Bei überraschend eisigen Temperaturen schaute ich heute Nachmittag kurz bei den Gänsegeiern im Zoo Duisburg vorbei. Bald könnte das erste Geier-Ei gelegt werden.
Als ich in dem großen Gehege Papageier und seine Dame schon von Weitem auf einem Baumstamm habe sitzen sehen, war leider direkt klar, dass die beiden noch kein Ei gelegt haben. Es wäre allerdings auch noch ein bis zwei Wochen zu früh für sie.
Natürlich wollte ich mir das Nest der beiden anschauen und traf beim Gang um das Gehege auf ein paar Marabus, die hektisch umher flatterten.
Außerdem waren die Perlhühner in bester Laune. Während dieses Hühnchen ganz brav im Gras stand,...
...schnatterte der Rest der Rotte am anderen Ende des Geheges auf volle Lautstärke. Was für ein Lärm!
Die beiden Geier schienen von dem Radau nichts mitzubekommen und beschäftigten sich mit Gefiederpflege.
Sehr wichtig: Gefieder kräftig durchschütteln.
Und weiter reinigen.
Bei meiner zweiten Runde am Gehege vorbei saß das süße Geierpärchen nebeneinander und Mamageier beschnäbelte ihren Partner.
Kurz darauf sprang er vom Baumstamm herab und näherte sich dem Nest.
So richtig formvollendet erscheint mir das Nest noch nicht. Hoffentlich bauen sie es noch ein bisschen aus, bevor das Ei kommt.
Als ich zu den Ausquartierten gehen wollte, sah ich einen der beiden schon von weitem oberhalb des Geheges sitzen. So ein Gepose kenne ich sonst nur von den Brillenbären.
Offenbar hatten die Geier einen neuen Kletterbaum bekommen und einer der beiden hat ganz oben seinen neuen Lieblingsplatz gefunden. Von dort aus ist es nicht weit über den Zaun hinüber - im Grunde würde ein kräftiger Flügelschlag reichen.
Der Geier hätte aber keinen Grund abzuhauen, da Geier Nr. 2 im Nest lag und fleißig brütete.
Während ich 30 Minuten in der Kälte bibberte, gähnte der Geier herzhaft vor sich hin, aber machte ansonsten keine Anstalten mich unter sein Gefieder schauen zu lassen.
Ohne viel Bewegung und mit der Kamera im Anschlag wurde die Warterei wirklich kalt und die Finger und Zehen wollten nicht mehr richtig gehorchen. Irgendwann fing aber der obere Geier an sich zu stretchen, spritzte etwas Geierdung von sich...
...und verrenkte sich den langen Hals Richtung Nest.
Mit zwei eleganten Flügelschlägen schwang sich der Geier von seinem Aussichtsposten und segelte auf den Boden.
Während er in den Bambusbüschen nach Nistmaterial schnäbelte, stand der im Nest brütende Geier endlich auf und präsentierte ein schönes Geier-Ei.
Dieser stolze Gesichtsausdruck von Geiern, während sie das Ei im Nest hin und her rollen und sie vorsichtig die Gegend scannen, ist einfach toll!
Jetzt heißt es 54 Tage lang bei Wind und Wetter das Ei bebrüten, beschützen und durchhalten, bis die Warterei mit einem wunderschönen Geierküken belohnt wird!
Von einem regelmäßigen Zoobesucher erfuhr ich später, dass das Ei vermutlich letzten Samstag gelegt wurde, also am 27.01.2018. Damit errechnet sich als voraussichtliches Schlupfdatum der 22.03.2018. Ich kann es kaum erwarten!!!
Passt gut auf das Ei auf!!!
Das junge Geierpaar ist einfach zu knuffig. Es macht unheimlich Spaß sie beim Kampf mit den Bambusbüscheln zu beobachten, wenn sie auf der Suche nach weiterem Nistmaterial sind.
Schaffen sie es tatsächlich eine Bambusstange abzubrechen, dann muss dieser erstmal zerkleinert werden, damit sie überhaupt im Nest verbaut werden kann. Aber diesen Vorgang haben die vorbildlichen Geiereltern perfektioniert! Ich finde sie machen wieder einen hervorragenden Job!!!
Hoffentlich werden Papageier und seine Dame auch bald mit einem Ei belohnt!
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