Die Bilder der jungen Bartgeier lassen die Herzen höher schlagen
von David Schuhwerk, 12.04.2022
Nun haben wir auch herzige Bilder vom zweiten Küken bekommen, dass im Juni bei uns im Nationalpark Berchtesgaden ausgewildert wird. Wir konnten auch eine Videoaufnahme sehen: BG 1147 macht einen großartigen Eindruck und scheint äußerst vital zu sein. Das Küken bekam in Guadalentín den vorläufigen Namen "Vitale" nach der Fotografin Ami Vitale. (Alle Küken aus dem aktuellen Jahr wurden vorläufig nach Fotografinnen und Fotografen benannt, die sich für den Schutz von Natur und Umwelt einsetzen).
Vitale aka BG1147 © Pakillo Rodríguez, VCF, Guadalentin, Junta de Andalucia |
Gewichtszunahme als oberstes Ziel
"Vitale" ist das Küken von Bartgeiereltern Elías und Viola und somit das kleine Geschwisterchen von Wally. Es kam am 9. März auf die Welt.
Die Gewichtszunahme ist in den nächsten Wochen das oberste Ziel. Schließlich legen Bartgeierküken von etwa 150 g Geburtsgewicht bis auf etwa 5-5,5 kg im Alter von 3 Monaten zu - dem Alter, in dem sie ausgewildert werden können.
Die Phase der Handaufzucht darf dabei nicht zu lange andauern, um eine Prägung auf den Menschen zu verhindern. Die Auswilderung in die freie Natur, aber auch die Fortpflanzung im Zuchtprogramm wären dann nicht mehr möglich.
BG 1147 bei der Handfütterung © Pakillo Rodríguez, VCF, Guadalentín, Junta de Andalucia |
Schlüpfen ist harte Arbeit
BG1145 hat her bereits die Eischale durchbrochen © Franziska
Lörcher, VCF, Guadalentin, Junta de Andalucia
Dies ist ein Bild vom Ei von BG 1145, das in Guadalentín den vorläufigen Namen "Lizzie" bekam - benannt nach der Fotografin Lizzie Daly. Das Schlüpfen ist harte Arbeit und kann über 24 Stunden andauern. Dabei finden komplexe Prozesse statt, die Pergamentmembran der Luftblase muss erst vom Küken durchstoßen werden, die Lungenatmung muss sich aktivieren und es findet auch bereits vor dem Schlupf eine stimmliche Kommunikation mit den Elterntieren statt, die daraufhin beginnen Futter in den Horst einzutragen und das Ei nicht mehr wenden. Entscheidend ist dann der Durchbruch der Schale mit Hilfe des Eizahns; nach einer längeren Ruhepause während der der Dottersack über die Nabelöffnung aufgenommen wird, beginnt dann der eigentliche Schlupf, der oftmals sehr anstrengend ist. Eine große Gefährdung der Junggeier ist zu diesem Zeitpunkt die Infektion des Nabels.
Unsere beiden haben das aber gut geschafft und nun auch die kritischste Zeit überstanden.
Mit freundlicher Genehmigung des LBV. Weitere spannende Infos findet ihr im Bartgeier-Blog des LBV!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen