Auf beiden Nestern lag ein Geier und hat gemütlich in der Sonne gebrütet. Ob es Mama oder Papa waren, konnte ich als Nicht-Geier-Experte leider nicht feststellen. Der jeweils andere Partner ist im Gehege herumspaziert bzw. geflattert.
Als ich das Exilgeierpaar beobachtet habe, flog gerade einer der aufdringlichen Graureiher ziemlich nah vorüber. Der nichtbrütende Geier humpelte aufgerecht hinter dem Reiher her. Er wirkte dabei sehr aufmerksam und besorgt um sein Nest.
Bei Papageier war gerade Futterzeit und der Tierpfleger hielt sich im Gehege auf. Deshalb herrschte große Aufregung. Mehrere Graureiher machten sich des Mund- bzw. Schnabelraubs schuldig. Und die Perlhühner kreischten aus vollem Hals.
Von all dem ließ sich der brütende Geier nicht aus der Ruhe bringen. Zum Glück auch nicht von den Zoobesuchern, die sich an der kleinen Absperrung versammelt hatten und Fotos machten.
Glücklicherweise gelang es mir den netten Geierpfleger ins Gespräch zu verwickelt. Er bestätigte, dass jedes Geierpaar ein Ei hat. Das Papageier-Paar brütet seit etwa vier Wochen; das andere Paar ein paar Tage länger. Beide Paare haben also noch weitere vier Wochen Brutzeit vor sich.
In dieser Zeit heißt es: Daumen drücken! Die Füchse, die nachts im Zoo ihr Unwesen treiben, sind nach wie vor ein Problem. Außerdem hat der Geierpfleger mir nochmals von dem Pech im letzten Jahr erzählt, in dem ein Ei unbefruchtet und das andere auf unerklärliche Weise zerbrochen war.
Bisher verhalten sich die Geiereltern in dieser Brutsaison vorbildlich. Wir dürfen also hoffen, dass man in Duisburg bald wieder ein oder vielleicht sogar zwei Flauschküken beobachten kann. Viel Glück!
Text und Fotos: Caroline Stollmeier
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen