In kürzester Zeit hatten sich gut 100 Geier und mehr versammelt, außerdem war der Himmel schwarz. Als hätten sich ganze Geierkolonien in die Lüfte geschwungen. In einem Moment konnte ich gut 80 Geier in großer Höhe als kleine schwarze Streifen erkennen. Einige waren auf Durchreise, andere glitten in großen Kreisen zügig hinab zur Futterstelle.
Die meisten Geier landeten von der Seite, was das Fotografieren nicht unbedingt erleichtert. Aber ich liebe meine neue Kamera. Sie macht im Geierrestaurant wirklich einen super Job! (Nur an den Volieren habe ich meine Probleme, weil sie sich aus der Ferne nicht auf die Geier hinter dem Gitter scharfstellt, sondern nur das Gitter erfasst. Beim Blick durch das Gitter ist sie aber natürlich super.)
Immer mitten rein ins Getümmel. Bei so vielen Geiern wird sich natürlich kräftig gezofft. Immer wieder springt ein besonders hungriger, mutiger Geier direkt oben aufs Aas und versucht sich so lange tapfer zu halten, bis der nächste Alpha-Geier auftaucht.
Das hier sind allerdings nur Krähen, dafür aber umso mehr...
Im Schatten einer der wenigen Bäumen suchen die Geier und Marabus Schutz vor der Mittagssonne. Meinen ersten saftigen Sonnenbrand trotz Lichtschutzfaktor 50 (3 x täglich) habe ich bereits hinter mir. Mit sowas müssen sich Geier zum Glück nicht herumplagen. Ihnen merkt man die Hitze durch das kräftige Hecheln an.
Marabus beim Sonnenbaden...
...und spätnachmittags auf der Brutvoliere.
Nach der Arbeit genoss ich noch eine ganze Weile die Turteleien und Streitereien der Ohrengeier in den Volieren.
Voliere Nr.1:
Voliere Nr.2: Zunächst turtelten die beiden Ohrengeier noch überraschend verliebt Schnabel an Schnabel. Doch kaum erhoffte sich der Ohrengeier-Mann mehr...
...da nahm seine Dame wieder Reißaus.
Während sie sich ein paar Schlucke Wasser genehmigte...
...folgte er ihr und dann ging der Zoff los. Das erste Bild ist noch das Beste, danach sind nur noch riesige Flügel und Federbüschel zu sehen, während die beiden aufeinander losgingen.
Geknickt von der Abweisung versuchte er seine Dame mit einer liebevoll gesammelten Feder zu besänftigen - ohne Erfolg.
Auf der Stock fürs Nest, den er ihr anschließend sammelte, erzielte nicht die gewünschte Wirkung.
Der arme Kerl hat es wirklich nicht leicht mit dieser Dame. Ich bin schon sehr neugierig, wie sich diese Ohrengeierbeziehung in den nächsten zwei Wochen entwickeln wird. Irgendwie wünsche ich ihm ja, dass sie sich bald erweichen lässt.
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