Die Ausquartierten mit ihrem 84 Tage jungen Küken gönnten sich ein Nachmittagsschläfchen im Nest.
Leider wurden sie schon bald in helle Aufregung versetzt, weil sich eine ganze Horde Tierpfleger hinter den Kulissen näherte. Sofort wurden die Geiereltern panisch und fingen leider an sich zu übergeben. Das Küken lief verängstigt hinter seinen Eltern her aus dem Nest und kauerte sich in eine Ecke des Geheges auf den Boden. Dort konnte es von den Tierpflegern mühelos eingesammelt werden, während die Eltern gestresst und schockiert zusahen. Ein herzzerreißender Anblick!
Außerhalb des Geheges wurde das Küken untersucht. Ich nehme mal an, dass es ein paar Federn und etwas Blut lassen musste für eine Geschlechtsbestimmung.
Nur kurze Zeit später wurde das verängstigte Geierkind behutsam in die Voliere zurückgetragen.
Nach einer Schrecksekunde richtete sich der Junggeier auf, streckte den Hals nach vorne und trippelte schnell zu seinen Eltern.
Die Aufregung war allerdings noch nicht vorbei, denn auch einer der Geiereltern wurde eingefangen, diesmal mit einem Kescher. Davon halte ich persönlich ja gar nichts, weil sich die Tiere viel zu leicht verletzen können. Hätte gerne meine Hilfe angeboten und das Vieh von Hand eingefangen, aber das wäre ja sowieso nicht erlaubt gewesen. Zum Glück wehrte sich der Geier nicht so viel und konnte schnell im Gehege untersucht werden.
Kurze Zeit später schienen sich die Geier aber wieder von dem Schreck erholt zu haben und ihre gefüllten Kröpfe ließen die Vermutung zu, dass sie sich ein genüssliches Aas hack auf den Stress gegönnt hatten.
Was für ein stattlicher Prachtgeier!!!
Im Großgehege nebenan spielten die Marabus verstecken im hohen Gras, das zur Zeit nicht gemäht wird, um das 72 Tage junge Geierküken nicht zu stressen.
Mamageier.
Papageier bei der Kükenwache.
Eine wahre Schönheit!!! Ich bin immer wieder begeistert, wie schön die Evolution Geierkinder gestaltet hat.
Nachmittagssnack.
Nach einer Weile schien das müde Küken seinen schweren Kopf nicht mehr hochhalten zu können und kuschelte sich auf seinen Flügel.
Während sich die beiden Gänsegeierküken hierzulande also prächtig entwickeln, hat heute 9000 km weiter südlich in Südafrika bei VulPro das erste Kapgeierküken der Saison begonnen in seinem Ei zu fiepen und steht somit kurz vor seinem Schlupf. Ich drücke meinen Freunden und allen Geiern dort die Daumen, dass in den nächsten Wochen viele süße Geierküken das Licht der Welt erblicken und zum Erhalt ihre Art beitragen werden!!!
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