Schon im Eingangsbereich stießen wir auf den ersten Hinweis zum Weltgeiertag in Form einer Ankündigungstafel. Hoffentlich schenken möglichst viele Besucher diesem Hinweis Beachtung.
Natürlich ging es sofort zur Geiervoliere, wo 8 Gänsegeier, 3 Schmutzgeier und 1 Mönchsgeier leben.
Zwei der Gänsegeier sind Nachzuchten aus dem Zoo Duisburg. Insgesamt sind alle Gänsegeier noch sehr jung. In diesem Jahr gab es zwar das erste Ei, aber es war unbefruchtet. Ich drücke die Daumen, dass es im nächsten Jahr dann endlich klappt!
Der Mönchsgeier heißt "Gustl", ist aber ein Männchen. Das Geierküken wurde damals liebevoll von Hand aufgezogen und ist daher sehr an den Menschen gewöhnt. Leider wurde es im Kinderalter zweimal fallen gelassen, so dass sich das arme Tier die Flügel mehrfach gebrochen hatte. So etwas verheilt bei Geiern leider nicht mehr, also ist der arme Geier flugunfähig und läuft die ganze Zeit am Boden herum.
Die Schmutzgeier haben bisher noch keine Anstalten gemacht zu brüten, aber der Zoo hofft auch hier auf eine erfolgreiche Verpaarung.
Zur Feier des Weltgeiertages gab es den ganzen Tag über einen Geier-Informationsstand neben dem Geiergehege mit einigen Schautafeln und Infos. Leider war der Stand nur sporadisch besucht. Trotz aller Bemühungen brauchen Geier wohl noch mehrere solcher Aktionen, um endlich Beachtung geschenkt zu bekommen.
Die kuppelförmige, große Geiervoliere wurde bereits 1920 gebaut und war damals ein großer Vorreiter. Auch zur heutigen Zeit finde ich sie noch immer vorbildlich, da die kleineren Schmutzgeier ihre Runden durch die Voliere fliegen können und auch für Gänsegeier gibt es genug Platz. Es gibt Felsen und Brutklippen, Bäume und viele Sitzmöglichkeiten, ein Wasserbecken... alles was ein Geierherz begehrt.
Gääähn.
Gemütliches Abhängen im Baum...
...oder auf der Brutbox.
Um 11 Uhr fand der Geier-Talk mit dem früheren Kurator Bernd Geidel. Leider war außer uns nur ein weiterer Zoobesucher eingetroffen, der sich die Geier-Infos anhören wollte. Schnell fanden Herr Geidel und ich heraus, dass wir gemeinsame Geier-Bekannte haben, darunter Hans von der EGS Haringsee, der vor Jahren dem Zoo Dresden viel bei der Umgestaltung der Volieren und der Verpaarung von Geiern geholfen hat. Die Geiergemeinde ist einfach klasse! Zwei Stunden fachsimpelten wir über die Geier im Zoo Dresden und Geier allgemein, ein wirklich tolles Gespräch. Dafür hat sich die weite Anreise mehr als gelohnt! Nur schade, dass sich die anderen Zoobesucher diese Informationen haben entgehen lassen.
Ich sehe es genau wie Herr Geidel: Die Tierpfleger können den Besuchern einfach viel besser die einzelnen Tiere näherbringen als "allgemeine Zooführer", die eher oberflächlich die verschiedenen Tierarten vorstellen. Nur die persönlichen Geschichten, Erlebnisse und Anekdoten lassen den Funken überspringen eine Tierart zu akzeptieren und zu mögen, die man vielleicht vorher gar nicht beachtet hat.
Nach dem ausführlichen Geier-Gespräch schauten wir uns noch schnell einen Teil des restlichen Zoos an, bevor es um 14 Uhr direkt wieder zur Geierfütterung ging. Am Raubtiergehege gab es erneut Hinweise auf Geier.
Der Zoo Dresden unterstützt verschiedene Artenschutzprogramme. Darunter auch finanziell die Nachzucht und Wiederansiedlung von Gänsegeiern und Kalifonischen Kondoren.
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