Montag, 31. Januar 2022

Einblick in VulPros Arbeit im Januar

Aufgrund des bösen Wortes mit „C“ bin ich jetzt seit zwei Jahren nicht mehr in meinem Lieblingsgeierprojekt VulPro in Südafrika gewesen. Echt erschreckend, wenn ich bedenke, dass ich seit 2012 bis zu dreimal jährlich hingeflogen bin.

Ich möchte aber dennoch die tolle Arbeit, die dort gemacht wird, ausreichend würdigen und wieder öfters hier im Blog darüber berichten. Daher fange ich nun an mit einer monatlichen Zusammenfassung der VulPro-Facebookeinträge und Infos. Mal schauen, ob ich tatsächlich am Ball bleiben kann.

Wie könnte man das neue Jahr besser starten, als mit dem Vorsatz sich für den Geierschutz zu engagieren? Ich bin sofort dabei!!!

Ein bedrückend-schönes Gedicht von Michelle Marie Mellor regt zum Nachdenken an.

Look into my face and show you care. See the hidden beauty that’s lying there.

Maybe not as cute as some you save. The money that you happily gave.

No tv add to show our plight or cuddley toy to give delight.

Our lives are at risk our whole species too. declining so fast it’s up to you.

We are losing our lives far too fast. not much longer we can last.

Poachers poison to hide there kills. Hundreds of us die because that’s there will.

Electric cables, wind turbines, too, there must be something you can do.

To make it safe for us to fly, spend the money so we don’t die.

Certain drugs that keep stock pain free which is good for them but bad for me.

There is safe drugs but they don’t come cheep. Encouraging farmers to change their ways will make for us better days.

Look into my eyes for I tell you no lies. Soon you will not see us in the sky’s.

When we are gone it won’t be long before natures balance will all be wrong.

Anthrax, rabies are but a few of the virus we can chew

our stomach acids are so strong kills disease in not too long.

We are natures clean up crew and our fate is up to you.

Please spread the word before it’s too late and we can not repopulate.

Please help rescues that’s helping us because down the line it affects all of us.

Falls sich jetzt jemand fragt, ob es denn wirklich zu schlecht um die Geier Afrikas steht: Leider ja!!! In nur 1,5 Monaten musste VulPro 11 tote Geier verzeichnen, darunter Kapgeier, Weißrückengeier und Ohrengeier.

Diese Geier starben alle durch menschliche Einflüsse wie Kollision mit Stromleitungen, Stromschlag, Tötung für Muti etc. Solche Verluste sind einfach nur unnatürlich und schrecklich traurig. Daher ist es umso wichtiger, dass immer mehr Menschen auf die schwindenden Geier-Population aufmerksam werden und helfen diesen verheerenden Negativtrend zu stoppen. Projekte wie VulPro zu unterstützen ist dabei ein super Weg in die richtige Richtung!

Neben dem Betrauern der Verluste besteht aber auch viel Hoffnung – vor allem an Tagen wie dem 06.01., als 6 junge Kapgeier an der Nooitgedacht-Kolonie freigelassen werden konnten.

Dem jungen Palmgeier, der 2021 die neue Ära der Palmgeier-Zucht bei VulPro eingeläutet hat, entwickelt sich prächtig. Da VulPro alle in Gefangenschaft geschlüpften Geier auswildern möchte, wird aktuell auch der passenden Ort für den jungen Palmgeier gesucht. Leider stellen sich die Offiziellen von KwaZulu-Natal weiterhin quer, so dass VulPro händeringend nach alternativen Auswilderungsorten sucht.

Anblicke wie dieser arme Geier in Behandlung verdeutlichen einmal mehr: "Wildlife is something which man cannot construct. Once it is gone, it is gone forever." - Joy Adamson.

Am 11.01. wurde ein verletzter Kappengeier nach VulPro gebracht. Sein linker Flügel ist gebrochen und kann hoffentlich mit einem Pin fixiert werden. Dies ist mittlerweile der zweite Kappengeier in VulPros Obhut. Eigentlich kommen die vom Aussterben bedrohten Kappengeier nur noch isoliert in der Lowveld Region in Südafrika vor, aber normalerweise nicht in North West oder Gauteng nahe VulPro.

In den Reihen der fluginvaliden Geier von VulPro lebt auch der ganz besondere Geier Nr.23: Auf den ersten Blick sieht er vielleicht aus wie ein Kapgeier, aber bei ihm handelt es sich um den ersten nachweislichen Kapgeier-Sperbergeier-Hybriden in Gefangenschaft. Er wurde allerdings nicht extra deshalb eingefangen, sondern wurde verletzt unter einer Stromleitung gefunden und durch VulPro aufgepäppelt. Da ihm jedoch die rechte Flügelspitze amputiert werden musste, hätte er in der freien Natur leider keine Überlebenschance mehr.

Der Lohn für die harte und teils sehr traurige Arbeit bei VulPro: Weitere fünf Kapgeier konnten Mitte Januar in Nooitgedacht ausgewildert werden. Einer von ihnen kann Dank GPS überwacht werden, die anderen tragen Krallenringe zur besseren Identifizierung.

Die einen Geier fliegen davon, die nächsten fliegen herein. Zwei Neuzugänge kamen am 17.01. nach VulPro, nachdem sie geschwächt in Randfontein und Nooitgedacht aufgefunden wurden. Sie waren nur ein wenig abgemagert, aber ansonsten ging es ihnen gut. Mit genügend Aas im Kropf werden sie sich bald erholen und können dann wieder ausgewildert werden.

“One individual cannot possibly make a difference, alone. It is individual efforts, collectively, that makes a noticeable difference - all the difference in the world!” - Dr. Jane Goodall.

Lasst uns gemeinsam für den Geierschutz einstehen und die Nachricht in die Welt hinaustragen. Mit einer geierfreundlichen Gesellschaft können wir die Welt verändern und gemeinsam Afrikas Geier vor der Ausrottung bewahren.

Auf eine Brutsaison kann man sich nie früh genug vorbereiten. Daher ein großes Dankeschön das National Centre for Birds of Prey in UK für die großzügige Unterstützung mit Inkubatoren.

Von Mitte Januar bis Mitte Februar leben zwei Einheimische aus der Lowveld Region bei VulPro, die eigentlich auf der Cape Vulture Lodge nahe der Kapgeierkolonie Manutsa arbeiten. Bei VulPro wollen sie alles über Geier und den vorsichtigen Umgang mit ihnen lernen, um diese Informationen in ihre Heimat weiterzutragen und eventuell einen Satellitenstandort von VulPro aufzubauen. Geierschutz ist Teamwork und funktioniert nur mit möglichst vielen Multiplikatoren.

Nach vier Jahren Planung und Spenden-Akquirieren bekam VulPro Ende Januar nun endlich seine erste eigene Lasermaschine zur Behandlung verletzter Geier. Diese Maschine wurde als Leihgabe bereits bei vielen Verletzungen erfolgreich eingesetzt und ist u.a. das beste Behandlungsmittel bei „bumble-foot“, einer Art Klumpfuß, der bei Geiern auftritt, wenn sie sich einen Dorn eintreten oder zu lange auf falschem Untergrund standen (wie z.B. in schlechten Volieren). Seit Jahren träumt Kerri von einer eigenen medizinischen Station auf VulPro. Dieses Gerät ist ein großer Schritt nach vorn!

Die letzte Januarwoche war besonders nervenaufreibend, da vier verletzte Kapgeier aus vier verschiedenen Provinzen behandelt werden mussten. Zwei von ihnen werden voraussichtlich vollständig genesen und können wieder ausgewildert werden. Die zwei anderen haben diese Chance leider nicht mehr und um einen von ihnen steht es zudem weiterhin sehr kritisch. Er hat viele schwerwiegende Wunden unbekannter Ursache, hängt seit zwei Tagen am Tropf und wir rund um die Uhr überwacht und medizinisch betreut. Falls er es schafft, steht ihm eine monatelange, schwere Reha bevor.

Zum Glück endete der Monat auch mit guten Nachrichten: Kassie, die süße Ohrengeier-Dame aus dem Detroit Zoo, hat sich scheinbar in das jüngste Ohrengeier-Männchen von VulPro verguckt. Für mehr Privatsphäre werden die beiden Verliebten in Kürze in eine eigenen Ohrengeier-Brutvoliere umziehen. Für ein Ei wird es dieses Jahr wohl noch zu früh sein, aber wenn alles gut läufst, steht den beiden eine rosige Zukunft bevor. Ich kann nur sagen: Kaum eine Geierart turtelt so herzerwärmend niedlich miteinander wie Ohrengeier!!!

Alle Bilder © VulPro, Facebook

Freitag, 21. Januar 2022

Lebenszeichen von Bavaria nach zwei Monaten Funkstille

Seit November ausgefallener Sender wieder aktiv – Erfreuliche Flugdaten aus der österreichischen Hochschwabgruppe

von David Schuhwerk, 21.01.2022

Erleichterung beim gemeinsamen Bartgeierteam des bayerischen Naturschutzverbands LBV und des Nationalpark Berchtesgaden: Der seit fast zwei Monaten verstummte GPS-Sender von Bavaria ist wieder aktiv. „Da fällt einem schon ein Stein vom Herzen“, freut sich LBVProjektleiter Toni Wegscheider. „Wir hatten nie Grund zur Annahme, dass es Bavaria nicht gut geht, aber natürlich hofft man ständig auf ein Lebenszeichen. Zumindest konnten jetzt die Solarzellen des zwischenzeitlich leider vollkommen entladenen Akkus immerhin wieder einen Ladestand von drei Prozent aufbauen“, so der stellvertretende Nationalparkleiter und Projektleiter Ulrich Brendel. Die bisherigen Flüge der zusammen mit Bavaria im Sommer 2021 zweiten ausgewilderten Bartgeierdame Wally konnten dagegen, trotz kleiner technischer Probleme, weitgehend lückenlos überwacht werden. Das öffentliche Interesse an den beiden ersten in Deutschland ausgewilderten Bartgeiern über 100 Jahren nach ihrer Ausrottung war und ist so groß, dass nach dem Ausfall des Senders am 24. November 2021 eine Vielzahl besorgter Nachfragen bei LBV und Nationalpark eingegangen sind. Umso schöner nun die offizielle Entwarnung: beiden Bartgeierdamen geht es gut. Alle ihre Flugrouten können weiterhin auf unserer Webseite mitverfolgt werden.

Bavarias Sender konnte nach langer Zeit wieder Positionssignale übermitteln © Markus Leitner

Altbekannte Aufenthaltsorte

Bei den derzeitig schwierigen Nahrungsbedingungen halten sich Wally und Bavaria in für sie bekannten Gebieten auf. Bavaria ist aktuell in der Hochschwabgruppe in der Steiermark, wo sie bereits im Oktober auf ihrem Weitflug bis vor die Tore von Wien war. Das Gebiet ist bekannt für seine guten Gams- und Steinbockbestände. Auch Wally ist mehr oder weniger systematisch in den letzten zwei Wochen ihre bisherigen Aufenthaltsorte, unter anderem an der Watzmann-Ostwand und dem Pass Lueg, abgeflogen, wo sie schon zuvor Nahrung gefunden hatte. „Es scheint ein Verhalten unserer Geier zu sein, dass sie sich bei schwierigen Nahrungsbedingungen auf vertrautes Gebiet verlassen“, erklärt Toni Wegscheider.

Neben dem gemeinsamen Bartgeierteam zeigte sich auch die Online-Fangemeinde von Wally und Bavaria, die zuvor jeden Ortswechsel der GPS-Daten im Gästebuch auf der Webseite des LBV genau verfolgt hatte, vom Ausbleiben weiterer Ortungen sehr beunruhigt. Um die Flugwege von Bavaria trotz Senderausfalls mitverfolgen zu können, bat der LBV öffentlich um Meldungen von möglichen Bartgeierbeobachtungen – mit überwältigender Resonanz. „Die Menge an eingehenden Nachrichten aus ganz Deutschland und Österreich hat uns verblüfft“, erzählt Toni Wegscheider. Die Anteilnahme war dabei so groß, dass dutzende Fotos von Seeadlern aus Brandenburg, Steinadlern aus Salzburg und selbst eines Storchs aus Bayern als potenzielle Bartgeiersichtungen die Naturschützer erreichten. Und obwohl mehrere vielversprechende Beobachtungen vor allem aus den Salzburger Alpen gemeldet wurden, blieb doch ein eindeutiger Nachweis wie etwa ein Foto mit erkennbarer Flügelmarkierung von Bavaria aus.

Ob man die beiden Großkusinen noch einmal nebeneinander fliegend, sehen wird? © Markus Leitner

Immerhin konnte Bavaria einige Tage nach dem letzten Signal noch einmal eindeutig und bei bester Gesundheit von einem Jäger beobachtet werden. „In langjährigen Studien wurde festgestellt, dass ausgewilderte Bartgeier im Alpenraum eine Überlebensrate von fast 90 Prozent haben. In den Jungvögeln ist bereits das gesamte biologische Verhalten abgespeichert, so dass diese bei der Auswilderung sehr gut ohne Elternvögel zurechtkommen“, erklärt Nationalparkleiter Dr. Roland Baier. Durch die ununterbrochen eingehenden Senderdaten und Beobachtungen von Wally wusste das Team, dass diese immer ausreichend Aas, meist abgestürzte Gämsen, im Umfeld des Nationalparks finden konnte. Und auch Bavaria hatte auf einem mehrwöchigen Flug quer durch die Ostalpen im Spätherbst bewiesen, dass sie ebenfalls bestens für ein Überleben in freier Wildbahn geeignet ist.

Das Betreuerteam des bis ca. 2030 laufenden Projekts arbeitet bereits an Lösungen, um solche technischen Probleme zu beheben. Die nächsten, wohl im Juni 2022, im Nationalpark Berchtesgaden auszuwildernden Geier, tragen dann hoffentlich stabiler funkende Sender, um sowohl den vielen Interessierten als auch den Verantwortlichen bei LBV und Nationalpark ähnliche Sorgen wie in den letzten Wochen bei Bavaria zu ersparen. Im Rahmen der Zucht junger Bartgeier für die kommende zweite Auswilderung im Juni im Nationalpark Berchtesgaden ist im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) bereits der erste Jungvogel dieses Jahr geschlüpft. Beim Brutpaar im Tiergarten der Stadt Nürnberg warten alle beteiligten Projektpartner weiterhin gespannt auf die erste Eiablage.

Mit freundlicher Genehmigung des LBV. Weitere spannende Infos findet ihr im Bartgeier-Blog des LBV!

Donnerstag, 20. Januar 2022

Schmuggler mit 7 Schmutzgeiern gefasst

Gestern konnte ein schrecklicher Fall von Tierschmuggel mit sieben Schmutzgeiern in Indien verhindert werden.

In einem Schlafwagen der zweiten Klasse des Sultanpur-Mumbai Superfast Express Zuges beschwerten sich Passagiere über einen fauligen Geruch und Vogelstimmen. Daraufhin schritt ein Team der Zugsicherheit und des State Forest Department ein, um nach dem Rechten zu schauen. Bei der Durchsuchung des Waggons wurden sieben Schmutzgeier, eingewickelt in Plastiktüten, sichergestellt.

© Twitter/ Anuraag Singh/ @anuraag_niebpl

© Forest Department

© Twitter/ Anuraag Singh/ @anuraag_niebpl

Der Schmuggler, ein 60-jähriger Mann, wurde festgenommen und mit den Geiern zur Polizeiwache gebracht. Während des Verhörs erklärte er, dass ihm die Geier am Bahnhof von einem weiteren Beteiligten übergeben wurden, um diese gegen Bezahlung nach Malegaon zu bringen. Es wurde ein Kriminalfall wegen Wildtierverbrechens eröffnet und die Geier an das State Forest Department übergeben. Im Falle einer Verurteilung winkt eine Strafe von bis zu sieben Jahren Gefängnis! Das wäre doch mal eine tolle Ansage!

Update: 31.01.2022

Die Ermittlungen im Kriminalfall zeigen erste Ergebnisse: Fünf Tage, nachdem der Schmuggler auf frischer Tat ertappt wurde, wurde auch sein Sohn verhaftet, der ebenfalls in den Schmuggel involviert war. Die geschmuggelten Geier stammen laut seiner Auskunft aus der Anwarganj in Uttar Pradesh (Kanpur). Aufgrund einiger Schlachthäuser siedeln sich dort immer wieder stark bedrohte Schmutzgeier an. Leider wurden dadurch auch bereits bekannte Vogelschmuggler auf den Plan gerufen, die die Geier einfingen und an die gefassten Kuriere übergaben. Er stellte sich heraus, dass die beiden ebenfalls Schildkröten schmuggelten. Diese waren im selber Zug unterwegs, allerdings in einem anderen Waggon, so dass sie am Tattag nicht entdeckt wurden. Leider konnten sie trotz ausführlicher Untersuchungen nicht mehr nachträglich gefunden und gerettet werden. Aufgrund der Aussagen von Vater und Sohn wurden zudem einige Razzien in Maharashtra und Uttar Pradesh durchgeführt, aber ohne Erfolg. Die Mittelsmänner blieben genauso verschwunden wie die übrige Schmuggelware.

Es wird vermutet, dass die Schmutzgeier an Händler weitergegeben werden sollten, die auf den Schmuggel exotischer und geschützter Tierarten spezialisiert sind. Häufig verkaufen sie die Tiere zu horrenden Preisen an Sammler, die diese als Haustiere nutzen, oder an dubiose Falkner und Zoos, z.B. im Mittleren Osten.

Laut Facebook-Eintrag der Vulture Conservation Foundation verlief die medizinische Untersuchung der Schmutzgeier sehr positiv. Alle Geier waren fit und konnten durch das State Forest Department in ihrem Heimatgebiet ausgewildert werden.

Ausgewilderter Bartgeier in der Schweiz verunfallt

Der 2021 in der Schweiz ausgewilderte Bartgeier Donna Elvira ist laut neuester Meldung der Vulture Conservation Foundation (VCF) leider mit einem Transportkabel in den Schweizer Alpen kollidiert und hat dabei schwere Verletzungen erlitten.

Donna Elvira nach ihrer Rettung © Franz Röthlin, VCF-Webseite

Weibchen Donna Elvira schlüpfte im durch die VCF koordinierten, spanischen Bartgeierbrutcenter Guadalentín. Aufgrund ihrer besonderen genetischen Linie war sie eine perfekte Kandidatin für eine Auswilderung in den Alpen, wo genetische Vielfalt wichtige denn je ist. Durch die Stiftung Pro Bartgeier wurden sie im Juni 2021 in Huetstock nahe Melchsee-Frutt ausgewildert, dem 30. Jubiläumsjahr der Wiederansiedlung des Bartgeiers in den Schweizer Alpen.

Donna Elvira am Tag ihrer Auswilderung © Hansruedi Weyrich, VCF-Webseite

Dank ihre GPS-Senders konnte ihre monatelange Reise durch die Schweiz beobachtet und dokumentiert werden.

Donna Elviras Flugroute seit ihre Auswilderung © Stiftung Pro Bartgeier, VCF-Webseite

Die GPS-Daten der getrackten Geier werden täglich gecheckt. Dabei fielen ihre ungewöhnlichen Flugbewegungen auf. Außerdem übernachtete sie offenbar auf einer Wiese, was für Bartgeier sehr unüblich ist. Sofort rückte ein Rettungsteam der Stiftung Pro Bartgeier aus und entdeckte den schwer verletzten Vogel im Schnee.

Rettungsmission im Schnee © Franz Röthlin und Daniel Burch, VCF-Webseite

Rettungsmission im Schnee © Daniel Burch, VCF-Webseite

Sofort wurde die unglückliche Bartgeier-Dame in den Tierpark Goldau gebracht, wo sie untersucht und medizinisch versorgt wurde. Dabei wurde festgestellt, dass sie sich aufgrund einer Kollision mit einem Transportkabel mehrere Knochenbrüche zugezogen hatte. Die erste Woche verlief ganz gut, einige der inneren Verletzungen heilen langsam und sie kann sich mittlerweile wieder eigenständig ernähren. Dennoch bestehen große Zweifel, dass die Geier-Dame sich vollständig erholt und wieder ausgewildert werden kann.

Donna Elvira in sicherer Obhut © Tierpark Goldau, VCF-Webseite

Update 07.02.2022:

Donna Elvira konnte mittlerweile in die Außenvoliere des Tierpark Goldaus umziehen und befindet sich weiterhin auf dem Wege der Besserung. Da ein ganzer Schulterwirbel kaputt ist, wird sie allerdings vermutlich nie wieder 100 %ig flugfähig sein. Damit wäre eine erneute Auswilderung leider ausgeschlossen.