Morgens war die Stimmung bei VulPro leider mal wieder auf dem Tiefpunkt: Zwei tote Küken in zwei Tagen :-( Erst ist gestern ein Küken kurz vorm Schlupf im Ei verstorben und heute war plötzlich unser 10 Tage altes Küken aus dem Nest verschwunden und beide Elternteile sehr aufgebracht. Schnief. Das Küken im Ei lang falsch herum und konnte daher mit seinen Nasenlöchern die Luftblase nicht erreichen. Das Küken im Nest hatte sich zu langsam entwickelt, wurde offenbar nicht richtig gefüttert und ist vermutlich von seinen Eltern gefressen worden. Total traurig!
Einen kleinen Lichtblick gab es gestern Abend aber dennoch: Küken Nr. 5 hat überraschend ein Loch in die Schale seines Eies gehackt. Dies entdeckten wir beim abendlichen Eier-Drehen im Inkubator. Zwar ist der Kleine ein paar Tage zu früh, aber sein Stimmorgan ist sehr kräftig und laut. Außerdem war der kleine Eizahn niedlich zu beobachten, wie er Millimeter für Millimeter von der Eierschale weggehackt hat. Mehr dazu in einem späteren Artikel.
Zwei unserer drei verletzten Kapgeier kamen heute nach einer Nacht beim Tierarzt zurück, der jeweils gebrochene Flügel amputiert. Den Geiern ging es aber sehr gut, als wenn sie von einer schrecklichen Qual befreit worden wären. Da doch lieber ein Flügel weniger, als Schmerzen! Sie bekommen jetzt weiterhin Antibiotika und können in ein paar Tagen in die Großvolieren umziehen, wenn die Wunden gut verheilen.
Das Geierpool-Schubben kam mir heute sehr gelegen, da es sehr gut von
der Trauer um die beiden Küken ablenkt. Diesmal habe ich zum Glück dran
gedacht meine kleine Zweitkamera mit in die Voliere zu nehmen, die Kapgeier und Weißrückengeier in der Großvoliere
waren nämlich heute sehr verspielt. Kaum saß ich mit dem Schrubber im Pool, kamen sie aus allen Richtungen angeflattert und umzingelten mich!
Um sie zumindest ein paar Zentimeter auf Abstand zu halten, habe ich meinen Besen, den Eimer und den Zweit-Schubber geopfert, damit die Geier was zum Spielen haben.
Es war aber alles andere als einfach den Kram aus dem Gewusel von Federbüscheln und Krummschnäbeln wieder einzusammeln und vorsichtig den Rückzug durchs Tor anzutreten.
Zig Geier dicht auf den Fersen, ich kam mir vor wie der Rattenfänger von Hameln, bzw. der Geierfänger von VulPro.
Kaum hatte ich das frische Wasser aufgedreht, da ging das freudige Geplansche los.
Wasser frisch aus dem Schlauch schmeckt doch am besten! Da kann man sich direkt mal einen tiefen Schnabelzug gönnen.
Zwischendurch wehte ein warmer Wind und die Thermik muss für die Geier sehr verlockend gewesen sein. Auf einmal fing die halbe Voliere an vergnügt umher zu flattern und zu springen, ein wunderschöner Anblick!
Ein paar Geier stüzten sich zum Baden in die Fluten.
Vor allem dieser Weißrückengeier hatte minutenlang einen Heidenspaß im frischen Nass.
Wie schön die Geier mit noch zwei vollständigen Flügeln doch sind!!! Einfach beeindruckend, diese riesige Spannweite.
Hüpfen im Wind.
In der Brutvoliere blickte Mouse am Zaun ein wenig skeptisch drein, endniedlich!
Ihre Kollegen hatten da sichtlich mehr Spaß, nachdem der Pool gereinigt war und das frische Wasser aus dem zerhackten Schlauch in alle Richtungen spritzte.
Erst den einen Flügel eintauchen, dann den anderen...
...und dann den Hals verdrehen und sich kräftig schütteln.
Prachtviecher!!!
Dienstag, 2. Juli 2013
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