Zwangsflüssigkeitszufuhr per Röhrchen.
Bei so einem dürren Hals habe ich ja richtig Angst, dass ich zu feste zudrücke. Klar halte ich ihn eher bei den Kieferknochen als am Hals, aber dennoch wirkt der Kleine total zerbrechlich.
Fütterung mit schnabelgerechten Aasfetzen im Hospital Camp.
Hier ist der dürre Hals noch einmal richtig gut zu erkennen. Da muss noch kräftig viel lecker Aas rein, damit der Kleine bald wieder zu Kräften kommt!
Geier am Himmel! Diesen Anblick werde ich schrecklich vermissen!!!
Heute wurde mir sogar noch ein Herzenwunsch erfüllt: Ich durfte Rocky auf den Arm nehmen!!! Natürlich hatte ich einen Heidenschiss vor dem Fettwanst, aber er war halbwegs friedlich und hat mich nicht ernsthaft verletzt!
Rocky, ich bin verliebt! :-)
Im Geierrestaurant schnäbelten Vormittags gut 130 wilde Geier um die Wette. Dabei flatterten aber immer wieder ganze Massen davon, während Neuankömmlinge landeten. Auch ein paar Störche waren wieder vertreten.
Gefährlicher Rastplatz!
Mittagessen mit Pferden...
...und Rocky unterm Weihnachtsbaum.
Leider bekamen wir mittags den Hinweis, dass ein verletzter Geier auf dem Nachbargrundstück hinter dem Geierrestaurant liegt. Wir fuhren hin und ein Viehhirte konnte uns genau erklären, wo der Pechvogel liegt. Schnief, kein schöner Anblick. Der arme Jung-Kapgeier ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in eine der Stromleitungen gekracht und hat sich dabei so schwer verletzt, dass er nicht vor uns flüchten konnte. Also sammelten wir ihn ein und brachten ihn ins Hospital Camp zur Untersuchung.
Weil Bein und Flügel nicht gut aussahen, fuhren wir kurz darauf zum Tierarzt. Dort wurde das arme Kerlchen viermal geröntgt, weil die Stellen so schwer zugänglich waren. Apathisch ließ der Geier alles über sich ergehen und stellte keinerlei Ausbruchsversuche an.
Die Diagnose bestätigte unser erste Vermutung: Das linke Bein ist gebrochen, sehr kompliziert im Gelenk. Daher müsste er gut 6 Wochen in einer Schlinge sitzen, bis der Knochen heilen kann. Aber selbst dann wird er ein Leben lang hinken. Hinzu kommt ein äußerst komplizierter Bruch des linken Flügels, wobei der Knochen aufgrund von Calcium-Mangel fast der Länge nach gebrochen ist. Diesen Flügel müsste man in jedem Fall amputieren. Mit einer der beiden Verletzungen hätte man ja noch versuchen können den Geier zu retten, aber nicht mit beidem. Hinzu kam noch der Verdacht auf innere Verletzungen, so dass wir uns leider entscheiden mussten das arme Jungtier einzuschläfern :-(R.I.P.!
Damit ist es der dritte eingeschläferte Geier plus einen getöteten Geier in der Voliere sowie der tote Geier am Strommast und noch mindestens drei weitere Meldungen über tote Geier in nur drei Wochen... Da sage nochmal einer, dass es doch genug Geier geben würde... Sie sterben uns doch ganz offensichtlich unter den Händen weg!!!
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