Die erste Vergiftung wurde am 07.06.2019 durch Artenschützer auf einer privaten Game Farm in Zululand entdeckt. Betroffen waren 11 Geier, darunter 7 Weißrückengeier, 3 Ohrengeier und 1 Wollkopfgeier, alle Arten stark oder kritisch bedroht. Gerade in dieser Gegend ging die Population in den letzten Jahren bereits dramatisch zurück und in 2018 konnte bei Untersuchungen kein Wollkopfgeier-Brutpaar mehr in der Provinz KwaZulu-Natal gesichtet werden. Einer der Ohrengeier war ein markierter Geier, der fast das Brutalter erreicht hatte. Nach vielen Sichtungen quer über Südafrika, hatte er sich vor Kurzem in KwaZulu-Natal niedergelassen, vermutlich um erstmals zu brüten. Ein riesiger Verlust für die wenigen Ohrengeier-Brutpaare in dieser Gegend. Auch ein totes Warzenschwein und ein toter Schildrabe wurden gefunden.
Sofort wurden das Zululand Vulture Project, Wildlife ACT und weitere Schutzorganisationen über den Vorfall informiert.
(c) African Raptor Centre - hier: Tavish Farquhar und Ben Hoffman mit einem der vergifteten Weißrückengeier |
An beiden Tatorten wurde ein vergifteter Antilopen-Kadaver gefunden, nach dessen Verzehr die Geier verendeten.
(c) African Raptor Centre - vergiftete Weißrückengeier |
Einige der toten Geier wurden eingefroren und der Universität von KwaZulu-Natal übergeben, um den Gift-Typ zu identifizieren und weitere Untersuchungen durchzuführen. Außerdem wurde die Bevölkerung gebeten dringend nach weiteren vergifteten Geiern Ausschau zu halten. Sollte eine Geier auffällige Vergiftungserscheinungen zeigen, so ist jede Sekunde entscheidend, die er früher in eine Auffangstation gebracht wird! Es wurde ein Kriminalfall eröffnet.
Bei meiner Recherche fand ich in einem Artikel den Hinweis, dass in der gleichen Woche ebenfalls Geiervergiftungen aus Kenia, Sambia und Lowveld (Südafrika nahe der Grenzen zu Mosambik, Botswana und Simbabwe) mit über 50 toten Geiern unterschiedlicher Arten gemeldet wurden. Einfach nur schrecklich!!!
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