Dieses Mal hat es das Paar geschafft, auf das wir bereits seit längerer Zeit getippt hatten: B566 und B415.
Morgens versuchten wir das Ei gegen ein Dummy-Ei auszutauschen, weil das Nest ziemlich gefährdet liegt. Einige andere Nester sind drumherum und die Geier streiten oft. Dabei ist bereits einige Male ein Geier in das fremde Nest "abgestürzt" und wir wollen ja nicht, dass ein Ei ruiniert wird. Von Boden her wäre es ja relativ einfach das Ei im Nest in der "1. Etage" auszutauschen, aber am Boden haben Percy und Partnerin ihr Nest und sind gerade in den letzten Tagen sehr aggressiv.
Also von der Seite über den Felsen anschleichen, aber die Geier finden das natürlich gar nicht spaßig.
Auch der Versuch über die andere Seite wird direkt wütend unterbrochen. Außerdem kommt man dort auch wiederum mit dem Eck-Boden-Brutpaar und dem Autoreifen-Paar in Berührung...
Fauchend und hissend wird das Ei verteidigt.
Nochmal ein Versuch über die andere Seite, aber keine Chance. Also dürfen die Geier das Ei behalten.... vorerst!
Das Nest liegt wenige Zentimeter zu hoch gelegen, so dass ich keinen Blick ins Nest werfen konnte. Nur einmal kurz sah ich ein Stück vom Ei, als Mama-Geier das Ei mit ihrem Schnabel zurechtgerückt hat. Hier im Bild sieht man das Ei nur mit viel Fantasie, der dünne weiße Streifen unten in der Mitte, unterhalb des großen Zehs.
Das Pärchen vom gestrigen Ei bebrütet vorbildlich das Dummy-Ei.
Der Geier-Mann vom Reifenpaar macht einen super Job.
Und Percy samt Partnerin baut sein Nest weiter aus...
...leider auch mit abgenagten Gerippen von Stinkeferkeln.
Das Kalahari-Paar bewacht sein stattliches, neues Nest und bereitet alles für ein Zweit-Gelege vor.
Bei einem Kontrollrundgang am frühen Nachmittag dann aber der Schock: Das Geier-Männchen vom heutigen Ei brütet nicht, sondern sitzt minutenlang im Nest, als würde es schlafen!!! Wenige Minuten später nochmal nachgeschaut, immer noch der gleiche Anblick. Also schnell zweiter Versuch das Ei durch ein Dummy-Ei zu ersetzen. Dummy-Eier werden übrigens 30 Sekunden in der Mikrowelle vorgewärmt, damit sie dem eigentlichen Ei mehr ähneln.
Kaum kommen wir mit dem Dummy-Ei zurück, brütet der Geier-Mann scheinheilig im Nest. Aber dennoch Pech gehabt, das Ei kommt weg!!!
Die Geier-Dame war gerade mit ihren Gedanken und ihrem Kopf tief im Aas, aber als sie die Bedrohung am Nest sah, kam sie sofort wütend angeflattert.
Für einen Moment war der Geier-Mann natürlich überfordert, weil er plötzlich zwei Eier im Nest liegen hatte. Dieser Moment der Verwirrung wurde sofort genutzt, um das richtige Ei unter seinem Gefieder hervorzuholen und in den sicheren Inkubator zu bringen.
Offenbar war das Ei bereits merklich abgekühlt. Hoffentlich ist dennoch alles in Ordnung! Der Geier-Mann brütete jedenfalls weiter auf dem Dummy-Ei und beruhigte sich schnell.
Jetzt sind es bereits vier Geier-Eier im Inkubator plus eines im Autoreifen-Nest! Super!!!
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