Sonntag, 16. Februar 2014

Neue Freunde der Duisburger Geierschwester in Münster

Neben ihren 7 Artgenossen hat die große Gänsegeier-Schwester aus dem Duisburger Zoo seit ihrem Umzug in den Allwetterzoo Münster noch ein paar andere neue Spielkameraden, nämlich zwei Mönchsgeier und ein Sekretär-Pärchen. Bevor ich zum Geflügel komme, erst einmal ein paar Bilder von der Voliere, damit man sich die wahre Größe vorstellen kann. Angefangen im Spa-Bereich mit großem Außenpool und einem kleinen Holzseparee (hinten links), in das sich die Sekretäre öfters zurückgezogen haben. Außerdem eine Felswand mit Nistplätzen, von denen die Geier bisher nicht Gebrauch gemacht haben. Auch die Holzplattformen werden eher zum Schnabelwetzen und für Hackübungen genutzt als fürs Nisten.
Der Betonbunker in der Mitte ist die Rückwand des Gebäudes, in das man sich bei schlechtem Wetter zurückziehen kann, ohne auf den Anblick von hübschen Geiern verzichten zu müssen.
Dann geht es in großem Bogen um die Ecke herum mit viel Wiese, Bäumchen und Sitzästen.
In der Ferne kommt schon die zweite Nistwand in Sicht, die die Geier bevorzugt nutzen.
4 Nester sind bereits gebaut und in 3 davon konnte ich reges Treiben beobachten. Überall AUF der Geiervoliere haben wilde Störche ihre riesigen Nester gebaut.
Die Futterstelle unterhalb der Brutwand, Blick durch das Fenster des Gebäudes.
Heute gab es hunderte Kleintier-Aashäppchen als Buffet. Keine Ahnung ob Meerschwein oder Karnickel. Ich habe dergleichen noch nie gesehen ;-)
Die beiden Sekretäre ließen es sich jedenfalls sichtlich schmecken und stritten sich mit den vielen Krähen um die besten Stücke.
Eleganter Knicks und rein mit dem Schnabel ins Aas!
Ich mag Sekretäre. Die bekommt man ja auch nicht häufig zu Gesicht!
Hübsches Pärchen. Wie wohl ein Sekretär-Küken aussehen mag??? Garantiert niedlich!
Die beiden Mönchsgeier sind eher wenig aktiv, daher gehen sie schnell in der Gänsegeiermenge unter.
Wer ihm hier wohl den Kopf verdreht hat? Bestimmt seine Mönchsgeier-Dame!
Kraaaaaah!
Hehe, das schüchterne Eintunken der Kralle in den Pool wäre fast in einen Gefiederplatscher ausgeartet, da der Mönchsgeier auf dem rutschigen Untergrund weggerutscht ist. Da würde ich mir doch am liebsten einen Schrubber schnappen und den Pool von Algen befreien! Die Geier sollen sich doch nicht verletzen!
Einer der beiden Mönchsgeier genoss sichtlich die bewundernden Blicke der kleinen Zoobesucher hinter der Glasscheibe. Stundenlang blieb er an der Scheibe stehen und schaute süß in die Kamera.
Den Anblick aus nächster Nähe wollte ich mir natürlich auch nicht entgehen lassen, also schnell ins Innere des Geier-Gebäudes. Und tatsächlich, obwohl die Scheibe leicht verspiegelt ist, konnte der riesige Geier das Geschehen im Inneren genau beobachten und versuchte immer wieder diverse Kameras anzuknabbern. Durch die Scheibe natürlich nicht möglich, aber die perfekte Gelegenheit für lustige Schnappschüsse.
Stolze Eleganz!
So ein lieber Gesichtsausdruck! Perfekte Schnabelproportionen!
Blick durchs Fenster auf den Pool-Bereich.
Aber schnell gehört die Aufmerksamkeit wieder dem prächtigen Mönchsgeier, der immer weiter seine Faxen macht. Komisch, dabei könnte er in der riesigen Voliere doch überall mehr Ruhe haben als vor diesem Fenster!
Sehr schönes Gesicht!
Aas hack!
Was ich an Mönchsgeiern am Schönsten finde: Das liebevolle Geturtel!
Keine andere Geierart geht so niedlich auf Kuschelkurs wie die Mönchsgeier!!! Herzerwärmend!!!
Wie süß sie sich gegenseitig anhimmeln...
Bei den vielen Störchen auf der Geiervoliere stellt sich mal wieder die obligatorische Frage: Brüten die Störche nur ihre eigenen Eier aus oder sorgen sie auch für den Geiernachwuchs. Wäre ja eigentlich praktisch, denn von ihren Nestern aus bräuchten sie das Geier-Ei bzw. Geier-Küken ja nur dezent durch die Gitterstäbe ins Geier-Nest plumpsen zu lassen...
Bei einer kurzen Runde durch den Rest des Zoos entdeckte ich noch dieses attraktive, fette Albino-Perlhuhn. Faszinierender Anblick! Aber leider fernab der übrigen Perlhuhn-Rotte... Ob sie es aufgrund weißer Äußerlichkeiten verstoßen haben? Schnief.
Der Ort, an den verblödete Perlhühner am besten passen: Rein in den Dreck! ;-)

Neue Heimat: Duisburger Geierschwester in Münster

Nachdem ich vor einer Weile vom Geierpfleger aus dem Duisburger Zoo erfahren hatte, dass die große Gänsegeierschwester aus 2012 Ende 2013 in den Allwetterzoo Münster umgezogen ist, wollte ich sie natürlich schnellstmöglich besuchen gehen. Also nix wie hin! Der Zoo liegt zwar nicht gerade um die Ecke, ist aufgrund seiner riesigen Geiervoliere aber immer einen ausgiebigen Besuch wert!
Das Wetter war mit starken, eisigen Sturmböen zwar nicht gerade gemütlich, aber was tut man nicht alles für seine Lieblingstiere? ;-) Die Gänsegeier schien das Wetter jedenfalls nicht zu stören, denn sie gönnen sich morgens erstmal ein ausgiebiges Bad.
Jetzt hieß es Ausschau halten nach dem jungen Gänsegeiermädchen aus Duisburg. Sie müsste eigentlich leicht von den anderen 7 Münsteraner Gänsegeiern zu unterscheiden sein, da sie noch eine sehr jugendliche Gefiederfärbung hat. Halskrause braun, Augen und Schnabel sehr dunkel, außerdem sind ihre gestutzten Federn noch nicht komplett nachgewachsen, so dass sie nicht wie die anderen frei herumfliegen kann.
Zunächst ließen sich aber nur erwachsene Gänsegeier blicken, erkennbar an der weißen Halskrause und dem hellen Schnabel.
Brrrr, bei dem nassen Gefieder und dem eisigen Wind wird mir schon vom Zuschauen noch viel kälter!
Kaum schlich sich ein winziger Sonnenstrahl zwischen den dunklen Wolken hervor, breiteten die Geier direkt ihre patschnassen Flügel zum Sonnenbaden und Trocknen aus.
Braune Halskrause, ganz offensichtlich noch ein Junggeier. Dazu ein relativ burschikoses Gehoppel und einige gestutzte Federn an der Flügelspitze: Eindeutig das Gänsegeiermädchen aus Duisburg. Schön dich endlich wiederzusehen!!!
Während die Kleine ihre Federn trocknete, flatterten einige der erwachsenen Gänsegeier munter durch die Voliere.
Die riesige Geiervoliere, in der zur Zeit 8 Gänsegeier, 2 Mönchsgeier und 2 Sekretäre leben, ist einfach herrlich, um Geier in Ruhe beobachten zu können. Es ist genug Platz für wunderbare Flugmanöver, es gibt einen großen Teich und zwei Wände voller Brutplatzmöglichkeiten. Kein Wunder, dass bereits 4 Nester gebaut wurden, von denen zumindest drei Nester aktiv genutzt werden. In einem Nest könnte bereits ein Ei liegen, denn der dort brütende Geier stand den ganzen Tag lang nicht auf.
Dort, wo es noch kein Ei gab, wurde fleißig daran gearbeitet, hehe!
Der Allwetterzoo Münster hat sehr erfolgreiche Brutpaare und hat mit seinem krummschnäbeligen Nachwuchs schön öfters Auswilderungsprogramme unterstützt. Leider ist mir den ganzen Tag lang kein Geierpfleger über den Weg gelaufen, so dass ich keine neuen Infos aus erster Hand habe.
Spielt das Wetter einmal nicht richtig mit, so kann man die Geier auch aus einem Häuschen heraus durch eine Glasscheibe bewundern. Im Gegenzug schauen sich die Geier auch neugierig durch die Glasscheibe die Besucher an. In diesem Fall ein Mönchsgeier (im Hintergrund) und ein erwachsener Gänsegeier.
Etwas später kam auch das Duisburger Gänsegeiermädchen angelaufen und machte seine Faxen. Als es dann auch noch frech dem Mönchsgeier auf die Pelle rückte, war eindeutig klar, dass es wirklich das Duisburger Geiermädchen ist. So frech und vorwitzig ist sonst kein Geier! ;-) Hatte sich schließlich auch in Duisburg immer wieder mit den Stachelschweinen im Gehege angelegt, allen schmerzhaften Pieksern zum Trotz!
Ach, ist das schön, die Kleine wiederzusehen!
Was für eine schöne, junge Geierin!!!
Bis die Gute mit ihren neuen Freunden durch die Voliere flattern kann, wird es allerdings noch eine Weile dauern. Die Federn müssen natürlich erstmal nachwachsen.
 
Auf praktisch jedem Stützpfeiler der großen Voliere nisteten Storchenpaare. Teilweise klapperten sie so laut alle hektisch durcheinander, dass ich nicht wusste, ob ich lachen oder die Ohren zuhalten soll. Ob die Geier sich bei diesem Lärm überhaupt entspannen können???
Die weiteren Mitbewohner der Duisburger Gänsegeierin werde ich im nächsten Artikel vorstellen!