Freitag, 22. Januar 2016

Die Ausquartierten

Bei frostigen Temperaturen und Sonnenschein ging es heute erneut in den Duisburger Zoo. Der Teich für die Pelikane sowie die Geierpools waren teilweise zugefroren.
Ich erreichte das Gänsegeiergehege genau pünktlich zur Marabufütterung. Gierig fingen sie dabei hingeworfenen Fisch aus der Luft auf und schluckten sie in einem runter.
Papageier und seine Dame saßen hingegen auf dem Nest an neuer Stelle, das sie mittlerweile noch weiter ausgebaut hatten.
Ob die beiden nach zwei missglückten Brutjahren in Folge wohl ihrem alten Lieblingsnistplatz die Schuld gegeben haben? Zur Erinnerung: 2014 zerbracht das Ei nur wenige Tage vor dem Schlupf und in 2015 musste das zwei Monate junge Küken nach überraschenden, schweren Verletzungen eingeschläfert werden. Für die stolzen Geiereltern bestimmt nur schwer zu verkraften.
Papageier.
Mamageier.
Bei einem kleinen Spaziergang sah ich zum ersten Mal die Fütterung der Coritrappen. Sie wurden mit haufenweise großen Grashüpfern gefüttert, die sie vergnügt von der Wiese pickten. Am Zaun lauerten derweil einige Hühner, die sich die Grashüpfer reinschlagen, die es aus dem Gehege hinaus geschafft hatten. Die armen Hüpfer waren also vollkommen chancenlos. Interessant war es zu sehen, wie eine Coritrappe beim Flugversuch aussieht. Ich glaube das hatte ich bisher noch nie gesehen.
Die Stars des heutigen Tages waren aber die beiden Ausquartierten, die doch sonst eher so unauffällig sind. Bei meiner Ankunft saßen sie beide gemeinsam in ihrem tollen Nest und rückten sorgfältig mit ihren Schnäbeln die Zweige zurecht.
Immer wieder rannte einer der beiden durch das Gehege, um weitere Stöckchen aus einem Bambusbüschel abzubrechen oder aus Büschen in Zaunnähe abzubrechen.
Stolz kam er daraufhin mit Stöckchen im Schnabel zum Nest zurück...
...wo sofort alles ordentlich verarbeitet wurde. Endlich arbeiteten die beiden mal Schnabel in Schnabel.
Ich würden den beiden so sehr gönnen, wenn sie dieses Jahr ihr erstes Küken großziehen könnten. Die beiden sind ja noch sehr unerfahren, hatten aber nach einem zerbrochenen und einem unbefruchteten Ei im letzten Jahr sogar ein Küken ausgebrütet, das allerdings leider kurz nach dem Schlupf tot aufgefunden wurde. Dieses Jahr sollten sie bereit sein alles richtig zu machen!
So liebevoll habe ich die beiden noch nie miteinander gesehen.
Ich glaube so lange habe ich noch nie an ihrem Gehege gestanden und sie beobachtet, aber ihr Verhalten und Umgang miteinander war einfach zu süß.
Nach einer Weile legte sich ein Geier hin und formten mit der Brust eine Mulde in das Nest. So ein Trichter ist wichtig, damit das spätere Geier-Ei nicht aus dem Nest herausrollen kann.
Nachbesserungen...
Jetzt könnte es eigentlich losgehen!
Daher wird das Brüten auch direkt fleißig geübt.
Toi toi toi, ihr Lieben!!!

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