Unseren diesjährigen Sisterhearttag feierten meine Schwesti und ich im
Weltvogelpark Walsrode. Hier bin ich bisher nur einmal im Juni 2012 gewesen, im Rahmen unserer sisterlichen Abschiedstour
"5 Zoos in 4 Tagen" vor meinem Geierjahr. Unglaublich, wie lange das schon wieder her ist!
Als erstes gingen wir zu der Burgruine, in der
Gänsegeier und verschiedene Eulen leben. Natürlich in getrennten Volieren. Aus der ersten Etage konnten wir in eine Brutbox schauen, in der wir ein süßes Gänsegeierpaar mit Dummy-Ei entdeckten.
Da das Ei jedoch nicht mehr bebrütet wurde, ist die Brutsaison für dieses Jahr hier beendet.
Die beiden wirkten dennoch sehr verliebt und turtelten miteinander.
Blick in die erste Etage der Geiervoliere.
Außenansicht der Voliere mit Gänsegeiern links und Eulen rechts der Burgmauern.
Alles, alles Liebe zum Schwesterherztag, Schwesti!!!
In einem anderen Teil des Weltvogelpark Walsrode gibt es weitere Geiervolieren. Ein prachtvoll geschnitzter männlicher
Andenkondor weist mit seinem Schnabel den Weg.
Immer wieder beeindruckend: Der Spannweitenvergleich mit einem Andenkondor. Andenkondore können eine Spannweite von bis zu 3,50 m erreichen. Das ist auch nötig, um den massigen Körper von bis zu 15 kg des weltweit größten Geiers durch die Lüfte zu tragen.
Männliche Andenkondore sind an ihrem fleischigen Kamm auf dem Kopf zu erkennen. Weibliche Andenkondore tragen dieses Schmuckstück nicht. Damit sind Andenkondore die einzigen Geier, bei denen das Geschlecht auf den ersten Blick klar zu erkennen ist.
In der Voliere nebenan lebt ein hübscher
Bartgeier. Bartgeier färben sich in freier Natur wann immer möglich ihr Gefieder in eisenoxidhaltigem Schlamm rot. Bei diesem Bartgeier hier ist das Gefieder fast weiß, da ihm leider kein Schlammbad zur Verfügung gestellt wird.
Bartgeier haben ihren Namen aufgrund des schwarzen Bartes an ihrem Schnabel. Häufig werden sie auch als Lämmergeier bezeichnet, da sie früher (zu unrecht) beschuldigt wurden kleine Lämmer in Schluchten zu stoßen und zu töten. Auch der Raub von Babys aus dem Kinderwagen wurde ihnen nachgesagt, was zur vollständigen Ausrottung des Bartgeiers in den Alpen führte. Seit Ende der 80er-Jahre werden sie sehr erfolgreich in den Alpen wieder angesiedelt.
Ebenfalls in der Nachbarschaft leben drei
Palmgeier, die Vegetarier unter den Geiern. Sie sind relativ klein und gelten als Verwandte von Seeadlern. Ihre Geräusche erinnern aber eher an brünftige Kampftauben ;-)
In Walsrode gibt es eine Kinderstube für Jungvögel, die hinter einer Glasscheibe beobachtet werden können. Darunter auch ein knuffiges Palmgeierküken, das Ende Mai geschlüpft ist.
Ich muss ja zugeben, dass ich dieses flauschige Prachtvieh trotz Geierinstinkt zunächst für ein Adlerküken gehalten hatte. Echt faszinierend, dass sich der Schnabel noch so stark ändern wird, bis er Ähnlichkeit mit seinen Eltern bekommt.
Was für ein wunderschönes Geschöpf!!!
Um junge Vögel bei der Handaufzucht nicht an den Menschen zu gewöhnen, werden sie häufig mit Handpuppen gefüttert, die ihren Eltern ähnlich sehen.
Neben den Geiern gibt es auch weiteres tolles Geflügel, das als Special Guest gerne hier im Geierblog vorbeiflattern darf. Dazu zählt vor allem der prachtvolle
Schuhschnabel!!!
Beeindruckende Kreaturen!!! Leider war einer hinter einem Zaun ausquartiert und der andere hat sich meistens versteckt, kaum dass ich die Kamera im Anschlag hatte. Aber immerhin konnte ich ihn einmal beim Kopfjucken und Stretching ablichten.
Ich finde ja, dass sie total lieb gucken, trotz Riesenschnabels. Da hat die Natur ein wahres Meisterwerk vollbracht!
Marabus zählen ebenfalls zu den großen Sympathieträgern.
Als neuen Ehrengast möchte ich nun offiziell den
Borstenkopf in die Riege der Special Guests aufnehmen. Vor einigen Monaten hatte ich zufällig einen Bericht über einen "Dracula Parrot" gelesen, der einen Geier-ähnlichen Kopf haben soll. Daher trägt er auch die englische Bezeichnung "Vulturine Parrot", also Geierpapagei. Ich war sofort von den Bildern beeindruckt und konnte der Ähnlichkeit nur zustimmen! Umso aufgeregter war ich, als ein Exemplar dieser tollen Vögel vor uns saß!!!
Im Gegensatz zu Geiern ernähren sich die "Geierpapageien" nicht von Aas, sondern fast ausschließlich von bestimmten Feigenarten. Laut der Roten Liste der IUCN sind sie als gefährdet eingestuft, da ihr Lebensraum in Neuguinea durch den Menschen zerstört und die Vögel aufgrund ihres Fleisches und der wertvollen Federn gejagt werden.