Wahnsinn, Wahnsinn, Wahnsinn, bereits um 8:30 Uhr trieben sich über 200 (!!!) wilde Kapgeier im Geierrestaurant von VulPro herum!!! Was für ein Anblick! Dafür lasse ich doch gerne die Arbeit eine Stunde liegen und hänge sie hinten dran!
Wohin man auch schaut, vom schattigen Platz unter dem Baum bis zur Brutvoliere, die ganze Wiese ist voller Geier! Ein Traum!
Erst kurz vor der Landung wird einem bewusst, wie riesig diese kräftigen Geierflügel mit über 2,70 m Spannweite sind.
Jedes noch so kleine Knöchelchen wird zehnmal umgedreht, um auch das letzte Bröckchen Aas zu verschlingen.
Wer mit seiner Mahlzeit fertig ist, nimmt gerne ein erfrischendes Bad in einem der beiden Geierpools, trinkt ein paar Schlucke oder wischt sich den Schnabel im Gras sauber.
Ein anderes tolles Schauspiel ergibt sich, wenn die Geier entweder durch Spaziergänger am Zaun der Farm aufgeschreckt werden oder eine schöne Brise auffrischt. Dann schwingen sich Dutzende Geier zeitgleich in die Luft und nutzen die Thermik, um in großen Kreisen Richtung Himmel zu fliegen.
Der Schatten des einzigen Baumes im Geierrestaurant wird gerne für eine Verdauungspause genutzt, um der knallenden Sonne zu entkommen. Ich habe zwar kein Thermometer griffbereit, aber die 30 Grad werden hier deutlich überschritten!
Der Marabu hält sich allerdings noch im Hintergrund auf. Da er aber keine großen Aasbrocken aus den Kadavern reißen kann, hat er auch keine Eile.
Unser verletzter Sekretär wird immer mal wieder in eine Schlinge geknotet, damit er seine Beinmuskeln trainieren kann. Zusätzlich machen wir mehrfach täglich Dehnübungen mit ihm.
Nachdem das große Geierschauspiel im Restaurant vorrüber war, fuhren wir mit unserem Weißrückengeier-Sorgenkind zu einem Tierarzt nach Pretoria, der sich den Patienten noch einmal anschauen wollte. Die erste Röntgenaufnahme hatte zwei große Steine und ein Stück Metall im Körper gezeigt, was vermutlich Ursache für seinen schlechten Zustand ist. Er leidet nach wie vor an Durchfall, muss einen Medikamenten-Cocktail aus vielen Spritzen über sich ergehen lassen und schafft es nur sehr schwer seine Nahrung zu verdauen. Daher füttern wir ihn auch nur, wenn sein Kropf auch wirklich leer ist. Dieser Tierarzt war neu für VulPro und wollte uns nicht mit ins Behandlungszimmer lassen, wie es die anderen Tierärzte tun. Wir mussten unseren Geier also vorerst dort lassen, bis er sich zwischen die anderen Termine zwischenquetschen lassen konnte. Letztendlich war der Tierarzt nach einer zweiten Röntgenaufnahme sicher, dass es sich nur um Knochensplitter handelt - was aber so gar nicht zu der Tatsache passt, dass der erste Tierarzt ihm ja bereits Steine aus den Kropf rausgeholt hatte. Das Leiden geht also leider vorerst weiter :-(
Karnickel gibt es hier übrigens kaum noch welche, da alle an die Geierküken verfüttert wurden, schnief. Aber ein paar wenige hoppeln doch noch vor meinem Zimmer umher. Total niedlich, wenn ich die Tür aufmache und Karnickel, Rocky, seine weiße Henne und sonstiges Getier erblicke!
Mittwoch, 3. Dezember 2014
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