... nein, ich spreche es NICHT aus! Dafür ist der Storch hier viel zu süß ;-)
Kurz nachdem ich ihn heute morgen wieder freigelassen hatte, war er plötzlich nirgends zu sehen. Aufgrund seiner Größe kann ich ihn normalerweise quer durch die Volieren von VulPro irgendwo entdecken, aber diesmal nicht. Ein wenig besorgt ging ich also auf die Suche und fand ihn auf der Rückseite der Brutvoliere auf einem Sandhügel stehen. Offenbar hatte er bei Wind und Niesel den höchsten Ort der Farm aufgesucht, um ein paar Flugversuche zu starten.
Total niedlich. Immer wieder drehte er sich um zur Voliere und beobachtete die Kapgeier, wie sie in den Windböen vergnügt mit den Flügeln flatterten - nur um das im nächsten Moment nachzumachen. Muss tröstlich für ihn sein, wenn er sieht, dass auch viele der Geier nur noch einen Flügel haben.
Im Gegensatz zu gestern war er heute zum Glück wieder etwas anhänglicher, obwohl Kerri mich schon gewarnt hat, dass die Vögel normalerweise nicht lange zahm bleiben. Mittags kam er jedoch wieder quer über das ganze Farmgelände gelaufen und bettelte mich für Küken an.
Wer kann da schon widerstehen!? Also schnell zwei Küken aus dem Eisfach geholt, halbwegs in Wasser aufgetaut und ihn gefüttert.
Unser Kapgeier-Mädchen mit dem frisch amputierten Flügel erholt sich sehr schnell. Heute hat sie schon mit vollgefressenem Kropf ihr Häuschen verlassen. Wahrscheinlich kann sie in ein paar Tagen bereits in einer gro0e Voliere entlassen werden.
Ihre Nachbarn, der neue Weißrückengeier und der Kapgeier aus der Brutvoliere, konnten bereits heute schon umziehen: Der Kapgeier zurück in die Brutvoliere und der Weißrückengeier in die Großvoliere mit den anderen Weißrückengeiern, Kapgeiern und drei Ohrengeiern. Zur großen Freude des Storches hatten sie ihr morgendliches Aas nicht aufgefuttert, so dass er die Reste bekommen konnte. Zur Abwechlung mal Kuh statt Küken.
Als die Sonne für einen Moment herauskam, konnte ich endlich auch den neuen Palmgeier ablichten. Er ist eine Dauerleihgabe, kann allerdings nicht richtig fliegen. Daher legt er nun zusammen in der Falken- und Eulen-Voliere.
In dieser Voliere lebt ja auch die tapfere Kapgeier-Dame mit dem gebrochenen Bein und der Krallenprothese. Leider gibt es keine guten Nachrichten. Es geht ihr einfach nicht besser und wir können hier nichts mehr für sie tun. Sie würde ihr Leben lang schrecklich humpeln und würden wir die Prothese abnehmen, dann ginge es gar nicht mehr. So eine Qual kann man der tapferen Geierin einfach nicht zumuten. Morgen früh bringt Kerri sie zum Tierarzt für eine letzte Diskussion, was man noch ausprobieren könnte. Aber vermutlich wird sie eingeschläfert :-( Total traurig, wo sie doch so hübsch und tapfer ist. Aber wahrscheinlich ist es wirklich das Beste für sie, schnief. Auch wenn dieses Thema schon vor über einer Woche aufkam, hatte ich es total verdrängt und war jetzt nur froh, dass der Geier mit dem gebrochenen Flügel überlebt hat. Umso größer der Schock heute!
Es gab leider direkt noch eine zweite traurige Nachricht bzw. ich war sogar die Entdeckerin. Wir hatten ja vom Tierarzt vor zwei Tagen eine neue, sehr hübsche Eule bekommen, für die der Tierarzt nichts mehr machen konnte und die eigentlich ausgewildert werden sollte, sobald sie hier zu Kräften kommt und sich an die Gegend gewöhnt. Vorletzte Nacht hatte sie von ihren vier Küken nur eines angerührt. Heute Mittag wollte ich nachschauen, wieviel sie denn diese Nacht verschlungen hat... und da sah ich sie auf der Seite auf dem Boden liegen, versteift, tot! Wir wissen nicht genau, woran sie gestorben ist, denn auch der Tierarzt wusste ja nicht mehr weiter. Vermutlich verhungert, aber keine Ahnung, warum sie nicht fressen wollte. Schade, sie war wirklich ein sehr hübsches Tier.
Ich wusste ja, dass ich hier mit dem Tod von Geiern (und anderen Tieren) konfrontiert werden würde, aber dennoch ist es sehr traurig das mitzuerleben. Aber natürlich vergesse ich nicht die vielen, vielen Tiere, die hier erfolgreich wieder aufgepüppelt werden und entweder gemütlich in den Volieren bzw. im Brutprogramm weiterleben oder sogar wieder ausgewildert werden können. Also versuche ich nicht zu sehr die Verluste zu betrauern, sondern viel mehr die Erfolge zu feiern.
Falls sich jemand fragt, warum ich bisher nicht auf die anderen Geierarten hier bei VulPro eingegangen bin: Ich hatte eigentlich geplant ihnen Sonderartikel zu widmen, wenn ich genug Bilder habe. Aber jeden Tag überschlagen sich hier die Neuigkeiten, so dass ich noch nicht dazu gekommen bin. Berichte über die fünf Ohrengeier (siehe Bild), den Weißkopfgeier (bzw. Wollkopfgeier), die anderen beiden Palmgeier und die zwei Andenkondore werden nach und nach folgen!
Mittwoch, 3. April 2013
Da brat mir doch einer...
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