Als Auftakt zum Geburtstagswochenende ging es nämlich heute mit einer lieben Freundin in den Burgers Zoo im Niederländischen Arnhem. Das ist ja seit meiner Kindheit mein absoluter Lieblingszoo und als i-Tüpfelchen gibts dort viele prachtvolle Krummschnäbel unterschiedlicher Arten.
Bereits im Vorfeld hatte ich auf der Homepage des Zoos gelesen, dass im Frühjahr ein kleines Königsgeierküken geschlüpft ist. Dies war umso überraschender, weil seine Eltern erst Anfang des Jahres als neues Brutpaar zusammengeführt wurden. Zum Zeitpunkt der Meldung war die kleine Königsgeierfamilie noch hinter den Kulissen. Daher konnte ich es auch kaum glauben, als ich im "normalen" Königsgeiergehege plötzlich ein fettes, flauschiges Flaumknäuel sah, das offenbar ein Königsgeierjungtier war!!!
Diese flauschige Schönheit hat mich direkt an ein Pinguinküken erinnert, dass aufgrund seines flauschigen Winterfelles doppelt so fett wie seine Eltern ist. Hehe, hätten die farbenfrohen Königsgeiereltern nicht direkt nebenan gesessen, so hätte ich vermutlich gar nicht erkannt, dass ich ein Geierküken vor mir habe! Bei so viel flauschigem Fell muss die Gefiederpflege natürlich besonders gründlich sein, daher war das süße Schätzchen auch pausenlos damit beschäftigt.
Sowas Niedliches bekommt man nicht oft zu sehen!!! Kann es noch immer nicht fassen, dass es nicht mehr hinter den Kulissen sondern frei sichtbar war. Was für ein Glücksmoment, dieses Prachtküken bewundern zu dürfen!
Einmal kurz die Schwanzfedern heben und raus mit dem verdauten Aas.
Netterweise hat sich das Küken sogar einmal im Kreis gedreht, damit ich es von allen Seiten bewundern konnte!
So ein liebes Ding, kann mich noch immer nicht sattsehen!!!
Mein Lieblingsbild! So jung und bereits so elegant! Eine Naturschönheit!!!
Man kann nur erahnen wie flauschig weich der Junggeier wohl sein mag.
Ich will es!!! ;o)
Kaum zu glauben, aber so bunt wie seine Geiereltern wird das kleine Fellknäuel auch irgendwann mal aussehen:
Ich verstehe gar nicht, warum sich die Geiereltern so schüchtern hinter Grünzeugs versteckt hielten. Bei ihrem hübschen Anblick haben sie es doch gar nicht nötig sich zu verstecken!
Happy family: Flauschig weiß auf der linken Seite das Küken, die Eltern versteckt hinterm Grünzeugs in der Mitte und rechts.
Auf der anderen Seite des Besucherganges war eine frisch umgebaute, größere Voliere mit einem weiteren Königsgeierpaar. Der Burgers Zoo ist ja bekannt für seine erfolgreiche Königsgeierzucht und Zuchtbuchführer.
Love is in the air... Auch bei diesem Pärchen wurde fleißig geturtelt, zärtliche Schnabelküsse und Halskrausenknabbereinheiten inklusive. Wer möchte da nicht gerne Königsgeiers Königin sein!?
Coole Viecher!
In der großen, 2011 umgebauten Geiervoliere leben mehrere Gänsegeier und ein Mönchsgeierpaar zusammen. Anfangs hingen die Gänsegeier noch gemütlich auf ihren Brutplattformen oder Sitzstangen ab.
Stretching in der Sonne.
Wenig später wurde dann ein saftiges Stück Aas ausgeteilt und die Geier begannen genüsslich zuzuhacken.
Erst nur zwei, dann drei und als klar wurde, dass das Aas auch wirklich tot war, kamen schon bald die anderen auch noch herbeigeflattert und wetzten gierig ihre Schnäbel.
Aas hack!
Auch einer der beiden Mönchsgeier landete am Aas! Kein Wunder, denn wie sich herausstellte, hat er ein wunderschönes Mönchsgeierküken zu versorgen, dass gierig seinen Hals nach Aasbrei reckte.
Wohl bekommts!
Mönchsgeier am Aas.
Habe schon Ewigkeiten kein so genüssliches Aas hack mehr gesehen. Das letzte Mal in Südafrika...
Aufgrund seiner praktisch ausgewachsenen Größe ist dieser hübsche Gänsegeier nur aufgrund seiner charakteristischen Färbung als Junggeier zu erkennen. Braune, federige Halskrause, schwarze Augen, schwarzer Schnabel, ein Junggeier aus diesem Jahr! In diesen Breiten schlüpfen Gänsegeierküken in Zoos oft im April. Der Kleine wäre dementsprechend vier Monate alt und in diesem Alter bereits ausgewachsen.
Prachtvolle Flügel hat der Junggeier in jedem Fall! Die kindlichen (kükenhaften?) Züge waren jedoch deutlich zu erkennen, als ein Elternteil das Gefieder des Junggeiers mit seinem Schnabel säubern wollte und dieser lauthals fiepend protestierte. Wie sehr ich das Geräusch von Junggeiern vermisst habe!!!
Gefiederpflege durch ein Elternteil, aber nur unter Protest.
Der Burgers Zoo hat 2013 sein 100jähriges Bestehen gefeiert. Daher gibt es entlang einer großen Mauer viele Ausstellungsbilder mit den wichtigsten Meilensteinen der Zoogeschichte. Kein Wunder, dass hier auch die Geier erwähnt werden. 1974 wurde der erste Gänsegeier in die Geiervoliere entlassen. Früher konnte man offenbar die Geiervoliere als Besucher betreten, allerdings nicht mehr seit 1989.
Die Mönchsgeier im Burgers Zoo sind offenbar erfolgreiche Brüter. In der Vergangenheit wurden bereits einige Küken in Frankreich ausgewildert.
Zu meiner großen Freude konnte ich in der hoch gelegenen Nistschale den Kopf eines hungrigen Möncshgeierkükens erkennen. Süßer Fratz!
Das kleine Kerlchen bekam eine ordentliche Portion Aasbrei, schien aber immer noch Hunger zu haben. Wie gut, dass es schon bald Nachschub gab!
Und zu guter Letzt möchte ich natürlich auch die beiden Truthahngeier vorstellen, die frei in der Wüstenhalle herumfliegen dürfen. Diesmal saßen sie ganz lieb Flügel an Flügel auf einem Kunstfelsen.
Synchron-Ausschau nach Aas!?
Kurze Lagebesprechung...
...aber das Warten (oben links) geht weiter, bis sich unten rechts ein lebendes Tier in Aas verwandelt...
So eine traumhafte Geier(küken)ausbeute habe ich im Burgers Zoo noch nie gehabt! Bin restlos begeistert!!! Und es ist verdammt verlockend in ein paar Tagen nochmal hinzufahren!
An alle fleißigen Leser meines Blogs: Ich werde versuchen in den nächsten Wochen auch endlich meine Erlebnisse von der diesjährigen Bartgeierauswilderung in Frankreich und Osttirol unter dem damaligen Datum nachzureichen sowie einige Zooberichte. Es lohnt sich also hin und wieder nochmal zurückzuklicken und nach alten-neuen Artikeln Ausschau zu halten. In diesem Sinne, genüssliches Aas hack!
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