Ächtz, keuch, wieder fast die 40 °C Marke bei VulPro erreicht. Selbst wenn ein kleiner Windstoß kommt, so fühlt sich dieser wie ein heißer Föhn an. Unsere beiden Patienten kamen daher nur morgens für 3 Stündchen in die Voliere. Der kleine Weißrückengeier ist sofort in der Nistbox verschwunden, während die Vergiftete Geierdame ihre ganzen Kräfte mobilisierte und sich ebenfalls in die Box schleppte. Sie scheint immer mehr zu begreifen, dass sie sich mittlerweile selber aufrichten und ein paar Schritte laufen kann, wenn sie möchte. Aber das ist noch sehr kraftraubend für sie und nach jedem Versuch klappt sie erstmal völlig erschöpft und hechelnd zusammen. Noch vor der Mittagspause habe ich die beiden daher wieder in ihre wesentlich kühleres Nachtquartier gebracht, wobei mir der junge Frechvogel das fünfte T-Shirt zerlöchert hat.
Konnte es mir nicht verkneifen noch ein wenig mit der GoPro zu spielen... Das Bild vom Inneren eines Geierhalses, als das Vieh nach meiner Kamera gehackt hat, ist leider zu unscharf geworden, um es hier zu zeigen. Sah aber trotzdem witzig aus.
Kapgeier sind einfach zu niedlich!
Becky, ein Student aus Zimbabwe, hat heute das Sonnennetz auf der Großvoliere in Ordnung gebracht. Ich bin echt froh, dass ich nicht da rauf klettern musste, vor allem bei der Hitze und mit viel zu kurzer Leiter.
Unsere kleine Eule plustert sich mittlerweile richtig flauschig auf, wenn man ihr zu nahe kommt. Leider frisst sie zur Zeit nur aus der Hand, was für eine Auswilderung wirklich schlecht ist.
Attacke vom Seeadler.
Neugieriges Kapgeier-Jungtier.
Kapgeier in der Brutvoliere.
Die Geier in der Großvoliere schienen die Mühe von Becky sehr zu schätzen zu wissen. Sie machten es sich direkt im vergrößerten Schattenbereich bequem und tranken einer nach dem anderen - oder zu fünft gleichzeitig - aus dem Geierpool.
Ich schnippelte unterdessen eine ganze 1-Liter-Eispackung mit schnabelgerechten Aasbröckchen und machte weiter Lauftraining mit unserer Patientin. Nach der Mittagspause gab es dann unser letztes Futter-Aas, ein fettes Schwein, für die Kapgeier in der Brutvoliere. Zeit für den GoPro-Stick.
Becky schaffte es kaum das Schwein aufzuschlitzen, da hackten schon die ersten gierigen Geier ihre Schnäbel ins Aas, während die sieben Junggeier auf dem Brutfelsen hungrig um die Wette fiepten. Eigentlich sind alle Geier in den Volieren viel zu fett, so dass sie jetzt nur noch jeden zweiten Tag gefüttert werden. Außerdem haben wir heute sowieso unseren letzten Aas-Vorrat verbraucht.
Das Aas wird immer nahe der Tür serviert, im Hintergrund ist am anderen Ende der Voliere der Brutfelsen zu erkennen.
Aas hack!
Immer lecker rein mit dem Schnabel ins Aas.
Die Bilder sind wirklich klasse geworden. So nahe komme ich mit einer normalen Kamera nicht ins Gewühl, ohne den ein oder anderen Schnabelhieb zu riskieren. Dreimal wurde auch nach der Kamera gehackt, weshalb leider ein Teil des Bildes leicht verschmiert wirkt.
Süße Viecher. Es ist immer wieder schön, sie glücklich beim Fressen zu beobachten, während sie vergnügt und aufgeregt fauchen und schnattern.
Selfie aus luftiger Höhe. Moment mal, ist das jetzt also wirklich ein Selfie-Stick in meiner Hand? Wie peinlich!
Guckuck.
Nachdem also das letzte Aas verfüttert wurde, machte ich mich an die Arbeit den Kühlraum zu reinigen, indem mittlerweile eine Zentimeterdicke Schicht aus Blut- und Aasmatsch klebte. Vorher kam es dabei zu einer lustigen Schweigeminute, als Becky, an dessen abgehackte Aussprache ich mich noch gewöhnen muss, irgendwas erzählte von wegen: "Kill the Condor". Auch als er meinen geschockten Gesichtsausdruck sah und ich ihn fragte, ob er das ernst meint, da verstand ich wieder nur "Kill the Condor". Irgendwann fiel dann aber der Groschen, dass er wohl "Clean the cold room" meinte.
Am späten Nachmittag zogen zum Glück ein paar Wolken auf, so dass ich zwei Runden um die Farm laufen konnte, ohne in der Hitze zu krepieren. Dabei fielen sogar fünf Tropfen Regen, die allerdings noch verdunsteten, bevor sie den Boden berührten.Mittlerweile zieht auch wieder ein Hitzegewitter vor dem Fenster vorbei, aber leider staubtrocken. Gestern Abend stand ein Teil der Bergkette nahe der Seilbahn in Flammen, als sich ein Buschbrand ziemlich schnell ausbreitete. Wir brauchen dringend Regen!!!
Montag, 31. Oktober 2016
Sonntag, 30. Oktober 2016
Federsammlung
Heute früh war wieder als erstes Lauftraining mit der vergifteten Weißrückengeier-Dame von VulPro angesagt. Auf den rauhen Teppichen in ihrem Nachtquartier kann sich die Gute mittlerweile richtig gut festkrallen und sich aus eigener Kraft hochdrücken. Draußen im Hospital Camp klappt das noch nicht so gut.
Anschließend schnappte ich mir eine Harke und sammelte stundenlang prachtvolle Geierfedern ein. Es kommt mir immer wieder wie eine riesige Verschwendung vor diese wunderschönen Federn wegzuschmeißen. Aber der Besitz von Körperteilen geschützter Tierarten ist verboten, daher auch das Besitzen von Geierfedern. Die Geier freuten sich jedenfalls trotzdem über den Besuch in ihrer Voliere. Nur wie soll ich überhaupt erst reinkommen, wenn die Viecher vergnügt das Tor versperren. Wie gut, dass ich eine Harke dabei hatte. Notfalls harke ich die Viecher einfach zur Seite.
Erste Versuche meine neue GoPro zu bedienen.
Es ist mir immer wieder ein Rätsel, wie die Geier überhaupt noch Federn am Körper haben, wenn ich mir anschaue wieviele Federhaufen in den Ecken und Ritzen der Volieren herumliegen.
Allein in der Großvoliere hatte ich ratzfatz drei große Stinkeferkelsäcke (ähnliche Größe wie Laubsäcke) voll.
Die Geier in der Kapgeier-Brutvoliere waren hingegen weniger begeistert vom Federnklau. Anfangs ging es ja noch, aber als ich mich dem Brutfelsen näherte, kamen schon das erste Geierpärchen wütend fauchend angerannt und hackte in meinen Federsack. Sie hatten offenbar Angst um ihre prachtvolles Nest aus Federn, dass sie auf dem Boden unter einem Felsvorsprung aufgetürmt hatten. Die Brutsaison ist allerdings so gut wie vorbei und die sieben Junggeier auf dem Felsen werden jeden Moment flügge. Dieses Paar hatte nichtmal ein Jungtier, so dass sie gar kein Nest mehr brauchen. Aber ich konnte es trotzdem nicht übers Herz bringen ihr Nest wegzuräumen. Das passiert spätestens dann, wenn die Junggeier flügge werden und dann sämtliche Nester vom Brutfelsen entfernt werden. Ich glaube vor ein oder zwei Jahren hatte ich dabei mitgeholfen und es hat mir fast das Herz gebrochen den Geiern ihre Nester zu zerstören, die sie so viele Monate lang liebevoll gepflegt hatten.
Kurzer Stopp im Geierrestaurant, wo heute nicht viel los war. Aber immerhin gelang mir dieses Geierkampf-Bild, bei dem der angreifende Geier seine Kralle in den vollen Kropf des Gegners krallt. Autsch, das muss doch weh tun!? Aber so geht es nunmal zu, wenn sich Geier um die letzten Aasfetzen streiten. Wer zögert, der hungert.
Der Andenkondor-Mann. Heute sogar ein bisschen aktiver als die letzte Woche.
Und die elegante Andenkondor-Dame.
Weil sich gestern Abend zwei Ohrengeier im Wollkopfgeier-Gehege übelst gestritten haben, mussten die Ohrengeier heute allesamt umziehen. Der Frechling kam bereits gestern Abend in ein Extragehege, sein Kollege zog zu den Palmgeiern, während wiederum zwei der drei Ohrengeier aus dem Palmgeier-Gehege zu den Wollkopfgeiern umgesiedelt wurden. Mal sehen, ob sich diese Konstellation besser verträgt. In jedem Fall gab es mir die Gelegenheit einen prachtvollen Ohrengeier einzufangen und das flauschigweiche Vieh auf den Arm zu nehmen. Da ist eine ganze Ecke mehr Geier dran, als an unseren Weißrückengeier-Patienten.
Anschließend hielt ich die beiden Volieren gut im Auge, um früh genug zu erkennen, wenn sich die Geier untereinander nicht verstehen und sich eventuell angreifen. Vor allem die Wollkopfgeier sind etwas schreckhafter und müssen sich an die neue Situation erstmal gewöhnen.
Wollkopfgeier.
Es ist kaum zu glauben, wie schnell die Großvoliere schon wieder mit Federn übersäht war, obwohl ich doch morgens erst aufgeräumt hatte.
Mittags gab es übrigens ein Wiedersehen mit Laura, die VulPro und mich für einige Stunden besuchte. Wirklich schön wieder alle Freunde hier um mich zu haben.
Nachmittags zogen viele Wolken und starke Windböen auf. Unseren Harry hat der Seitenwind dabei kräftig das Gefieder durchgepustet.
Abends kamen dann noch Pieter & Natasja vorbei, ein supernettes Ehepaar, das ich auch bereits seit meinem Geierjahr kenne. Ich freue mich immer wieder die beiden wiederzusehen, die selbst nach fast zehn Jahren Ehe noch so verliebt wie am ersten Tag sind. Wirklich beneidenswert! Gemeinsam mit Kerri und Maggie fuhren wir ins nahegelegene Sushi-Restaurant. Unser Lieblingsrestaurant hat ja leider vor einem halben Jahr pünktlich zu meiner letzten Abreise geschlossen, aber dieses andere Restaurant war auch sehr köstlich! Da kann Sushi aus Deutschland einfach nicht mithalten!
Anschließend schnappte ich mir eine Harke und sammelte stundenlang prachtvolle Geierfedern ein. Es kommt mir immer wieder wie eine riesige Verschwendung vor diese wunderschönen Federn wegzuschmeißen. Aber der Besitz von Körperteilen geschützter Tierarten ist verboten, daher auch das Besitzen von Geierfedern. Die Geier freuten sich jedenfalls trotzdem über den Besuch in ihrer Voliere. Nur wie soll ich überhaupt erst reinkommen, wenn die Viecher vergnügt das Tor versperren. Wie gut, dass ich eine Harke dabei hatte. Notfalls harke ich die Viecher einfach zur Seite.
Erste Versuche meine neue GoPro zu bedienen.
Allein in der Großvoliere hatte ich ratzfatz drei große Stinkeferkelsäcke (ähnliche Größe wie Laubsäcke) voll.
Die Geier in der Kapgeier-Brutvoliere waren hingegen weniger begeistert vom Federnklau. Anfangs ging es ja noch, aber als ich mich dem Brutfelsen näherte, kamen schon das erste Geierpärchen wütend fauchend angerannt und hackte in meinen Federsack. Sie hatten offenbar Angst um ihre prachtvolles Nest aus Federn, dass sie auf dem Boden unter einem Felsvorsprung aufgetürmt hatten. Die Brutsaison ist allerdings so gut wie vorbei und die sieben Junggeier auf dem Felsen werden jeden Moment flügge. Dieses Paar hatte nichtmal ein Jungtier, so dass sie gar kein Nest mehr brauchen. Aber ich konnte es trotzdem nicht übers Herz bringen ihr Nest wegzuräumen. Das passiert spätestens dann, wenn die Junggeier flügge werden und dann sämtliche Nester vom Brutfelsen entfernt werden. Ich glaube vor ein oder zwei Jahren hatte ich dabei mitgeholfen und es hat mir fast das Herz gebrochen den Geiern ihre Nester zu zerstören, die sie so viele Monate lang liebevoll gepflegt hatten.
Kurzer Stopp im Geierrestaurant, wo heute nicht viel los war. Aber immerhin gelang mir dieses Geierkampf-Bild, bei dem der angreifende Geier seine Kralle in den vollen Kropf des Gegners krallt. Autsch, das muss doch weh tun!? Aber so geht es nunmal zu, wenn sich Geier um die letzten Aasfetzen streiten. Wer zögert, der hungert.
Der Andenkondor-Mann. Heute sogar ein bisschen aktiver als die letzte Woche.
Und die elegante Andenkondor-Dame.
Weil sich gestern Abend zwei Ohrengeier im Wollkopfgeier-Gehege übelst gestritten haben, mussten die Ohrengeier heute allesamt umziehen. Der Frechling kam bereits gestern Abend in ein Extragehege, sein Kollege zog zu den Palmgeiern, während wiederum zwei der drei Ohrengeier aus dem Palmgeier-Gehege zu den Wollkopfgeiern umgesiedelt wurden. Mal sehen, ob sich diese Konstellation besser verträgt. In jedem Fall gab es mir die Gelegenheit einen prachtvollen Ohrengeier einzufangen und das flauschigweiche Vieh auf den Arm zu nehmen. Da ist eine ganze Ecke mehr Geier dran, als an unseren Weißrückengeier-Patienten.
Anschließend hielt ich die beiden Volieren gut im Auge, um früh genug zu erkennen, wenn sich die Geier untereinander nicht verstehen und sich eventuell angreifen. Vor allem die Wollkopfgeier sind etwas schreckhafter und müssen sich an die neue Situation erstmal gewöhnen.
Wollkopfgeier.
Es ist kaum zu glauben, wie schnell die Großvoliere schon wieder mit Federn übersäht war, obwohl ich doch morgens erst aufgeräumt hatte.
Mittags gab es übrigens ein Wiedersehen mit Laura, die VulPro und mich für einige Stunden besuchte. Wirklich schön wieder alle Freunde hier um mich zu haben.
Nachmittags zogen viele Wolken und starke Windböen auf. Unseren Harry hat der Seitenwind dabei kräftig das Gefieder durchgepustet.
Abends kamen dann noch Pieter & Natasja vorbei, ein supernettes Ehepaar, das ich auch bereits seit meinem Geierjahr kenne. Ich freue mich immer wieder die beiden wiederzusehen, die selbst nach fast zehn Jahren Ehe noch so verliebt wie am ersten Tag sind. Wirklich beneidenswert! Gemeinsam mit Kerri und Maggie fuhren wir ins nahegelegene Sushi-Restaurant. Unser Lieblingsrestaurant hat ja leider vor einem halben Jahr pünktlich zu meiner letzten Abreise geschlossen, aber dieses andere Restaurant war auch sehr köstlich! Da kann Sushi aus Deutschland einfach nicht mithalten!
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