Freitag, 23. September 2016

Nachtrag: Geier-Massenvergiftung in Botswana

Bereits Anfang August hatte ich über einen schrecklichen Vorfall in Botswana berichtet, wo über 100 stark bedrohte Weißrückengeier durch vergiftete Köder gestorben sind. Mittlerweile bin ich mit Nic Proust (www.bush24.com) in Kontakt gekommen, der damals den schrecklichen Fund entdeckt hatte.
Am 7.August wurde er von einem Piloten informiert, der übers östliche Okavango geflogen ist, dass viele tote Geier in der Gegend herumliegen. Ein Foto konnte den Verdacht bestätigen und sofort rückte ein Rettungsteam per Helikopter aus, um nach überlebenden, verletzten Geiern zu suchen. Leider kam jede Hilfe zu spät: 103 vergiftete Weißrückengeier sowie ein Savannenadler konnten nur noch tot geborgen werden.
Todesursache waren die Kadaver zweier Kühe, die von Raubtieren getötet worden waren. In der Hoffnung ihr Nutzvieh zu schützen und die Raubtiere zu töten, wenn sie zu den Kadavern zurückkämen, wurden die Kadaver von Farmern vergiftet. Leider wurden aber nicht die Raubtiere getötet, sondern über 100 unschuldige Geier, die nur ihren Job erledigen wollten: Das Ökosystem des Okavango von Aas zu reinigen und das Ausbreiten von Krankheiten zu verhindern.
Um weitere Vergiftungen zu verhindern, wurden die toten Geier eingesammelt und verbrannt.
Nur wenige Wochen zuvor waren bereits über 40 Geier durch einen vergifteten Hippo-Kadaver getötet worden. Damit wurden innerhalb weniger Wochen auf kleinem Raum gut 150 Geier getötet plus eventuell weitere Vorfälle, die nur nicht entdeckt wurden. Hinzu kommen über 800 weitere tote Geier, die zwischen 2011 und 2013 in der Kwando Area an Giftködern zugrunde gingen. Damit steigt der Verlust auf 1000 Geier in nur wenigen Jahren - dabei sollte diese schöne Gegend eher ein Paradies statt die Hölle für Tiere sein!!!
Mit solch enormen Verlusten haben Afrikas Geier keinerlei Chance ihr Überleben zu sichern! Genau wie in Indien steuern nun also auch Afrikas Geier rasant aufs Aussterben zu! Hoffentlich ist es nicht längst zu spät! :-(
alle Bilder © Nic Proust, 2016

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