Wo ließe sich der International Vulture Awareness Day 2014 besser feiern als "unter Geiern" in einem Geier-reichen Zoo? Einer dieser Zoos ist der niederländische Burgers Zoo in Arnhem, der 2013 sein 100jähriges Bestehen gefeiert hat und Königsgeier, Gänsegeier, Mönchsgeier sowie Truthahngeier und Sekretäre beherbergt. Bei drei von vier Geierarten flatterten dieses Jahr zwischen Ende April und Anfang Juni Nachwuchs ins Haus, eine erfolgreiche Brutsaison und super Zeichen für den Geiererhalt. Daher ging es am Weltgeiertag in den Burgers Zoo!
Vormittags saßen die Geier in der Großvoliere noch sehr träge auf ihren Sitzstangen herum.
Erst nach und nach begannen sie müde ihre riesigen Flügel durch kräftiges Flügelschlagen zu lockern.
Ein Aas gab es leider nicht, also hatten sie noch nicht einmal die Motivation aus den Sitzbäumen runter auf den Boden zu flattern. Schade, denn an ihrem Ehrentag wäre ihnen zumindest eine saftige, frische Kuh gegönnt gewesen. Vielleicht gab es die ja nachmittags nach meiner Abreise?
Ob dieser Geier hier wohl erkannt hat, dass ich extra angereist war, um mit dem hübschen Geflügel Weltgeiertag zu feiern? Außer mir schien davon nämlich niemand Notiz zu nehmen und auch der Zoo hatte keinerlei extra Geier-Aktivitäten geplant. Schade.
Das wunderhübsche Gänsegeierjungtier ist am 24.April 2014 aus dem Ei geschlüpft und hat sich prächtig entwickelt. Unter den vielen Altgeiern mit strahlend weißen Halskrausen ist der einzige Junggänsegeier der Voliere leicht an seiner dunklen Halskrause zu erkennen.
Schon bei meinen letzten Besuchen zeigte sich, dass der hübsche Junggeier die elterliche Obhut bereits weitgehend verlassen hat und ausgiebige Streifzüge durch die Voliere unternimmt - im Gegensatz zu dem noch immer ängstlichen Mönchsgeierküken.
So einen Ausblick wünsche ich mir aus meinem Wohnzimmerfenster...
Die stolzen Mönchsgeiereltern waren vormittags überraschend weit von ihrem Nest mit Nachwuchs entfernt. Zwei Gänsegeier saßen auf halber Strecke, was dem Mönchsgeiernachwuchs offenbar nicht ganz geheuer war. So duckte es sich flach ins Nest und zuckte sichtlich zusammen, wenn ein Gänsegeier losflatterte. Aber die Mönchsgeiereltern hielten mit Argusaugen Wache:
Das Mönchsgeierküken ist der jüngste Geiernachwuchs im Burgers Zoo, geboren am 07.Juni 2014. Bei meinen letzten drei Besuchen habe ich es noch nie außerhalb des Nestes gesehen, obwohl es mittlerweile schon richtig groß geworden ist.
Im Laufe des Tages richtete es sich immer wieder auf und ließ sich von mir beobachten. Vermutlich brauchte es einen Elterngeier im Nest, um sich sicher zu fühlen.
Hübscher Fratz! Ziemlich ängstlich, aber sehr süß!
Als Special Guest in Geierblog sehr beliebt sind die Sekretäre. Dieses Bild war übrigens ein Zufallstreffer, weil mir der Kollege links beim Kameraauslösen ins Bild gelatscht ist. Sehr praktisch.
Es tut mir in der Seele weh eines dieser schönen Geschöpfe humpeln zu sehen. Ob er sich das Bein verletzt hat, als er statt einer normalen Schlange eine Anakonda tottreten wollte? Hoffe es geht ihm bald wieder besser, aber das Humpel habe ich bereits schon mehrfach beobachtet.
Schau mir in die Augen!
Es war interessant zu sehen, dass sich einer der Sekretäre immer wieder in ein großes Nest gelegt hat. Ob die beiden bereits ihre Brutsaison begonnen haben?
Zum ersten Mal habe ich ein Poster beachtet, auf dem die Freilassung der Truthahngeier in der Wüstenhalle festgehalten wurde. Dies ist bereits viele Jahre her, aber die beiden Truthahngeier genießen ihre tolle Wüstenlandschaft noch immer.
Es ist immer wieder spannend die Wüstenhalle zu betreten und nach den eher unauffälligen Truthahngeiern Ausschau zu halten. Diesmal entdeckte ich sie nicht auf ihrem Lieblingsplatz hoch oben auf dem größten Felsen, sondern in einer anderen Ecke. Als hätten sie direkt neben der Tür gewartet, damit ich auch bloß nicht an ihnen vorbeilaufe.
Natürlich durften diversen Runden an den beiden Königsgeiervolieren auch nicht fehlen. Ihnen widme ich später einen Extra-Artikel...
Samstag, 6. September 2014
IVAD 2014 im Burgers Zoo I
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