Samstag, 22. Juni 2013

Wie ein Bienenschwarm

Heute früh hatten wir eine große Besuchergruppe (65 Kinder und Eltern) bei VulPro. Zunächst gab es eine Kind-gerechte Geierpräsentation, die ich bisher selber noch nicht gesehen hatte und die Kinder arbeiteten überraschend fleißig mit und versuchten alle Fragen zu Geiern selber zu beantworten. Anschließend gab es noch eine Führung zu den Volieren. Das Kamerateam, das vier Tage lang das Geschehen bei VulPro filmen wollte, war natürlich die ganze Zeit dabei. Als gegen 11 Uhr der letzte Gast abgereist war, machten wir uns auf den Weg nach Thabazimbi, um dem Kameratema die Kapgeier-Kolonie Kransberg im Marakele National Park zu zeigen. Netterweise durfte ich wieder mit. Ich liebe diesen Ort!!!
Da wir erst am frühen Nachmittag dort ankamen, waren diesmal überraschend viele Tiere unterwegs. Wir fuhren zügig zur Kolonie durch, um vor Sonnenuntergang noch ein paar Stündchen dort verbringen zu können, daher blieb keine Zeit die anderen Tiere zu fotografieren. Ich konnte aber Zebras entdecken, viele Gnus, Kudus, verschiedene Springbockarten, Warzenschweine, zwei weibliche Strauße und ein Männchen, das so groß wie eine Giraffe war!!! So ein Riesenvieh habe ich ja noch nie gesehen! Das schwarzweiße Federbüschel mit endlos langen Beinen hat doch tatsächlich von oben auf einen Baum herabgeblickt! Wahnsinn!
Im Nationalpark angekommen fährt man nochmal gut 45 Minuten bis hoch auf die Bergkette und weitere 30 Minuten Wanderung zu Fuß bis zur Kolonie. Entgegen der optimalen Wettervorhersagen wehte der Wind von der schlechtesten Richtung, so dass leider kaum Geier in der Luft waren. Jedenfalls nicht an unserem tollen Beobachtungsplatz. Dennoch war es mal wieder wunderschön dort, vor allem im milden Licht des Nachmittages.
In der Ferne konnten wir 20 Geier kreisen sehen und hin und wieder schwebte einer auf uns zu, um in seinem Nest an der Felswand unter uns zu landen.
Das Kamerateam war sichtlich beeindruckt von der schönen Landschaft - auch wenn es natürlich extrem schade war, dass wir ihnen nicht die Geiermassen zeigen konnten, die sonst über uns, unter uns und auf Augenhöhe um uns herum schweben.
Als die Sonne langsam immer weiter Richtung Horizont rückte, konnten wir in der Ferne plötzlich eine riesige schwarze Wolke entdecken, wie ein großer Bienenschwarm. Hunderte Geier!!!
Vergnügt kreisten sie in der Thermik und bildeten immer schönere Formationen.
Schwer zu erkennen, aber jeder schwarzer Punkt in der Luft ist ein Geier!
Kerri...
Kurz vor Sonnenuntergang machten wir uns auf den Weg zurück zum Auto, um noch im Hellen dort anzukommen. Während wir dann langsam die Bergkette hinunter fuhren, färbte sich der Himmel in die wunderschönsten Rottöne und die Sonne versank hinter den Bergen. Auch wenn wir diesmal deutlich weniger Geier aus der Nähe beobachten konnten, dieser Ausflug war mal wieder wunderschön!!!

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