Samstag, 17. September 2011

Gänsegeier im Allwetterzoo Münster

Der Allwetterzoo Münster ist, wie der Name schon sagt, bekannt dafür, dass er bei jedem Wetter sehr gut zu besuchen ist. Das liegt vor allem an den vielen Tierhäusern und überdachten Wegen, die überall im Zoo zu finden sind. Um gemütlich die Geiervoliere bewundern zu können, war ich über den schönen Sonnenschein aber dennoch froh! Nebenbei, normalerweise kann man die Geier auch durch zwei Glasscheiben von einem Haus aus beobachten, dieser Bereich war aber diesmal wegen Umbaus geschlossen. Die riesige Geiervoliere hat einen etwa 270°-Grundriss und unterteilt sich grob in zwei Bereiche. Da ist zunächst eine Wand voller Brutplattformen mit vorgelagertem Geier-Pool, gefolgt von einer großen Grasfläche mit einigen Bäumen und Felsen und um die Ecke der Voliere herum befindet sich noch eine zweite Wand mit weiteren Brutplattformen. Da sollte doch für jeden der acht Gänsegeier, zwei Mönchsgeier und zwei Sekretäre der passende Nistplatz zu finden sein. Die auf der Anzeigentafel genannten Roten Milane konnte ich nicht entdecken, dafür befanden sich allerdings Unmengen von wilden Dohlen in der Voliere. Vormittags saßen die meisten Gänsegeier noch gemütlich in ihren Brutplätzen, meist paarweise. Ein wirklich friedlicher und gemütlicher Anblick!!!
Als ich später wieder zur Voliere kam, waren plötzlich alle Brutplätze leer und die Geier verschwunden. Dafür standen umso mehr Besucher am anderen Ende der Voliere in der Nähe des Geier-Pools. Neugierig geworden ging ich um die Voliere herum und konnte sehen, wie die Gänsegeier genüsslich im Wasser planschten. Immer wieder tauchten sie mit dem Kopf unter, schüttelten ihr Gefieder, dass das Wasser in alle Richtungen spritzte oder kamen hüpfend und flatternd in den Pool gesprungen.


Wunderschön, die Geier so vergnügt zusehen! ;-)
Und vor allem war das ein Anblick, den ich in dieser Art noch nicht allzu oft genießen konnte!
Wie es sich für einen ordentlich gepflegten Geier gehört, folgt nach dem ausgiebigen Bad das Trocknen der Federn. Dafür schlagen die Geier einige Male kräftig mit den riesigen Flügeln, damit möglichst viel Wasser von den Federn abperlt. Anschließend wird sich ein gemütliches, sonniges Plätzchen gesucht, wo die Geier mit ausgebreiteten Flügeln ausharren, bis die Federn nach und nach trocknen. Nicht wenige Besucher staunten dabei, wie riesig die Spannweite der Geier in ausgeklapptem Zustand tatsächlich ist! Leider fiel dabei aber ebenso ein Geier ins Auge, dessen Flügel arg gestutzt und zerfleddert aussahen :-( Weiß der Geier, was dem armen Kerlchen passiert ist... denn selbst mit eingeklappten Flügeln sah er nicht weniger jämmerlich aus :-(
Nachdem die Federn halbwegs getrocknet waren, folgte die gründliche Federsäuberung. Dafür knabbern sich die Geier im eigenen Gefieder herum und suchen sich nach und nach jede einzelne Feder heraus. Diese wird dann sorgfältig der Länge nach durch den Schnabel gezogen, was ein schönes, schwer zu beschreibendes Geräusch entstehen lässt. Wie ich beobachten konnte wurden dabei häufig zuerst die großen Schwungfedern behandelt und danach die kleineren Federn am Körper. Wie immer faszinierend zu beobachten, wie sehr ein Gänsegeier doch seinen langen Hals verbiegen kann, um auch wirklich jede Feder zu erreichen! Nach akribischer Arbeit war die Körperpflege dann irgendwann beendet und der entspannte Teil des Tages konnte beginnen... ... in strahlender Schönheit!!!

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