Kurz nach meinem Urlaub bei VulPro in Südafrika fand ich heraus, dass erst vor drei Wochen ein "Geier-Restaurant" im Allwetterzoo Münster eröffnet hat. Dabei handelt es sich zwar nicht um eine Futterstelle für wilde Geier, aber um ein neues Geiermuseum im Ausstellungsraum direkt neben der großen Voliere der Gänsegeier, Mönchsgeier und Sekretäre. Damit stand der Ausflug fürs Wochenende natürlich fest!
Im Vorraum ist ein richtiges Geierrestaurant nach Vorlage des Angkor Centre for Conservation of Biodiversity nachgebildet, mit Fotohintergrund und Kunstgeiern.
Das Museum entstand in enger Zusammenarbeit mit der Vulture Conservation Foundation (VCF) und erklärt mit vielen Schautafeln, Postern und Bildern alles Wissenswertes rund um den Geierschutz weltweit. Unter anderem werden sämtliche Gefahren wie Stromleitungen, Diclofenac und Giftköder vorgestellt, die den weltweiten Geierbestand stark bedrohen.
Ähnlich einer Trophäensammlung werden die vier europäischen Geierarten Gänsegeier, Mönchsgeier, Bartgeier und Schmutzgeier vorgestellt.
Außerdem läuft auf einem Monitor ein Video auf Dauerschleife, dass das handwerkliche Geschick von Schmutzgeiern zeigt. Schmutzgeier gehören nämlich zu den wenigen Tierarten weltweit, die es gelernt haben Werkzeuge zu nutzen. Mit ihrem kleinen Schnabel könnten Schmutzgeier die harte Schale ihrer Leibspeise, Straußeneier, nicht knacken. Daher haben sie gelernt kleine Steine in den Schnabel zu nehmen und auf die Eier-Schale zu schleudern, bis diese bricht.
Mitten im Geiermuseum gibt es einen Picknicktisch, der zum längeren Verweilen einlädt. Außerdem lassen sich die Geier in der Voliere draußen durch große Fenster auch bei schlechtem Wetter beobachten.
Das Museum ist insgesamt sehr liebevoll und kindgerecht gestaltet. Es gibt zum Beispiel auch einen Geier, dessen Augen einem Fernrohr gleichen. Durch das eine Auge lässt sich erkennen, wie "gut" das menschliche Auge ist. Durch das andere Auge hingegen kann man erkennen, wie genial das Geier-Auge im direkten Vergleich ist. Geier können nämlich auf viele Kilometer Entfernung selbst das kleinste Aas erspähen.
Natürlich werden auch die Mönchsgeier und Gänsegeier vorgestellt, die im Allwetterzoo leben. Außerdem gibt es ein großes Holzbuch mit Informationen rund um diverse Geierschutzprojekte wie die Stiftung Pro Bartgeier oder LifeNeophron, die ich selber bereits persönlich kennenlernen durfte.
An diesem Modell lassen sich die Anwohner der Münsteraner Voliere beliebig kombiniert zusammensetzen.
Insgesamt bin ich vom Geiermuseum wirklich begeistert und hoffe, dass es noch viele Jahre bestehen bleiben wird. Vor allem lässt es mich hoffen, dass der Geierschutz endlich auch in Deutschland mehr thematisiert wird!
Sonntag, 10. April 2016
Geierrestaurant vs. Geiermuseum
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