogar sein Fressen neben dem Geiernest hoch. Musste das sein? Kannst du nicht ein paar Meter weitergehen?
Im Gestrüpp neben mir entdeckte ich im noch Morgen-feuchten Geäst viele Schnecken mit schönen Häusern. So viele auf einmal habe ich hier auch noch nie gesehen!
Mamageier beim Flügelstrecken und Gefiederpflege.
Die Marabus waren morgens besonders aktiv. Sie liefen im Gehege umher und schnäbelten immer wieder an allem herum, was mit Holz zu tun hat. Dabei ließ sich gut erkennen, dass sie schon so manchem Holzstamm in dem Gehege gut bearbeitet hatten. Auch vom Boden hoben sie immer wieder Baumrinde auf, drehten sie im Schnabel herum und warfen sie wieder fort. Ob sie im Nestbaumodus sind?
Ein Marabus vollführte sogar Frühsport auf dem "Schwebebalken" und balancierte am Geiernest vorbei bis hin zu Mamageier.
Sehr elegant!
Mamageier ließ sich bei ihrer morgendlichen Pflege allerdings nicht stören und putzte sich weiter Feder für Feder.
Ein anderer Marabu setzte derweil das Zerstörungswerk am Baumstamm fort.
Er zögerte auch nicht seinen langen Schnabel tief in ein Erdloch zu stecken.
Dann endlich war es so weit: Papageier stand im Nest auf und gab den Blick frei auf das große Geier-Ei! Schade, noch immer kein Küken! Aber jetzt kann es nicht mehr lange dauern. Zu schade, dass ich es frühestens Sonntagnachmittag wieder in den Zoo schaffe.
Stolzer Geier-Papa in spe!
Liebevoll drehte er mit seinem Schnabel das Ei im Nest hin und her. Bestimmt kann er es kaum noch erwarten, bis das Küken endlich schlüpft. Gut 54 Bruttage gehen nicht spurlos an einem Geier vorbei, auch wenn er sich mit seiner Dame abwechseln kann.
Schon bald stülpte er vorsichtig sein Gefieder über das Ei und setzte sich schützend wieder ins Nest. Ich drücke ganz fest die Daumen, dass mit der baldigen Geburt alles glatt läuft! Und ich kann es kaum erwarten am Sonntag hoffentlich ein kleines Küken im Nest bewundern zu dürfen!
Mamageier schaut einmal kurz Richtung Nest, um Papageier mit dem Ei zu beobachten. Danach ging der Blick wieder Richtung Gefieder.
Der Marabu balancierte auf dem Balken bis zum äußersten Ende...
...und wollte offenbar Mamageiers Aufmerksamkeit!
Als diese ihn weiterhin ignorierte, da schaute er sich neugierig den Boden an und überlegt, ob er sich den großen Sprung ins Ungewisse traut.
Nach einigem Zögern hatte er seinen Mut gesammelt und flatterte los!
Natürlich schaute ich auch noch schnell bei den beiden Ausquartierten vorbei. Einer der Geier saß im Baum und putzte sich ebenfalls das Gefieder.
Der andere saß brütend im Nest und bewachte das Ei. Die beiden haben noch gut 3 Wochen Zeit, bis das Küken hoffentlich schlüpft. Alles Gute!!!
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