Das eigene Ei war leider nicht befruchtet, aber vielleicht bekommen sie ja dennoch ein Küken untergeschoben!?
Fütterungszeit beim Black Eagle.
Ich mag den Andenkondor trotzdem! Auch wenn ich ihm eine Krallenweite über den Weg traue...
Da die Geier alle so verliebt sind, brauchen sie natürlich immer wieder frisches Nistmaterial. Die Bäume sind mittlerweile fast kahl, aber ein paar Zweige konnte ich noch auftreiben.
Ich hatte die Brutvoliere kaum mit dem Sack Nistmaterial betreten, da flatterten mich bereits die ersten Geier begeistert über den Haufen.
Sofort ging das Gerangel um die besten Zweige los.
Das Ei vom Kalahari-Paar, meinem Lieblingsgeierpaar. Die beiden kenne ich noch sehr gut aus den letzten Jahren, weil sie einfach die süßesten von allen sind. Beide haben je einen Flügel amputiert, jeweils den entgegengesetzten. Dennoch schnappen sie sich immer wieder das beste Nistmaterial und gehen einfach liebevoll miteinander um.
Aber die anderen Geierpaare sind natürlich auch sehr süß und es ist toll sie beim Brüten zu beobachten.
Percy hat wie immer das größte Nest, das er auch sehr rabiat verteidigt.
Bei der Gelegenheit habe ich noch schnell in der hintersten Ecke der Voliere ein Dummy Ei eingesammelt, das mal wieder von seinen Tollpatscheltern aus dem Nest gerollt wurde. Mittlerweile schaffe ich es sogar schon beim ersten Versuch das Ei den Felsen hinauf ins Nest zurückzuwerfen.
Nur die Palmgeier zeigen bisher keine romantischen Gefühle.
Ganz im Gegensatz zu dem verliebten Ohrengeier-Paar in der gleichen Voliere, das sich heute ganz süß mit Stöckchen gegenseitig zum Nestbau aufgefordert hat. Es wäre so schön, wenn es bei den beiden endlich klappen würde.
Mit dem Schnabel schiebt er seiner Angebeteten das Nistmaterial vor die Krallen (jedenfalls nehme ich einfach mal an, dass es das Männchen ist).
So sieht Ohrengeier-Zuneigung aus:
Nebenan in der Großvoliere haben in den letzten Tagen zwei Weißrückengeier überraschend häufig miteinander kopuliert. Über Nacht haben sie sich ein richtiges Nest in dem Autoreifen gebaut, der als Nisthilfe dienen sollte. Ein Geier lag sogar bereits in vielversprechender Pose im Nest, als würde er ein Ei ausbrüten.
Sowas muss unterstützt werden, mit einem Haufen Stöckchen als Nistmaterial. Allerdings schienen sich auf die anderen Volierenbewohner für neues Spielzeug zu interessieren...
Auch heute versuchte die Andenkondor-Dame wieder verzweifelt ihren Partner zu bezirzen. Der alte Trottel hat aber noch immer nicht reagiert. Irgendwie ist die hübsche Dame doch viel zu schade für ihn, wenn er sie so ignoriert.
Der vergiftete Weißrückengeier wurde heute kurz in die Großvoliere entlassen. Da er aber noch immer zu geschwächt ist und die anderen Geier das direkt bemerkt haben, wurde er wieder eingefangen und zu den Weißkopfgeiern gesteckt. Dort gefällt es ihm sehr gut und er ist sichtlich weniger aggressiv uns gegenüber als in dem kleinen Hospital Camp. Sind allerdings Leute in der Nähe der Voliere, so greift er die beiden Weißkopfgeier gerne auch mal mit kräftigen Schnabelbissen und -hieben an.
Als ich nachmittags mit einer Schubkarrenladung voll Aas in die Open Enclosure wollte und eher zufällig den neuen Hintereingang nutzen wollte, saß direkt an der Tür ein Geier. Zuerst fand ich das ja noch niedlich und wollte versuchen ihn mit der Schubkarre zu vertreiben. Da er sich aber keinen Zentimeter bewegte, wurde ich doch skeptisch, ob mit ihm alles in Ordnung ist. Als mir auffiel, dass es sich um den Kapgeier mit frisch amputiertem Flügel handelte, habe ich sofort Kerri informiert. Der arme Geier ließ sich ohne Probleme auf den Arm nehmen und ins Hospital Camp bringen. Er atmete sehr schwer und laut und sah aus wie ein Häufchen Elend. Irgendwie finde ich es aber total schlau von ihm, dass er in den hintersten Winkel der Voliere direkt zur Tür gelaufen ist und dort gewartet hat, wo er vor den anderen Geiern und den vielen wilden Marabus am besten in Sicherheit war. Und wirklich Glück gehabt, dass ich ausgerechnet diesen Eingang nehmen wollte, sonst hätten wir den armen Kerl ja nie entdeckt.
Zur Aufheiterung machten die beiden fetten Hühner später auf sich aufmerksam, indem sie durch die neue Glastür der Garage glotzten. Echte Sympathiehühner!
Ansonsten habe ich heute wieder ganz viel Zeit im Geierrestaurant verbracht, wo es aus allen Richtungen Geier und Marabus vom Himmel regnete bzw. wehte. Der Sturm war nämlich wirklich recht stark und er hält immer noch an! Mehr zum Geierrestaurant im nächsten Artikel.
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