Der "Bienenstich"-Geier:
Das Fressen kann beginnen!
In der Brutvoliere mussten die Geier vorerst auf ihr Futter warten, da wir morgens nur diese Ziege hatten. Durch die Fressgeräusche in der Nachbarvoliere wurden die Geier allerdings angelockt, so dass sie bedrohlich nahe ans Nest meines Lieblingspaares heranrückten. Das süße Pärchen verteidigte sein Nest aufopferungsvoll...
...umso trauriger meine Entdeckung, dass das Weibchen eine blutverkrustete Wunder auf der Stirn hatte. Hoffentlich verheilt das wieder gut!!!
Es ist so süß anzuschauen, wie synchron die beiden sich immer wieder verhalten:
Das Pärchen gehört einfach zusammen!!!
Mittags kam dann eine neue Aaslieferung: Ein riesiges Schwein für nebenan und ein paar Ferkel für die Brutvoliere (die Reste des Schweines wurden später aber rüber in die Brutvoliere getragen, damit auch diese Geier satt werden).
So sieht es aus, wenn 36 hungrige Geier die Schubkarre mit den Ferkeln erspäht haben:
Die Tür einen Spalt weit aufgehalten, die aufgeschlitzten Ferkel schnell in die Geiermenge geworfen und Tür wieder zu. Möge das Fressen beginnen:
Kung Fu Sprung Richtung Aas:
Total lustig, wie die Geiermenge durch die Voliere rast, sobald sich ein Geier einen dicken Aasbrocken gekrallt hat und damit abhauen möchte. Dieser (hintere) Pulk von Geiern rannte kreuz und quer durch die Voliere, bis auch der letzte Fitzel verschlungen war.
Das wilde Fressen und die gierigen Laute lockten natürlich auch die wilden Geier der Umgebung an. Schon bald schwirrten gut 20 Geier am Himmel und einer landete sogar auf der Wiese. Sorry, Geier, solange die Bauarbeiten hier nicht beendet sind, gibts kein Aas im Geierrestaurant. Etwas müsst ihr euch noch gedulden, bis die neue Andenkondor-Voliere an der Rückseite der Brutfelsen fertig gebaut ist.
Die zahme Geierdame "Mouse" mit der Markierung "KOA" war überraschend aggressiv, als es ums Fressen ging. Hätte ich ihr gar nicht zugetraut!
Romantische Nachmittagsstimmung...
Die erweiterte Brutvoliere: Der linke Teil mit den im wahrsten Sinne des Wortes beschissenen Felsen ist der alte Teil, rechts der neue Teil. Offenbar ist dies weltweit die einzige Brutvoliere dieser Art! Vielen großzügigen Sponsoren sei Dank! Schade, dass aufgrund der hohen Kosten nicht jedes Geiercenter so einen Geiertraum errichten kann!
Hier die kompletten Brutfelsen ohne Stützpfeiler im Bild.
Weil der neue Fischadler (oder Schreiseeadler genannt) noch immer nicht seine Futterküken anrühren wollte, musste er nach dem gestrigen Abend auch heute wieder zwangsernährt werden. Als hätte er es geahnt, versteckte er sich erstmal unter der Volierendecke. Ohne Witze, er hing da wirklich den halben Tag so! Ich habe das Bild NICHT auf den Kopf gestellt!!! ;-)
Erinnert mich wirklich ein bisschen an die süße Fledermaus "Baty", die in Nepal des Öfteren nachts von meinem Duschkopf hin.
Als der Adler dann endlich seinen sicheren Platz in luftiger Höhe verließ, konnte Walter ihn einfangen und die Fütterung beginnen.
Gestern hatte Kerri mir genau erklärt, wie ein Adler zwangsernährt wird. Während einer seine Krallen sichert, kann der andere sich langsam neben den Adler setzen und seinen Kopf festhalten. Am besten mit Zeigefinger und Daumen am Kiefer, so dass man mit einem Finger den Schnabel aufschieben kann. Sobald die Zunge des Adlers unten ist, kann man das Futter drauflegen. Damit die Küken besser runtergeschluckt werden können, haben wir ihnen die Beine ausgerissen und mit dem Hinterteil voran in den Schnabel gesteckt. Den Kopf des Kükens muss man dann anschließend tief in den Hals des Adlers stopfen, weil er sonst im Schnabel quersitzen könnte. Ist das Küken noch nicht ganz verschluckt, kann man ein paar ausgerupfte Hühnerbeinchen hinterherschieben, damit der Adler schlucken muss.
Soviel zur Theorie, auf zur Praxis:
Ich habe tatsächlich einen Fischadler mit riesigem Schnabel zwangsernährt!!! Unglaublich, was ich hier in den ersten Tagen bereits alles erleben kann!
Als der Seeadler satt war und einen vollen Kropf hatte, wollte ich die übrigen beiden Küken unserem Storch geben. Dem Armen musste nach einer Stromleitungs-Kollission ein Flügel amputiert werden (gut verheilte Wunde siehe Bild).
Natürlich kann der Arme damit nicht mehr fliegen, aber er kann dennoch
ausgewildert werden. Zumindest auf der Farm von VulPro. Damit er aber
zur Fütterung angelaufen kommt, muss er ans Gefüttert-Werden gewöhnt
werden. Daher habe ich seit Tagen versucht sein Vertrauen zu gewinnen.
Mit großem Erfolg, denn während er die ersten Tage noch panisch in die
hinterste Ecke seiner kleinen Rehabilitations-Voliere geflohen ist, kam
er in den letzten Tagen immer näher und näher. Heute Morgen bis auf
knapp einen Meter - und hat seit wenigen Tagen bereits meine
zugeworfenen Küken aus der Luft gefangen. Vorhin dann aber der große
Erfolg: Das letzte Küken hat er mir tatsächlich aus der Hand
gefressen!!! Bin so stolz auf mich!!! Jetzt kann ich es natürlich nicht mehr abwarten ihn morgen früh wieder zu füttern und zu schauen, ob er sich das auch morgen früh wieder traut. In jedem Fall bereits ein riesen Erfolg!!!
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