Nach diversen Geiervergiftungen der letzten Wochen und Monate folgt leider direkt die nächste niederschmetternde Nachricht aus der Geierwelt: 537 Geier sind in Botswana vergiftet worden! FÜNFHUNDERTSIEBENUNDDREIßIG!!!!!!
Bisher gibt es "nur" eine Pressemitteilung der Regierung Botswanas auf Facebook, aber ich bin mir sicher, dass es in den nächsten Tagen weitere Informationen geben wird.
Aktuell wird bekanntgegeben, dass das Department of Wildlife and National Parks einen Tatort in der Wildlife Management Area CT1 im Central District (nahe der Grenze zu Zimbabwe) entdeckt hat. Dort wurden drei mit Gift kontaminierte Kadaver von gewilderten Elefanten gefunden, die sehr wahrscheinlich Ursache für das grausame Geiermassensterben waren.
Insgesamt wurden 537 tote Geier und zwei tote Raubadler nahe der Elefantenkadaver gefunden, darunter 10 Kapgeier, 14 Ohrengeier, 468 Weißrückengeier, 17 Wollkopfgeier und 28 Kappengeier. Alle diese Geierarten sind stark bzw. kritisch bedroht und befinden sich zur Zeit in der Brutsaison. Das bedeutet, dass neben den 537 toten Geiern eventuell Hunderte Geierküken und Geier-Eier sterben werden, weil ein Elterngeier allein praktisch keine Chance hat ein Küken aufzuziehen. Ein Riesendrama und ein unwiederbringlicher Verlust für die Geierwelt! Nicht auszudenken, wie viele Brutpaare betroffen sind, von denen ein Geier nicht mehr zurück kommt und somit auch künftige Geiernachwuchse für immer verloren sind.
Ein Ermittlerteam arbeitet rund um die Uhr, um den Tatort zu dekontaminieren und Proben der Kadaver und der Umgebung zur Analyse ins Labor zu geben. Die Öffentlichkeit wurde gebeten verstärkt Ausschau nach weiteren Tierkadavern in der Umgebung zu halten und diese unverzüglich zu melden. Außerdem werden Zeugen gesucht, die Hinweise zu diesem Umweltverbrechen geben können.
Ich bin zu tiefst geschockt über diese erschreckende Nachricht und weiß nicht mehr, wie es mit der stark schwindenden Geierpopulation Afrikas noch enden soll :-(
Donnerstag, 20. Juni 2019
Freitag, 14. Juni 2019
27 vergiftete Geier in Zululand
Schon während meines Nicht-Geierurlaubs auf den Lofoten erhielt ich die Nachrichten von einer Geiervergiftung in Zululand, Südafrika. Nur wenige Tage später wurde direkt der nächste Vorfall bekannt und erhöhte die Anzahl der getöteten Geier auf insgesamt 27 in nur einer Woche. Zwei weitere jugendliche Weißrückengeier schweben in Lebensgefahr und es besteht kaum Hoffnung, dass sie sich von ihrer schweren Vergiftung noch einmal erholen. Sie befinden sich in Obhut von Raptor Rescue in Campertown.
Die erste Vergiftung wurde am 07.06.2019 durch Artenschützer auf einer privaten Game Farm in Zululand entdeckt. Betroffen waren 11 Geier, darunter 7 Weißrückengeier, 3 Ohrengeier und 1 Wollkopfgeier, alle Arten stark oder kritisch bedroht. Gerade in dieser Gegend ging die Population in den letzten Jahren bereits dramatisch zurück und in 2018 konnte bei Untersuchungen kein Wollkopfgeier-Brutpaar mehr in der Provinz KwaZulu-Natal gesichtet werden. Einer der Ohrengeier war ein markierter Geier, der fast das Brutalter erreicht hatte. Nach vielen Sichtungen quer über Südafrika, hatte er sich vor Kurzem in KwaZulu-Natal niedergelassen, vermutlich um erstmals zu brüten. Ein riesiger Verlust für die wenigen Ohrengeier-Brutpaare in dieser Gegend. Auch ein totes Warzenschwein und ein toter Schildrabe wurden gefunden.
Sofort wurden das Zululand Vulture Project, Wildlife ACT und weitere Schutzorganisationen über den Vorfall informiert.
Am 12.06.2019 dann direkt die nächste Hiobsbotschaft: Diesmal wurden 18 vergiftete Weißrückengeier entdeckt, auch wieder in Zululand in ähnlicher Gegend, aber auf einem anderen Grundstück. Unter ihnen waren mindestens 7 Geier mit einem aktiven Nest in der jetzigen Brutsaison. Ihre Küken/Eier dürften somit keine Überlebenschance haben. Außerdem wurden die zwei oben erwähnten noch lebenden, jugendlichen Weißrückengeier gefunden, die derzeit noch in einem sehr kritischen Zustand sind.
An beiden Tatorten wurde ein vergifteter Antilopen-Kadaver gefunden, nach dessen Verzehr die Geier verendeten.
Da bei einigen Geier Körperteile fehlten, liegt die Vermutung nahe, dass die Geier für Muthi-Zwecke getötet wurden. Muthi ist eine "traditionelle afrikanische Medizin", laut der zum Beispiel das Rauchen von getrocknetem Geierhirn angeblich hellseherische Fähigkeiten verleihen soll - da Geier über tolle Sehkraft verfügen. So wurden während der Fußballweltmeisterschaft 2010 tausende Geier getötet, um die Spielergebnisse vorhersagen zu können. So ein Blödsinn! Hätten Geier wirklich hellseherische Kräfte, so hätten sie doch auch vorhergesehen, dass die Antilopen-Kadaver vergiftet sind und diese nicht gefressen! In Zululand gibt es einen besonders großen Muthi-Markt, der sowohl den Warwick Triangle Muthi Markt in Durban als auch einen weiteren Markt in Johannesburg versorgt.
Einige der toten Geier wurden eingefroren und der Universität von KwaZulu-Natal übergeben, um den Gift-Typ zu identifizieren und weitere Untersuchungen durchzuführen. Außerdem wurde die Bevölkerung gebeten dringend nach weiteren vergifteten Geiern Ausschau zu halten. Sollte eine Geier auffällige Vergiftungserscheinungen zeigen, so ist jede Sekunde entscheidend, die er früher in eine Auffangstation gebracht wird! Es wurde ein Kriminalfall eröffnet.
Bei meiner Recherche fand ich in einem Artikel den Hinweis, dass in der gleichen Woche ebenfalls Geiervergiftungen aus Kenia, Sambia und Lowveld (Südafrika nahe der Grenzen zu Mosambik, Botswana und Simbabwe) mit über 50 toten Geiern unterschiedlicher Arten gemeldet wurden. Einfach nur schrecklich!!!
Die erste Vergiftung wurde am 07.06.2019 durch Artenschützer auf einer privaten Game Farm in Zululand entdeckt. Betroffen waren 11 Geier, darunter 7 Weißrückengeier, 3 Ohrengeier und 1 Wollkopfgeier, alle Arten stark oder kritisch bedroht. Gerade in dieser Gegend ging die Population in den letzten Jahren bereits dramatisch zurück und in 2018 konnte bei Untersuchungen kein Wollkopfgeier-Brutpaar mehr in der Provinz KwaZulu-Natal gesichtet werden. Einer der Ohrengeier war ein markierter Geier, der fast das Brutalter erreicht hatte. Nach vielen Sichtungen quer über Südafrika, hatte er sich vor Kurzem in KwaZulu-Natal niedergelassen, vermutlich um erstmals zu brüten. Ein riesiger Verlust für die wenigen Ohrengeier-Brutpaare in dieser Gegend. Auch ein totes Warzenschwein und ein toter Schildrabe wurden gefunden.
Sofort wurden das Zululand Vulture Project, Wildlife ACT und weitere Schutzorganisationen über den Vorfall informiert.
(c) African Raptor Centre - hier: Tavish Farquhar und Ben Hoffman mit einem der vergifteten Weißrückengeier |
An beiden Tatorten wurde ein vergifteter Antilopen-Kadaver gefunden, nach dessen Verzehr die Geier verendeten.
(c) African Raptor Centre - vergiftete Weißrückengeier |
Einige der toten Geier wurden eingefroren und der Universität von KwaZulu-Natal übergeben, um den Gift-Typ zu identifizieren und weitere Untersuchungen durchzuführen. Außerdem wurde die Bevölkerung gebeten dringend nach weiteren vergifteten Geiern Ausschau zu halten. Sollte eine Geier auffällige Vergiftungserscheinungen zeigen, so ist jede Sekunde entscheidend, die er früher in eine Auffangstation gebracht wird! Es wurde ein Kriminalfall eröffnet.
Bei meiner Recherche fand ich in einem Artikel den Hinweis, dass in der gleichen Woche ebenfalls Geiervergiftungen aus Kenia, Sambia und Lowveld (Südafrika nahe der Grenzen zu Mosambik, Botswana und Simbabwe) mit über 50 toten Geiern unterschiedlicher Arten gemeldet wurden. Einfach nur schrecklich!!!
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