Knochen knack I

Wie ein Bartgeier seine Leibspeise, bis zu 30 cm lange Knochen, am Stück verschlingt, wollte ich mir in der Eulen- und Greifvogel-Station Haringsee (EGS) natürlich gerne live anschauen. Bei diesem Anblick muss einem doch selber der Hals wehtun... Zugegeben, aufgrund mangelnden Großwildes stand uns in der Woche meines Besuches leider kein 30 cm Knochen zur Verfügung, aber die beiden größten Knochen legten wir sofort zur großen Vorführung zur Seite und entfernten die Fellreste. Hat ein Bartgeier die Wahl zwischen Fleischhäppchen und lecker blankem Knochen, so eilt er zielstrebig zum Knochen! Beste Gelegenheit also mit der Kamera im Anschlag zu lauern. Von Aas hack kann hier ja irgendwie nicht die Rede sein, daher passt wohl bei Bartgeiern eher der Ausdruck Knochen knack ;-)

Man möchte meinen beim Anblick dieses köstlichen Knochens strahlen die hübschen Augen des Bartgeiers noch schöner denn je!

Glücklich wurde der Knochen sofort gesichert und im Schnabel ein Stückchen durch die Voliere getragen.

Mit dem Schnabel wurde der Knochen immer wieder in eine gute Position gerückt, um anschließend mit einer ruckartigen Bewegung in den Schnabel geworfen zu werden. Etwa wie Menschen, die versuchen sich lässig eine Erdnuss in den geöffneten Mund zu werden. Ein paar Futterversuche schlugen fehl und der Knochen fiel zu Boden bzw. wurde halb im Schnabel hängend wieder ausgespuckt.

Dann ging alles plötzlich so schnell, dass die Kamera mit dem Auslösen leider nicht mehr hinterher kam. Schnabel auf, Knochen rein...

...und sofort verschluckt!

Zweimal den Hals nach links und rechts bewegt, nochmal kräftig geschluckt und vom Knochen ist nichts mehr zu sehen! Mjammi!