Samstag, 1. April 2017

Adlerwarte Berlebeck I

Nach meinem Geiervortrag für den NABU Oerlinghausen hatte ich natürlich keine Lust abends noch nach Hause zu fahren. Daher Übernachtung in Oerlinghausen und heute Sightseeing-Tour durchs schöne Lipperland. Zunächst ging es zu den Externsteinen. Einmal Frühsport und rauf auf den Steinhaufen. Danach ging es weiter zur Adlerwarte Berlebeck, um meine wöchentliche Ration Geier zu erhalten. Die Adlerwarte kann ich selber noch nicht, aber vor einigen Jahren hatte ich einen Suchaufruf in meinem Blog geteilt, als ein Wollkopfgeier nach einer Flugshow nicht mehr heimgekehrt war. Vom Parkplatz aus geht eine kleine Treppe zum Eingang. Der Meter-Countdown wird unterwegs mit Geierbildern & Co gezählt.
Mit wackligen Beinen - von dem Aufstieg auf die Externsteine - kam ich am Eingang an, wo mich das Plakat eines Wollkopfgeiers erwartete.
Die Adlerwarte ist auf einem kleinen Hügel gelegen und besteht hauptsächlich aus einem Plateau mit offener Fläche und Stuhlreihen, wo offenbar die tägliche Flugshow stattfindet. Drum herum sind die wenigen Voliere mit unterschiedlichen Greifvögeln und Geierarten. Auf alten Fotos waren die verschiedenen Flugshow-Teilnehmer abgebildet, darunter auch Gänsegeier. Die Flugshow ersparten wir uns allerdings, weil sie erst zwei Stunden später stattgefunden hätte und die Adlerwarte nun wirklich nicht groß ist. Außerdem möchte ich etwas Abstand zu Flugshows nehmen, in denen Geier mitmachen.
Im Souvenirshop gab es eine ganze Kiste voller Stoffgeier. Einen davon bekam ich später als Überraschungs-Dankeschön für den Geiervortrag geschenkt. Vielen Dank an Thomas!!!
Außerdem gab es unter anderem Geierpostkarten und anderen Klimbim. Neben dem Kiosk konnten wir bereits die ersten Adler entdecken, die leider angekettet waren.
Dem kurzen Besucherweg folgend entdeckten wir ein Info-Schild zu Palmgeiern. Vom Palmgeier war aber weit und breit nichts zu sehen.
In einem stockdunklen, fiesen Holzverschlag steckte ein Wollkopfgeier. Ich vermute stark, dass es sich hierbei um einen Flugshow-Vogel handelte.
Die Holzbox war wirklich ungemütlich und traurig anzuschauen. Kein Wunder, dass der Geier begeistert an der Flugshow teilnimmt, wenn er auf diese Weise endlich wieder die Flügel ausbreiten kann :-(
Dem Gänsegeier in der schmantigen Box nebenan ging es leider nicht besser.
Die anderen Geier befanden sich in etwas größeren, offeneren Gehegen, in die viel Licht kommen kann. Das sieht direkt freundlicher aus, auch wenn ich insgesamt alle Volieren der Vogelwarte erschreckend finde. Vor allem, wenn Zweifel aufkommen, ob es sich um verletzte Tiere der Auffangstation handelt oder einfach nur um Show-Vögel als Touristenattraktion.
In einer Voliere leben drei Kappengeier.
Anhand der unterschiedlichen Färbung nehme ich stark an, dass es sich um die beiden Kappengeiereltern...
...und das etwas dunklere Kappengeier-Küken handelt, das von einem Tierpfleger zurück in die Voliere gebracht wurde.
Alle drei Kappengeier haben Lederringe an den Krallen, an denen Jesses befestigt werden können, um die Geier an einem Falknerhandschuh zu befestigen.
Kappengeier mit laaangem Hals.
Das Jungtier.
Kappengeier-Familie.
Kappengeier sind die kleinste Geierart. Mit ihrem winzigen Schnäbelchen können sie die Haut von Beutetieren nicht alleine aufreißen. Sie sind daher auf größere Geierarten angewiesen, die den Kadaver aufreißen. Kappengeier verschlingen dann kleinere Aasfetzen und alles, was in ihren Schnabel passt.
Auch Schmutzgeier sind in Berlebeck vertreten.
Leider bestehen die Volieren nur aus Holz, zwei Baumstämmen und Steinen. Nichts wirklich Spannendes, was ein neugieriger Geier erkunden könnte. Wirklich trist und traurig.
Weitere Geierarten folgen im nächsten Artikel...

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