Samstag, 19. März 2016

Geiers im Nebel

Der heutige Morgen bei VulPro fing sehr nebelig an.
Es sah ein wenig so aus wie eine Episode aus "Geiers im Nebel".




Es wurden zwei weitere Bäume zurechtgestutzt und die Zweige als Nistmaterial und Beschäftigungstherapie an die Kapgeier, Weißrückengeier und Ohrengeier verteilt.

Percy Junior war natürlich sehr interessiert an unseren Zweigen, obwohl der kleine noch viel zu jung ist, um auch nur an den Nestbau zu denken.




Kaum bin ich an den Gauklern vorbeigelaufen, schon plustern sich die Viecher wieder aggressiv auf.

Die beiden Weißkopfgeier sind hingegen viel entspannter.

Todesmutig gab Kerri auch den Andenkondoren einige Zweige. Das Männchen schien aber viel mehr an ihren Armen interessiert zu sein, als an den drögen Zweigen.




Hübsches Vieh! Ich würde ihn ja gerne streicheln, aber dann hätte ich vermutlich eine Hand weniger.


Die Black Eagle waren vom Nistmaterial sehr angetan und bauten ihr Nest direkt weiter aus.





Der Kapgeier mit Kropf-Verletzung bekam heute erneut Salbe auf den Kropf geschmiert. Insgesamt ist er aber sehr fit und flattert munter in der Hospital-Voliere umher.

Für einen Weißrückengeier ist heute der große Tag gekommen: Er bekommt einen GPS-Sender und wird freigelassen. Gar nicht mal so einfach den richtigen Geier aus einem ganzen Haufen Geier herauszufinden, geschweige denn einzufangen.



Mit viel Geduld und Sorgfalt hat Kerri den GPS-Sender wie einen Rucksack angepasst, damit der Geier durch den Sender nicht behindert wird.




Zu guter Letzt noch etwas trocknendes Pulver über die Naht- und Klebstellen der Halterung, damit auch nichts kratzt und einschneidet oder sich sogar löst.


Chelsea durften den Geier anschließend in der Open Enclosure in die Freiheit entlassen.


Kapgeier-Fotosession an der Brutvoliere. Die Krummschnäbel sind einfach zu süß!



Einer der Ohrengeier hat unsere neuen Stöcke von vor einigen Tagen bereits gut angenommen und saß heute gemütlich auf der Brutplattform.



Gestern Abend ist übrigens Kim angereist und wird für einige wenige Tag hier mithelfen. Sie arbeitet im San Diego Zoo Safari Park. Als ich vor drei Jahren in meinem Geierjahr dort war, hatten wir uns leider verpasst, so dass ich "nur" zwei ihrer Kolleginnen vom Kalifornischer Kondor Zuchtprogramm kennenlernen konnten, mit denen ich bereits längere Zeit auf Facebook befreundet war. Ich bin immer wieder begeistert, wie gut vernetzt die Geiergemeinschaft weltweit per Facebook ist. Man lernt sich durch Zufall online kennen, lebt auf zwei unterschiedlichen Kontinenten und trifft sich bei einem Geierprojekt auf einem dritten Kontinent. Die Welt ist so klein!

Von links: Kim, Chelsea und ich. Wir rocken die Geier, YEAH!

Nach drei Stunden im Geierrestaurant (Blogartikel folgt), kamen nachmittags meine Freunde aus Deutschland vorbei, die vor zwei Jahren nach Johannesburg ausgewandert waren. Ist schon lustig, dass wir uns häufiger in Südafrika treffen als früher in Deutschland. Beim ersten Besuch vor zwei Jahren war Ines schwanger, letztes Jahr habe ich ihr Baby kennengelernt und heute konnte das Baby bereits laufen und sie ist schwanger mit Baby Nr.2. Gemeinsam mit Tims Mutter und einer Freundin gab es eine ausführliche Tour durch VulPro. Anschließend fuhren wir gemeinsam zu meinem Lieblings-Famers-Market Jasmyn, um frisches Grünzeugs zu kaufen.

Ich habe mich wirklich sehr gefreut, dass es auch diesmal wieder mit einem Besuch geklappt hat. Und natürlich freue ich mich sehr, wenn ihr Ende des Jahres wieder zurück nach Deutschland zieht!

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